01. März 2021

Was ist das „Böse“ an Jesus Christus?

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Dies ist der eigene Beitrag zur Blogparade Was ist das „Böse“ an Jesus Christus?

 

Das „Gute“ an Gefühlen ist, daß sie belebend sein können.
Das „Böse“ an Gefühlen ist, daß sie einen auch echt runterreißen können.
Welchem Menschen kann man es verdenken, wenn er sich in seinem emotionalen Urteil – dem Urteil des Fühlens – lieber jenen Gefühlen zuwendet, die ihm persönlich sympathischer sind?
Daß er sich deshalb eher Situationen und Geschichten zuwendet, die ihm sympathischer sind.
Daß er sich die eigenen Lebensumstände und seine Weltanschauung so gestaltet, daß sie „leichter“ und nicht so „schwer“ sind …

Das „Böse“ an den „guten“ Gefühlen ist jedoch, daß sie einen blenden und die Sinne vernebeln können.
Daß man sich ablenken läßt, weil dieses „Gute“, was so schöne Gefühle auslöst, fast die gesamte Aufmerksamkeit des Menschen vereinnahmt.
Hintergründe und Kontext, in welchen das Ereignis der sympathischen Gefühle eingebunden sind, werden übersehen.
Das Ganze und die Einheit gerät aus dem Fokus, weil man sich einzig und allein am so wohltuenden Gefühl ergötzt.

Das Fühlen gehört zum Menschsein dazu.
Es ist sogar wichtig.
Aber das Fühlen ist nicht die Seelenkraft, die Verbindungen schafft, die Beziehungen knüpft, das Weltgeschehen sachlich zu beurteilen weiß und zugleich die eigenen Gefühle zum Weltgeschehen einzuordnen versteht.
Nein, es ist tatsächlich das Denken.

Das Christusereignis gehört zur Menschheitsentwicklung.
Es ist sogar sehr wichtig.
Aber so wie die Gefühlsmystiker die Ganzheit der Wirklichkeit nie werden erkennen können, laufen wir alle Gefahr, etwas zu übersehen, wenn neben Christus alles andere außer Acht gelassen wird.
Um zu verdeutlichen, was ich sagen möchte, werde ich jetzt ein klein wenig ausholen (müssen).

 

Der Mißbrauch des emotionalen Urteils

Wie oft hat in der Vergangenheit die Politik schon Ereignisse wie die Olympischen Spiele oder eine Fußballweltmeisterschaft genutzt, um Abseits des öffentlichen Fokus’ unbemerkt dem eigenen Volk unsympathische Gesetze unterzujubeln?

Wer erinnert sich noch an DAS Ereignis des 10. Septembers 2001, als der US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld öffentlich erklärte, daß im Pentagon der Verbleib von 2,3 Trillionen US-Dollar nicht geklärt werden konnte?
Einen Tag später fiel dieses „Mißgeschick“ unter den Tisch und ward vergessen, weil die Emotionen sich auf ein ganz anderes Ereignis stürzten …

Wem ist Corona nicht Beispiel genug, bei welchem sich viele Menschen ihrer Emotionen nicht wirklich bewußt sind und sich deshalb über ihre Ängste steuern lassen?
Es ist doch die Angst, die die Menschen davon abhält, sachlich und nüchtern die Hintergründe zur Gegenwart zu analysieren.
Womöglich nehmen die Menschen unbewußt wahr, daß sie über das Denken an die Wurzel ihrer Angst gelangen könnten.
Und so komisch es klingt: das wollen sie nicht.
Denn die Konsequenz wäre nämlich, daß sie ihr Weltbild aufgeben und ein neues an dessen Stelle zu setzen hätten.
Das würde viel Arbeit an sich selbst bedeuten – wie unsympathisch …

Wem ist schon aufgefallen, daß in jener Szene, die sich als „spirituell“ zu bezeichnen gedenkt, immer wieder das Fühlen in den Fokus gerückt wird?
Ok, dieses Mal geht es nicht um Angst.
Es geht um „Liebe“ – zumindest wird es als Liebe bezeichnet.
Aber wieviele Menschen haben beispielsweise schon alles Hab und Gut verloren, weil sie sich in einen Heiratsschwindler verliebt haben?
„Liebe“ kann auch blind machen, wenn man mit dem emotionalen Urteil den Gesamtzusammenhang aus den Augen verliert …

 

Die gesellschaftliche Spaltung durch wahllos verwendete Begriffe

Es wird wahllos mit Begriffen um sich geworfen.
Politik und Medien sprechen noch(!) davon, daß man sich keinem der sogenannten „Covidioten“, „Verschwörungstheoretikern“ oder „Demokratiefeinden“ zu sehr nähern sollte.
Sie würden die Gesellschaft spalten.
Logisch, daß dann gegenüber diesen „Gesellschaftsspaltern“ die Abstandsregel doppelt unterstrichen werden muß – oder etwa nicht?!

Die Szene der Aufklärung und die „spirituelle“ Szene propagiert Ähnliches:
Wir sollten nun zusammenhalten, uns nicht spalten lassen und uns mit Christus im Herzen am besten unter dem Ideal der Liebe vereinen.
Wie aber können wir tatsächlich von einer gesellschaftlichen Vereinigung und Ganzheit sprechen, wenn wir uns schon als menschliches Individuum nur ungern als Ganzheit zu betrachten versuchen?
Ich erinnere daran, daß die „spirituelle“ Szene so gerne die Seelenkraft des Fühlens in den Fokus stellt und parallel dazu die Seelenkraft des Denkens regelrecht verteufelt …
Das Fühlen ist einfach sympathischer.
Die „spirituelle“ Szene kann kaum von Selbstliebe oder Ganzheit sprechen, wenn sie permanent die Seelenkraft des Denkens vom Menschen abzuspalten versucht.
Die Begriffe der Selbstliebe, der Ganzheit, des Bewußtseins, der Liebe, der Intuition usw. werden allerdings ganz gerne genutzt – jedoch ohne wirklich durchdrungen zu haben, was jeweils deren wirkliche Idee und Begriffsinhalt ist.
So wie die Politik, wird auch in der vermeintlich aufgewachten Szene munter und wahllos mit Begriffen um sich geworfen.

Nun habe ich zwar Verständnis (sachliches Urteil –> Denken) für das Treiben der „spirituellen“ Szene, aber emotional (emotionales Urteil –> Fühlen) ist es mir unsympathisch, weil es für mich einer Verhöhnung der Wirklichkeit (moralisches Urteil –> Wollen) gleichkommt.
Ich kann verstehen, warum gegenwärtig der vermeintliche Beginn von Wassermannzeitalter, Goldenem Zeitalter sowie dem Aufstieg in die fünfte Dimension verkündet werden und parallel dazu das vermeintliche liebevolle Miteinander so gerne propagiert und unhinterfragt als Tatsache angenommen wird. (Eine zweiteilige Dokumentation dazu folgt!)

Aber es geht mir persönlich mittlerweile – Entschuldigung, jetzt kommt ein emotionales Urteil – total gegen den Strich, wenn mit Begriffen wie Wassermannzeitalter oder Liebe wahllos um sich geworfen wird und sich dabei immer wieder herausstellt, daß so viele Menschen gar keine Ahnung haben, was sie da sagen oder welchem Irrglauben sie nach Corona gerade folgen.
Es ist einfach nicht wahr, was da nach den Mainstreammedien nun auch über den „spirituellen Flurfunk“ läuft.
Damit führen die vermeintlich guten Absichten vieler „Spiris“ die Menschen viel eher von dem Ideal der Liebe weg als hin.
Liebe muß schließlich auf Wahrheit aufbauen – ansonsten wäre es keine wahre Liebe.
Wegen des Miß- und Nichtverständnisses so mancher Begriffe ist wieder eine Abtrennung wahrzunehmen, weil gut gemeint ist nicht immer auch gut gemacht.
Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Es ist unter diesen Umständen ausgeschlossen, davon auszugehen, daß innerhalb unserer Gesellschaft das Christusereignis in Tiefe und Ganzheit durchdrungen wurde.

 

Die Anthroposophie- und Dreigliederungsbewegung als Beispiel eines unzureichenden Begriffsverständnisses

Dieses fehlende Begriffsverständnis ist mir gleichfalls in der Szene der Dreigliederungs- und Anthroposophiebewegung aufgefallen.
Als ich mich 2017 für die Dreigliederung des sozialen Organismus zu interessieren begann, war ich mit Sicherheit nicht der erste und gleichfalls der letzte Mensch, der sich von den Formulierungen einer Freiheit im Geistesleben, Gleichheit im Rechtsleben und Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben angezogen fühlte.
Die Dreigliederung des sozialen Organismus – das mußte für mich etwas Gutes sein.
Das ist das, was unsere Gesellschaft braucht.
Aber das Faszinierende:
Ich hatte in diesem Guten etwas „Böses“ erkannt – und daß dieses „Böse“ nun offensichtlich geworden ist, ist gut so, weil wir alle daraus lernen können.

Ich habe festgestellt, daß nicht überall, wo Freiheit im Geistesleben drauf steht, Freiheit im Geistesleben auch wirklich der Inhalt ist. (U.a. habe ich dies auch in Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit festgehalten.)
Es wurde für mich zu einem Etikett, welches sich vermeintliche „soziale Dreigliederer“ lediglich auf die Fahnen schrieben, anstatt es wahrhaftig zu leben.
Sie folgten stattdessen dem vorgegebenen und vorherrschenden Narrativ von Politik und Medien. Sie marschierten mit diesem Narrativ im Gleichschritt – gelebte Gleichheit im Geistesleben.
Mit der Freiheit im Geistesleben warfen viele vermeintliche „soziale Dreigliederer“ mit einem Begriff um sich, von welchem sie gar nicht wußten, welche Idee sich dahinter verbirgt.

„Jeder Mensch ist zu etwas nützlich – und sei es nur als schlechtes Beispiel.“
(Ein ehemaliger Kommilitone zu mir, als ich ihn 2012 mit meinen „Verschwörungstheorien“ über Eliten zu missionieren versuchte.)

 

Der fehlende Wille zu einem klaren Begriffs- und Ideenverständnis

Für mich war dieses Ereignis Anfang 2019 DER Hinweis, daß ich auch in mir selbst Irrtümer und Ideologien herumtragen könnte, die mich die Dreigliederung des sozialen Organismus mißverstehen lassen könnten.
Wollte ich das?
Nein.

Ich möchte bescheiden bleiben und mir eingestehen, daß ich bislang nur eine eher schemenhafte Vorstellung von dem haben kann, was die Dreigliederung des sozialen Organismus wirklich ist und wie sie funktioniert.
Ich habe für mich selbst allerdings erkannt, daß ich mich persönlich zu früh intensiver mit der Dreigliederung des sozialen Organismus beschäftigen würde, wenn ich für mich zuvor nicht geklärt hätte, was die Freiheit im Geistesleben wirklich bedeutet.
Sofern ich unfrei im eigenen Geist bin, dann wird auch jeder meiner geistigen Ergüsse sehr wahrscheinlich aus der Unfreiheit geboren sein.
Und aus meiner geistigen Unfreiheit würde ich versuchen, den sozialen Organismus zu interpretieren.
Na, herzlichen Glückwunsch!

Wenn ich demzufolge keine Ideologie verbreiten wollte, bedeutet das konkret, daß ich zuvor die Freiheit und mit ihr die Philosophie der Freiheit zu durchdringen hätte.
Rudolf Steiners Philosophie der Freiheit kann ich allerdings erst dann wirklich verstehen, wenn ich die Begriffe durchdrungen habe, welche Rudolf Steiner in der Philosophie der Freiheit verwendet hat.
Er spricht von Erkenntnis, ja, von Ideen und Begriffen.
Ich mußte also noch weiter vorne im Werk Rudolf Steiners beginnen, denn die Philosophie der Freiheit als GA 4 folgt logischerweise auf GA 1 bis 3.
GA 1 bis 3 – dort, wo es um Erkenntnis, Ideen und Begriffe geht, um ein erstes Verständnis für Wahrheit und Wirklichkeit zu gewinnen.

Viele „Dreigliederer“ werfen der anthroposophischen Bewegung vor, das Thema der Dreigliederung des sozialen Organismus stiefmütterlich behandelt zu haben.
Ich möchte noch einen Schritt weiter gehen:
Die Anthroposophie- und die Dreigliederungsbewegung haben die GA 1 bis 4 bislang stiefmütterlich behandelt.
Wenn GA 1 bis 4 flutschen würden wie das 1-mal-1 der Mathematik, dann treten Anthroposophie und Dreigliederung von ganz allein auf die Tagesordnung unserer Kultur.

Wie will man es Menschen, die sich noch nie mit Rudolf Steiner beschäftigt haben, zum Vorwurf machen, daß sie ein unzureichendes Begriffs- und deshalb auch ein irrendes Welt- und Wirklichkeitsverständnis haben, wenn die Anthroposophie- und Dreigliederungsbewegung es bislang versäumt hat, diese Grundlage selbst zu legen?
Wenn man glaubt, sogenannte „Reichsbürger- und Verschwörungsideologien“ nur mit einem Katalog der linksideologischen Amadeu-Antonio-Stiftung widerlegen zu können, ist das der unmittelbare Beleg dafür, daß man das erkenntnistheoretische Werkzeug Rudolf Steiners nicht anzuwenden weiß.
Ein Offenbarungseid und eine geistige Bankrotterklärung, bei welchen ich und meine Leser aufpassen müssen, kein Pauschalurteil über Anthroposophie- und Dreigliederungsbewegung zu fällen.

Unzählige Gedankenkonstrukte hochgeschätzter geistiger Größen des deutschen Idealismus (Hegel, Fichte usw.) sind vom Sturm des Materialismus weggepustet worden, weil ihnen trotz aller Errungenschaften ein wahres und somit auch stabiles erkenntnistheoretisches Fundament fehlte, auf welchem sie ihre Gedanken hätten aufbauen können.
Sollte nach den Corona-Turbulenzen die Idee der sozialen Dreigliederung tatsächlich in unserer Gesellschaft einen gewissen Anklang finden, befürchte ich, daß sich diese Idee auch nur sehr schwer gegenüber dem Materialismus wird halten und behaupten können.
Die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus könnte dann, wenn es darauf ankommt, genauso weggeweht werden, weil das stabile erkenntnistheoretische Fundament und damit auch der Zugang zu den wahren Begriffen und Ideen fehlt.
Denn geistig sind viele „soziale Dreigliederer“ und „Anthroposophen“ in ihrer Argumentation vollkommen unbewaffnet.
Die Corona-Maßnahmen vorausahnend haben einige von ihnen schließlich schon immer von „Verschwörungstheoretikern“ Abstand gehalten, anstatt sich mit ihnen aufrichtig auseinanderzusetzen und ggf. geistig mit ihnen um die Wahrheit zu ringen …

 

Der Moment, in dem der Groschen fiel

Mir fällt es seit geraumer Zeit schwer, auch nur irgendeinen Aufruf von Zusammenhalt und „in der Liebe bleiben“ als etwas anderes denn als Worthülse aufzufassen.
Auch so viele Christusprediger kann ich nicht wirklich Ernst nehmen – und ich rede jetzt nicht von irgendwelchen ranghohen katholischen Bischöfen und Priestern, denen der Vorwurf der Pädophilie immer stärker ins Gesicht schlägt.
Dieses Empfinden von Unstimmigkeit trage ich schon seit längerem mit mir herum.
Aber erst zu Anfang diesen Jahres habe ich DEN Hinweis gefunden, der mir meine empfundene Unstimmigkeit erklärt.

Ich hatte mir 2020 vorgenommen, in den nächsten Jahren zu Beginn eines jeden Jahres das Studium der Steinerschen Erkenntnistheorie zu wiederholen. (Mit der Philosophie der Freiheit werde ich ähnlich verfahren.)
2019 und 2020 hatten noch die GA 2 und die GA 3 meine größte Aufmerksamkeit.
Doch bevor ich obiges in diesem Jahr wiederholte, wollte ich ebenfalls die GA1 studiert haben.
Und dort fand ich folgende Textstelle:

„Im Verlauf der Jahrhunderte wurden die christlichen Vorstellungen wirksamer als die dunklen Empfindungen, die aus dem griechischen Altertum ererbt waren. Man verlor die Empfindung für die Wirklichkeit der Begriffe und Ideen. Man verlor damit aber auch den Glauben an den Geist selbst.“
(Rudolf Steiner, GA 1)

Ich hatte das „Böse“ am Christusereignis gefunden, welches mir meine Unstimmigkeitsempfindungen erklärt.
Das ist alles so logisch.

 

Vom Fische- einen Blick zurück ins Widderzeitalter

Die Menschheit durchlief von 747 v. Chr. bis 1413 n. Chr. die griechisch-römische Kulturepoche, welches auch Widderzeitalter genannt wird.
Die Griechen und die Römer waren zu jener Zeit also diejenigen Kulturträger, die der Menschheitsentwicklung bestimmte Impulse mit auf den Weg gegeben haben.
Doch inmitten dieser Kulturepoche – in etwa auf Höhe des Goldenen Schnitts – fand das Christusereignis statt.

Ich hatte vorhin so einige Beispiele gebracht, an welchem ich zu verdeutlichen versuchte, daß das Fühlen – ganz egal ob emotional sympathisch oder unsympathisch urteilend – die Tendenz hat vom Gesamtkontext abzulenken und den urteilenden Menschen deshalb oftmals etwas übersehen läßt.
Wir können uns fragen, ob zukünftige Kulturepochen Corona 2020 oder vielleicht auch die Inkarnation Ahrimans als das emotionalste Ereignis der germanisch-angelsächsischen Kulturepoche (Fischezeitalter) bezeichnen werden.
Aber wenn wir nun auf die griechisch-römische Kulturepoche zurückblicken, können wir uns auch direkt fragen, was aus den uns bekannten Überlieferungen das wohl emotionalste Ereignis war.
Welches ist es für Dich?

Verstehst Du, worauf ich hinaus möchte?

Verstehst Du, warum ich nach dem „Bösen“ am Christusereignis gefragt hatte?

Zu dem „Guten“ am „Bösen“ komme ich gleich noch.
Laß mich zunächst meinen Gedanken zum „Bösen“ am Christusereignis noch weiter verdeutlichen:
Das Christusereignis zieht so viel Aufmerksamkeit auf sich, daß andere Zeitgeschehnisse der griechisch-römischen Kulturepoche regelrecht vergessen werden.
Zeitgeschehnisse, die Teil vom Ganzen sind.
Zeitgeschehnisse, die auf Grund des Vergessens allerdings vom Ganzen abgetrennt werden.
Die Konsequenz ist, daß wir deshalb auch in der Gegenwart niemals eine Ganzheit werden erleben können, wenn uns die Errungenschaften der Griechen und Römer vollkommen unbedeutend, vollkommen unbewußt sind.
Die Trennung, die wir gegenwärtig unbewußt an der vergangenen Kulturepoche vornehmen, muß sich somit auch in der Gegenwart Ausdruck verschaffen.

Es ist eine gewisse Ironie des Schicksals, daß dabei die griechischen Philosophen um Sokrates, Platon und Aristoteles eben diese Begriffe und Ideen lieferten, die wir auch gegenwärtig benötigen, um ein klareres Verständnis vom Denken, vom Begriff der Liebe, ja sogar vom Christusereignis selbst zu erhalten.
Begriffe und Ideen, die wir brauchen, um erklären zu können, was gegenwärtig geschieht und Wirklichkeit ist.
Wir werden die Bedeutung des Denkens nicht durchdringen, wenn wir den griechischen Faden über den goethe-steinerschen-Erkenntnisweg nicht wieder aufnehmen.
Im aristotelischen Sinne ist das nur logisch.
Wir werden Idee und Begriff der Liebe nicht vollständig erfassen können, wenn wir gar nicht wissen, was Ideen und Begriffe wirklich sind.
Auch logisch.
Und weil Aristoteles der Lehrer von Alexander dem Großen war und Alexander der Große durch sein Wirken es erst ermöglicht hatte, daß das Christentum jene Verbreitung finden konnte, die es gefunden hat, wird auch jeder Mensch in der Gegenwart das Christusereignis nie in der Tiefe wirklich durchdringen können, wenn ihm das Wirken von Alexander, Aristoteles & Co vollkommen unbedeutend erscheinen.

 

Das „Gute“ im „Bösen“

Fehler und Irrtümer gehören zum Leben dazu.
Der Mensch muß sie lediglich erkennen und sich eingestehen.
Fehler und Irrtümer sind uns als schlechte Beispiele von Nutzen, weil sie uns dazu anregen, wie wir gewisse Dinge nicht angehen sollten.
Ich hoffe, daß ich Dir als Leser den dunklen Fleck am Christusereignis gerade klar machen konnte.
Genauso hoffe ich für Dich auch, daß Du dieses „Böse“ wertschätzen kannst.
Denn in jedem „Bösen“ steckt auch etwas „Gutes“, weil sich darin eine Anregung befindet, im Sinne der Idee des Guten auch wirklich etwas besser zu machen.

„Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“
(Mephistopheles zu Faust, Johann Wolfgang von Goethe)

Wir haben immer die Möglichkeit, aus unseren Fehlern und Irrtümern zu lernen.
Wir müssen es allerdings auch wirklich wollen.
Denn wenn nicht, dann wird der bislang beschrittene Irrweg weiter fortgesetzt – solange, bis wir den Balken im eigenen Auge tatsächlich erkennen …

 

Zum Schluß bleibt mir wie immer zu sagen:

Physisch erwachsen, das werden wir scheinbar von ganz allein.
Geistig hingegen – das müssen wir wirklich wollen!

Martin

Martin Matzat

Martin Matzat ist Philosoph, Referent, Autor sowie Erkenntnis- und Ideologieforscher. Der Dipl. Wirtschaftsingenieur, den die Lösung der sozialen Frage umtreibt, ist bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


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