30. Januar 2025

Welche Risiken von Finanz- und Anlageberatern bislang verschwiegen werden

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Eine der bei der Finanz- und Anlageberatung wohl am häufigsten gestellten Fragen ist in etwa:

„Und? Was gedenken Sie für Ihr Rentenalter zu tun?“

Die meisten Menschen, die in eine solche Beratung kommen, werden diesen Gedanken sicherlich irgendwie schon einmal bewegt haben.
Nicht selten ist es gar das Hauptmotiv, mit welchem eine Finanz- und Anlageberatung aufgesucht wird.

Übersetzt:
Der Mensch, der sich über eine Altersvorsorge Gedanken macht, spekuliert auf ein längeres Leben auf der Erde.

Durchaus könnte der Finanzberater allerdings auch auf einen Menschen treffen, der mehr oder minder sagt:

„Das Rentenalter ist mir so ziemlich egal. Ich werde eh nur 40 Jahre alt.“

Womöglich wird daher der zweite Typ Mensch eher auf einen Tip fürs schnelle Geld aussein, welches dann bis zum 40. Geburtstag verjubelt werden kann.

Fakt ist allerdings, daß der zweite Typ Mensch darauf spekuliert, daß sein Leben spätestens am 41. Geburtstag vorbei ist.
Der Planungs- und Vorsorgehorizont ist – aus welchen Gründen auch immer – beim zweiten Typ Mensch kleiner.


Wer ist der größte Spekulant?

Als ehemaliger Agrarbörsenhändler habe ich mit sogenannten Futures zu tun gehabt.
Jeden Tag habe ich beispielsweise Weizen-, Mais- oder Soja-Futures im Kundenauftrag ge- und verkauft. 
(Anm.: Futures können auch dann verkauft werden, wenn man gar keinen besitzt. Das sind sogenannte Leerverkäufe, bei welchen der Leerverkäufer davon ausgeht, daß der Preis für den Future in der Zukunft fallen wird. Am Ende bleibt es bei dem Prinzip, daß nur dann Gewinne gemacht werden, wenn teurer verkauft als gekauft wird.)

Mit Futures kann auf steigende oder fallende Kurse gesetzt werden.

Und je nachdem, ob „richtig gewettet“ wurde, füllt oder leert sich dann das eigene Depot- bzw. Geldkonto.

Das Risiko solcher Spekulationen versuchen die Börsenprofis dann jedoch durch ein Mehr an Informationen in Grenzen zu halten.
Denn wer informativ den anderen Börsenteilnehmern mindestens um einen Schritt voraus ist, findet in der Regel am Besten die geeignetsten Ein- und Ausstiegspunkte zur Vergrößerung seines Geldkontos.

Mit jedem Mehr an Information wird es ein Weniger an Spekulation.
(vgl. u.a. den sogenannten Insiderhandel als Extrembeispiel, wobei dieser unter Umständen auch als Straftat verfolgt wird.)

Ein Börsenteilnehmer, der beispielsweise hingegen über keinerlei Informationen in seinem Markt verfügt, könnte sein Depot auf diese Weise sehr schnell verbrennen.

Somit ist der uninformierte Börsenteilnehmer, der weder seinen Markt noch die Geschehnisse und Mechanismen an der Börse kennt, daher der größte Spekulant von allen.


Nicht jedes Spekulationsobjekt wird an der Börse gehandelt

An dieser Stelle möchte ich nun zwei aufeinander aufbauende „Spekulationsobjekte“ in den Raum stellen, welche zwar nicht an den Börsen dieser Welt gehandelt werden, sehr wohl aber zumindest indirekt einen Einfluß auf unser persönliches Geldkonto haben.

Ich möchte jedoch dazu anregen, die beiden obigen Bilder dennoch im Hinterkopf zu behalten.

Ich möchte sowohl das Bild bekannter Finanzvorsorgegedanken als auch das Bild der Spekulation (am Beispiel Börse) erweitern.

Es stellt sich nämlich – wie bei jedem Spekulationsobjekt – auch bei den „Spekulationsobjekten“, auf welche ich hinaus möchte, die Frage, über welche Informationen der „Anleger“ verfügt:

Hat er keine oder falsche Informationen könnte es – wie auch an der Börse immer mal wieder entsprechend zu beobachten – ggf. seinen „Ruin“ bedeuten.

Das Interessante an beiden „Spekulationsobjekten“ ist, daß jeder Mensch – also auch jeder Börsenteilnehmer(!) – mit diesen „Spekulationsobjekten“ handelt.

Ich wiederhole:
Auch wenn sich der Mensch über jene „Spekulationsobjekte“ noch nie Gedanken gemacht hat, so handelt er mit jenen „Spekulationsobjekten“ dennoch!


Die Spekulation mit der Wiedergeburt und die Horizontverschiebung bzgl. der Finanzvorsorge

Das erste „Spekulationsobjekt“, auf welches ich hier zu sprechen kommen möchte, nennt sich Wiedergeburt.

Um an dem ersten Bild der Finanzvorsorgegedanken anzuschließen, stelle ich die Frage, ob nicht auch für mindestens ein weiteres Leben Vorbereitungen getroffen werden können …?

Und um auf das zweite Bild zu sprechen zu kommen, so können wir beobachten, daß an der Börse jeden Tag die Frage gestellt wird, ob es wahrscheinlicher ist, daß der Kurs von XY nun steigt oder fällt.

In unserem Leben müssen wir bezüglich der Wiedergeburt eine ähnliche Frage beantworten:

„Halte ich es für wahrscheinlicher, wiedergeboren zu werden oder ist es wahrscheinlicher, daß ich nur dieses eine Leben habe?“

Die indirekte Eingangsfrage bei der Finanz- und Anlageberatung, ob wir darauf spekulieren älter als 40 Jahre zu werden, verschiebt sich an dieser Stelle also.


Eine rein mathematische Überlegung

Mit Sicherheit ist dem Leser die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich durchaus bekannt:
Ein geringer Prozentsatz der Menschen besitzt 80, 90 oder auch 95 Prozent der Vermögen der Welt.

Es spielt keine Rolle, welche der kursierenden Statistiken wir bemühen.

Die Kernaussage bleibt, daß ein geringer Prozentsatz der Menschen das Groß der Vermögenswerte in seinem Besitz weiß, während 90 Prozent der Menschen die restlichen 5 bis 20 Prozent unter sich aufteilt.

Über die Ursachen möchte ich an dieser Stelle gar nicht reden, sondern – in Verbindung mit dem „Spekulationsobjekt“ Wiedergeburt – lediglich eine mathematische Überlegung anstellen:

„Wie wahrscheinlich ist es, daß jemand aus dem reichsten Zehntel im nächsten Leben wieder in das reichste Zehntel hineingeboren wird?“
(eine Wahrscheinlichkeitsrechnung)

Wenn ich diese Wahrscheinlichkeitsrechnung mit dem Gedanken der Wiedergeburt auf mich wirken lasse, dann komme ich zu dem Fazit, daß die sogenannten Finanzeliten diesen Gedanken wohl noch nie gedacht haben …

Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgendwer von jenen Menschen in einem nächsten Leben auf den gegenwärtigen Reichtum verzichten wollen würde – genau dieses Wiedergeburts-Szenario allerdings aus rein mathematischer Überlegung das wahrscheinlichste ist …!

Und … bei dieser Überlegung habe ich das zweite „Spekulationsobjekt“ – nämlich das Karma – noch gar nicht mit einbezogen.

Ojeee …
Diese Mischung könnte eine sehr üble Bauchlandung geben und ich ahne mit allem Hintergrundwissen um Börsenpsychologie & Co, warum klare Gedanken rund um Wiedergeburt und Karma in Hochfinanz und Gefolgschaft deshalb verdrängt werden müssen …!

🙈


Die Korrelation zwischen Geld- und Karmakonto

Eine Frage, die ich mittlerweile zu bewegen weiß, ist, wie stark so mancher Zugewinn auf dem eigenen Geldkonto mit der Verschuldung auf dem eigenen Karmakonto korreliert?!?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden.
Denn zuvor stellt sich auch immer die Frage WIE das Geld gewonnen wurde …?
Ufff … da kommt mehr auf den Prüfstand als im ersten Moment von vielen Menschen geglaubt wird!

Mittlerweile sehe ich recht klar, daß die Finanzberatung – auch falls sie sich mit dem Etikett einer angeblichen „Ganzheitlichkeit“ zu schmücken versucht – ein ganz anderes Niveau erreichen muß, falls der Berater tatsächlich am Menschen und nicht an Geld seines Kunden interessiert ist.

Finanz- und Anlageberatung ist eigentlich eine Lebensberatung und da sollten dann auch Gedanken rund um Wiedergeburt und Karma mit dazugehören.

Auf diese Risiken muß vom Berater hingewiesen werden.

Es muß durchaus sogar bewegt werden, wie die Schulden auf dem Karmakonto einigermaßen wieder ausgeglichen werden können.

Und ein solcher Berater muß ein klares und wahres Bild davon haben, wie ein gesunder sozialer Organismus aussieht bzw. welche Geschäfts- und Geldanlagemodelle den sozialen Organismus nicht nur offensichtlich sondern auch schleichend krank machen und dadurch letztlich sowohl das persönliche Karmakonto des Anlegers als auch des Beraters stark belasten.

Bei einem Blick in die Gegenwart wird es dann wohl gerade verdammt dünn am Finanz- und Anlageberatungshimmel, nicht wahr?
🤷‍♂️


Warnung vor Etikettenschwindel mit dem Karmakonto-Begriff

Ich sehe es aber auch schon kommen, daß unter spirituell interessierten Menschen der Begriff des Karmakontos sicherlich eine gewisse Sympathie erfährt und gerade jene Menschen sicherlich zur Verbreitung dieses Begriffs beitragen.

Und doch sehe ich die Gefahr, daß dieser Begriff sodann von einigen „Möchtegernspiris“ für die eigenen Geschäftsmodelle genutzt wird, ohne aber wirklich ein fundiertes Bild von einem gesunden sozialen Organismus zu haben.
Sie reden dann also über etwas, von dem sie gar keine Ahnung haben.
Diese Menschen nennen sich dann zumeist nicht unbedingt Berater sondern Coach.

Wie spirituell aber könnte ein solches Verhalten dann wohl wirklich sein?
Wie würde sich ein solches Verhalten auf das eigene Karmakonto dieser „Möchtegernspiris“ auswirken?

🤔

Der Begriff des Karmakontos könnte mißbraucht werden, weil einige Menschen diesen Etikettenschwindel nicht wahrnehmen werden.
Sie werden sich also abermals zu fragwürdigen Geldanlagen und Geschäftsmodellen überreden lassen und damit genau das Gegenteil ihrer eigentlichen Absicht auf dem eigenen Karmakonto bewirken.

🤷‍♂️


Womit die Investition ins eigene Karmakonto beginnt

Nun, gegenwärtige Finanz- und Anlageberater haben nicht nur das Geldkonto des Kunden sondern auch das eigene Geldkonto im Sinn.
Zukünftige Berater hingegen werden sowohl das Karmakonto des Kunden und parallel auch das eigene Karmakonto im Blick haben.

Und weil das eigene Karma auch immer damit verknüpft ist, wie ich bewußt und unbewußt mit (Natur und) Mitmenschen umgegangen bin – diese Verknüpfung also aus sozialen Handlungen resultiert – benötige ich somit ein wahrhaftiges Bild von einem gesunden sozialen Organismus.
Denn ohne dieses wahrhaftige Bild von einem gesunden sozialen Organismus, werde ich wohl kaum überschauen können, wann welche meiner Handlungen die Gesundheit des sozialen Organismus beeinträchtigen.

Sich also tiefgehend mit der sozialen Frage auseinander- und schließlich für die Verbreitung jener Gedanken sogar einzusetzen, ist somit eine spirituelle Tätigkeit – womöglich sogar DIE spirituellste Tätigkeit, die es überhaupt gibt.

Wenn wir ehrlich sind, kann die Verantwortung für das eigene Karmakonto auch gar nicht abgenommen werden.
Jeder hat sich selbst diesen Fragen zu stellen.
Die Verantwortung für das eigene Leben kann ich nicht an einen Berater, spirituellen Coach, Arzt, Politiker oder beispielsweise an eine Partei abgeben und mich am Ende womöglich sogar noch darüber beschweren, daß derjenige, dem ich die Verantwortung über mein Leben und einen gesunden sozialen Organismus übertragen habe, etwas getan hat, was nicht nur die Gesundheit des sozialen Organismus gefährdet sondern auch mein persönliches Karmakonto durch meine Mittäterschaft noch zusätzlich belastet anstatt ausgleicht.
Ich habe mit demjenigen hart ins Gericht zu gehen, der geglaubt hat, diesem „Vollpfosten“ Verantwortung geben zu können!

Und wenn ich dann in eine solche Gerichtsverhandlung gehe, dann wäre das Wissen um einen gesunden sozialen Organismus die beste Vorbereitung, um begangene Fehler einzusehen und nicht zum Wiederholungstäter zu werden.

Eine solche Vorbereitung wird nie umsonst sein.

Denn sofern bei jener Gerichtsverhandlung noch keine abschließende Einigung im Sinne eines gesunden sozialen Organismus getroffen werden konnte, wird spätestens vor dem jüngsten Gericht erneut verhandelt …

Martin Matzat

Martin Matzat, Sohn eines Bauern und als Dipl. Wirtschaftsingenieur mit einem akademischen Ramschtitel ausgezeichnet, wird von der Lösung der sozialen Frage umgetrieben. Dabei ist er bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.
Auf Grund von Erkenntnissen und Erfahrungen im Laufe des eigenen Werdegangs ist er davon überzeugt, daß der soziale Wandel insbesondere dann an Momentum gewinnen wird, sobald der am Boden arbeitende Bauer – als Gegenimpuls zu so mancher politischer Ideologie – ernsthaft eine erste Beziehung zu "den guten Geistern" aufsucht.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


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