19. April 2021

Warum führende Soziologen die politische Ideologie der „BRD-Sekte“ nicht wahrnehmen, erkennen und benennen

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Viele Fußballliebhaber werden die legendäre Wutrede noch vor Augen haben, welche der italienische Fußballtrainer Giovanni Trapattoni im Dienst des FC Bayerns einst hielt.
Liebhaber gesellschaftlicher Fragestellungen könnten eine ähnliche Wutrede halten:
„Was erlauben Hartmut Rosa? Spielen seit Jahren wie eine Flasche leer!“

Wenn Hartmut Rosa ehrlich ist, kann er nicht erklären, warum wir gerade beobachten können, daß ein Riß durch unsere Gesellschaft geht.
Seine und die bisherigen Erklärungsversuche seiner Soziologie-Kollegen in den Hauptstrommedien, die „Verschwörungstheoretiker“, „Covidioten“ oder „Demokratiefeinde“ für die gesellschaftliche Spaltung verantwortlich machen, sind an Oberflächlichkeit kaum zu überbieten.

Viel mehr beteiligt sich die deutsche Soziologie durch ihr Verhalten sogar daran, daß der Riß, der durch unsere Gesellschaft geht, nur noch größer wird.
Es ist ein beliebter Volkssport, mit dem Finger auf die Mitmenschen zu zeigen, während drei weitere Finger auf einen selbst zeigen.

Der „böse Verschwörungstheoretiker“ ist nur Symptomträger einer tiefer liegenden Ursache.
Aber in einem korrupten Staatskonstrukt, in welchem beispielsweise auch die Pharmalobby ein wirtschaftliches Interesse daran hat, beständig Symptome behandeln zu lassen anstatt u.a. nach den wahren Ursachen einer vermeintlichen Corona-Pandemie zu fragen, ist das nicht weiter verwunderlich.
Wie so manch andere Wissenschaft im Staate, hat sich auch die Sozialwissenschaft an ein bestimmtes Glaubenssystem verkauft.

Das Geschäftsmodell der Sekten und die Hilflosigkeit betroffener Menschen

Vereinzelte Soziologen und Psychologen klären darüber auf, wie sich Gurus und Sekten über soziale, formale und normative Kontrolle andere Menschen gefügig machen.
Die meisten Menschen interessieren sich für diese Zusammenhänge allerdings erst, wenn ein Familienmitglied oder ein Freund in die Fänge einer Sekte geraten ist.
Der Gefangene selbst merkt gar nicht, daß er gefangen ist und sieht deshalb auch keinen Anlaß darin, zu fragen wie, wann und wo sein Denken, sein Fühlen und sein Wollen manipuliert werden.

Es ist schon Herausforderung genug einem geliebten Menschen darzulegen, daß er in einer Sekte gelandet ist.
Noch größer ist für den geliebten Menschen meistens allerdings der Schritt die Sekte zu verlassen oder gar über die Vorkommnisse öffentlich zu sprechen.

Der Sektenguru, der die Glaubensgefolgschaft finanziell teilweise bis aufs Blut aussaugt, verfügt im Vergleich zum Sektenaussteiger oftmals über sehr viel Geld.
Nicht nur das Geld, welches der Sektenaussteiger dem Guru auf fragwürdige Art und Weise vermacht hat, kann der Guru nutzen, um einen oder mehrere Anwälte darauf anzusetzen, daß der Sektenaussteiger brav die Klappe hält.
Verständlich.
Welcher Guru will sich schon ein solch gut funktionierendes Geschäftsmodell nehmen lassen?

Die Rolle der „BRD-Sekte“

Wer sich als Bürger wünscht, in einem gerechten Staat zu leben, der würde wohl erwarten, daß solchen Geschäftsmodellen das Handwerk gelegt wird.
Mag sein, daß das nicht möglich ist.
Ok.

Aber wäre es denn zu viel verlangt, als fürsorglicher Staat präventiv tätig zu sein?
Warum werden die Menschen nicht über die Zusammenhänge von sozialer, formaler und normative Kontrolle aufgeklärt und somit geistig gegen Gurus, Sekten und andere ideologische Glaubenssysteme bewaffnet?
Sekten würden weit weniger Erfolg haben, wenn sie geistig erwachsenen Menschen gegenüberstünden.

Man muß bei einem korrupten Staat schon fast annehmen, daß auch der Staat von diesen fragwürdigen Geschäftsmodellen irgendwie profitiert.
Wahrscheinlich brauchen wir in diese Richtung gar nicht weiter zu forschen, um uns gewisser größerer Zusammenhänge klar zu werden.

Denn eine Staatsführung, dessen politische Ideologie ebensowenig wie eine Sekten-Ideologie hinterfragt werden will, kann kein Interesse daran haben, Menschen geistig zu bewaffnen.
Eine Staatsführung, die es nicht wagt, ihren Bürgern die geistigen Werkzeuge zu vermitteln, mit welchen die Bürger sowohl die kleinen als auch die großen Ideologien sezieren können, ist vielmehr am Erhalt oder gar der Ausweitung der eigenen Macht interessiert.
Es ist und muß ein Unding bleiben, die Staatsführung mitsamt ihrer politischen Ideologie bloßzustellen.

Wie gut nur, daß man medial und moralisch auf „Verschwörungstheoretiker“, „Covidioten“ und „Demokratiefeinde“ schießen kann.
Wehe dem, jemand hinterfragt die Strukturen der „BRD-Sekte“ …

Warum Soziologen die politische Ideologie der „BRD-Sekte“ nicht hinterfragen

Zurück zur deutschen Soziologie.
Die deutsche Soziologie kritisiert in der Öffentlichkeit höchstens diejenigen Sektenstrukturen, in welcher sie selbst nicht unmittelbar drinnen steht.
Die Sektenstruktur, in welcher sie selbst steht, darf sie nicht kritisieren, weil ansonsten ihr gesamtes soziologisches Wissen das Fundament verlöre.
Das eigene Weltbild würde wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen.

Die deutsche Soziologie kennt i.d.R. nichts anderes als die „BRD-Sekte“.
Zwar wechselt das Geschenkpapier der politischen Ideologie immer mal wieder zwischen Liberalismus (Betonung der Freiheit), Sozialismus (Betonung der Gleichheit) und Konservatismus (Betonung von gesellschaftlichen Traditionen), doch das ändert nichts daran, daß wir in einem grundsätzlich ideologisch organisierten Staatskonstrukt leben, dessen diktatorisch-tyrannische Früchte wir in den Corona-Monaten gerade ernten dürfen.

Der Leser, der wie ich (führende) deutsche Soziologen dafür kritisiert, daß sie die BRD-Ideologie nie in der Öffentlichkeit thematisiert haben, möge – auch wenn der eine oder andere Soziologe dem BRD-Filz sicherlich wohlwollend zugearbeitet hat – deshalb Verständnis für das Unvermögen deutscher Soziologen aufbringen:
Die heutigen Soziologen sind allesamt mit dem BRD-Narrativ aufgewachsen, so daß sie die politische Ideologie der „BRD-Sekte“ als die einzig gültige Norm zu akzeptieren gelernt haben.
Die normative Kontrolle hat funktioniert.

Darüberhinaus setzen sich Soziologen der Gefahr aus, daß sie ihre Anstellung oder ihr öffentliches Ansehen verlieren, wenn sie einen Blick über den Tellerrand der „BRD-Sekte“ hinaus wagen.
Auch sie könnten als „Verschwörungstheoretiker“ oder „Demokratiefeinde“ gebrandmarkt werden, weil für die fanatischsten Mitglieder der „BRD-Sekte“ dieses Konstrukt eines angeblich freiheitlich demokratischen Rechtsstaates über jeden Zweifel erhaben ist:
„Schande über den, der es wagt, Narrativ und politische Ideologie zu hinterfragen.“

Wir müssen feststellen, daß ein deutscher Soziologe deshalb die Spaltung der Gesellschaft nicht tiefgründig und ursächlich erklärt.
Entweder, weil er es auf Grund seiner emotionalen Bindung zur „BRD-Sekte“ gar nicht will.
Oder aber er begreift die BRD als sektenähnliches Konstrukt, weiß aber nicht wie und wo er die Wurzel der aufeinanderprallenden Ideologien zu packen bekommt, ohne dabei womöglich selbst über die Wupper gehen zu müssen.

Dilemma und Herausforderung der deutschen Soziologie

Final muß die deutsche Soziologie zugeben, daß sie in Sachen Erkenntnis im Dunkeln tappt.
In diesen Tagen müssen Hartmut Rosa und Kollegen sich sogar eingestehen, daß sie keine Ahnung davon haben, was ein sozialer Organismus ist oder auch wie unser sozialer Organismus wirklich funktioniert.

Ihre Berufsbezeichnung verspricht zwar, sich mit aller Kompetenz der sozialen Frage zu widmen, doch wer die „BRD-Sekte“ zumindest geistig schon verlassen hat, muß schon regelrecht den Eindruck gewinnen, daß hier ein weiterer Etikettenschwindel vorliegt:
„Ein BRD-Sektenmitglied möchte mir erklären, was sozial ist? Finde den Fehler!“

Die Sozialwissenschaftler wissen nicht, bei welchem grundlegenden Glaubenssatz wissenschaftlich anzusetzen wäre, um irgendwann einmal ein ideologiefreies soziales Miteinander zu erleben.
Das ist eine geistige Bankrotterklärung – auch wenn diese Erklärung noch nicht bis in alle Bevölkerungsschichten vorgedrungen ist.

Die deutsche Soziologie ahnt im Unterbewußtsein sehr wahrscheinlich, daß sie die Menschen höchstens von einer Ideologie in die nächste laufen lassen kann.
Wie und wo eine Ideologie entsteht, kann sie jedoch nicht erklären.
Auch die deutsche Soziologie hat keine Antwort darauf, was Neo tatsächlich tun sollte, sobald er vor dem Architekten der BRD-Matrix steht.
Dadurch, daß die deutsche Soziologie so manches Mal an der politischen Ideologie der „BRD-Sekte“ festhält, versucht sie das immer offensichtlicher Werdende zu umgehen.

Die deutsche Soziologie hat fertig.
Sie darf sich der noch ungelösten sozialen Frage noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel widmen, der außerhalb der „BRD-Sekte“ liegt.
Höchstens noch unbekanntere und die noch werdenden Soziologen werden sich dieser Frage annehmen.
Sie sind nicht so sehr mit in der „BRD-Sekte“ verstrickt.
Sie haben nichts zu verlieren.
Sie können nur gewinnen.
Denn ein Hartmut Rosa wird die Ideologie, die ihn groß gemacht hat, wohl kaum aufgeben wollen …

Physisch erwachsen, das werden wir scheinbar von ganz allein.
Geistig hingegen – das müssen wir wirklich wollen!

Dies ist ein Artikel aus der Artikelserie: Das Hamsterrad der Ideologien

Martin Matzat

Martin Matzat ist Philosoph, Referent, Autor sowie Erkenntnis- und Ideologieforscher. Der Dipl. Wirtschaftsingenieur, den die Lösung der sozialen Frage umtreibt, ist bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


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