Nein, das ist jetzt keine Verarsche.
Es ist wahr.
Die Sache ist nur die, daß wir lernen müssen ein wenig um- und weiterzudenken.
Es ist also nur ein kleiner Schalter im Kopf, den wir bei uns selbst umlegen müßten, um in unserem Umgang mit der GEZ ein wenig mehr Frieden für uns selbst zu finden.
Und sobald wir diesen Frieden gefunden haben, sind auch die Drohungen von Beitragsservice und Erfüllungsgehilfen leichter zu ertragen.
Doch der Reihe nach.
Wann die GEZ günstiger und wann die GEZ teurer wird
Jegliche Empfindungen zu teuer oder günstig sind rein subjektiv.
Das heißt, daß für so manchen Arbeiter 17,50 Euro im Monat sehr viel Geld bedeutet, während so mancher Millionär diesen Betrag als Fliegenschiss bezeichnen könnte.
Es kommt also in gewisser Weise auch auf das Verhältnis der eigenen Reichtümer zu der Höhe des geforderten Rundfunkbeitrags an.
Falls der Millionär sein Vermögen also zum Fenster herauswirft bis er demzufolge immer weniger Geld auf der hohen Kante hat, wird er das Gefühl bekommen, daß die GEZ immer teurer wird.
Wem es auf der anderen Seite als Arbeiter hingegen gelingt immer größere Reichtümer anzuhäufen, der wird andersherum das Gefühl bekommen, daß einem der Beitragsservice preislich immer mehr entgegenkommt.
Nun gibt es natürlich auch Gerüchte über einen steigenden Rundfunkbeitrag.
Sofern sich ansonsten an den Einkommens- und Ausgabeverhältnissen von Arbeiter und Millionär nichts tut, werden beide das Gefühl haben „Ja, der Rundfunkbeitrag ist teurer geworden!“
Schließlich hat sich der eigene Geld- und Vermögenskuchen nicht vergrößert, während jemand anderes sich von diesem Kuchen ein etwas größeres Stückchen abschneiden möchte.
Nehmen wir nun aber mal an die GEZ-Gebühr wird jedes Jahr tatsächlich um 2 Prozent teurer.
Nehmen wir außerdem einmal an, daß der Arbeiter von seinem Chef jährlich eine Nettogehaltssteigerung von 3 Prozent bekommt ohne dafür noch mehr arbeiten zu müssen.
Und wir nehmen in diesem Beispiel auch an, daß alle anderen Bereiche des Lebens wie Miete, Strom, Versicherungen, Lebensmittel usw. preislich maximal um 2 Prozent teurer werden.
Der Arbeiter sieht zwar, daß er für die GEZ nicht mehr 17,50 Euro sondern 21 Euro zu zahlen hätte.
Und das bringt ihn womöglich in seinem ohnehin vorhandenen Ärger über die GEZ noch weiter auf die Palme.
Doch wenn der Arbeiter nun ganz nüchtern seine sich wandelnden Vermögensverhältnisse betrachtet, wie kann er dann wirklich noch von sich behaupten, daß der Rundfunkbeitrag für ihn subjektiv teurer geworden ist?
Schließlich wachsen seine Einnahmen jährlich um 3 Prozent, während seine Ausgaben lediglich um 2 Prozent jährlich zunehmen.
Sein Vermögen wird demnach jedes Jahr also um 1 Prozent größer…
Die GEZ subjektiv günstiger empfinden: Wann es schwierig wird
Mit seinem Chef zu vereinbaren, daß die eigene Lohntüte mindestens um jenen Prozentsatz zunimmt, mit welchem die Geldmenge ausgeweitet wird, dürfte in der Realität sehr schwierig werden.
Selbst eine jährliche Lohnsteigung zu bekommen, die die jährliche Preissteigerung (-> Folge der Inflation und zu Anfang nicht so hoch wie die Inflation selbst!) für Güter des täglichen Bedarfs ausgleicht, dürfte kaum realisierbar sein.
Zu sehr werden die wirtschaftlich-politischen Rahmenbedingungen noch ignoriert oder fehlinterpretiert.
Und falls der Chef um die Rahmenbedingungen weiß, dann könnte es ihm am Kleingeld mangeln um der Forderung des Arbeiters nachzukommen.
(Buchtip, u.a. zum besseren Verständnis von Inflation und Preissteigerung: Wirtschaft wirklich verstehen von Rahim Taghizadegan)
Deshalb könnten parallel sich neu entwickelnde Einkommensquellen wie Grundeinkommen oder passives Einkommen womöglich für Linderung sorgen.
Doch die Hoffnung auf ein Grundeinkommen ist insbesondere für GEZ-Verweigerer mit einer gewissen Schizophrenie verbunden.
(Vgl. GEZ abschaffen! – Wo eine solche Forderung ihren blinden Fleck hat)
Und für die Generierung von passiven Einkünften sollten Anfangsinvestitionen wie Zeit und Muße nicht vernachlässigt werden.
Eine saubere und einfache Fingerschnipslösung ist also nicht so ohne weiteres zu finden.
Jedenfalls dann, wenn man ausschließlich auf Basis des Euros in Geld denkt…
Warum die GEZ aus Bitcoin-Perspektive günstiger wird
Im Mai 2010 wurde erstmals mit Bitcoin bezahlt.
Für 10.000 Bitcoins gönnte sich ein gewisser Laszlo Hanyec 2 Pizzen.
Heute bekommt man für einen einzigen Bitcoin 3.000 Euro – also in etwa 300 Restaurant-Pizzen.
Damit hat sich der gehandelte Wert eines Bitcoins innerhalb der letzten 7,5 Jahre mehr oder minder verEINS-KOMMA-FÜNF-MILLIONENfacht.
Bleiben wir nun allerdings bei der Wertentwicklung des letzten Jahres, so sehen wir im Zeitraum vom 1. September 2016 bis zum 1. September 2017, daß sich der Wechselkurs von 572,41 US-$ zu 4556 US-$ nahezu verACHTfacht hat.
(Vgl. https://coinmarketcap.com/currencies/bitcoin/)
Wer noch vor einem Jahr also mit seinem Chef ausgemacht hätte, daß sein Gehalt auf Bitcoin-Basis ausgezahlt worden wäre, würde auf Euro-Basis in den Genuß kommen, daß sich sein Gehalt innerhalb eines Jahres ebenfalls verACHTfacht hat.
Ob sich der Chef nun wirklich darauf einläßt Gehälter ab sofort zu einem festen Bitcoinbetrag auszuzahlen ist zwar fraglich.
Doch wer es wagt in Bitcoin und andere Kryptogelder nach und nach zu investieren und dann jene Gelder 2 oder 3 Jahre beispielsweise auf seiner Hardware-Wallet (vgl. Ledger Nano S) liegen läßt, für den könnte es sich bewahrheiten, daß die GEZ-Gebühr irgendwann ein Fliegenschiss ist.
(Vgl. Hedgefonds möchten in Kryptogeld investieren -> größere Marktkapitalisierung beim Bitcoin -> weitere Preissteigerungen)
Was wohl im Lande passieren würde, wenn auch der Beitragsservice den monatlichen Beitrag innerhalb eines Jahres verACHTfacht?!
Da dieses Szenario wohl kaum in nächster Zeit eintritt, könnte der einst schwer schuftende Arbeiter sich darüber freuen, daß der Beitragsservice immer noch in Euro denkt, während er selbst jede Form von Geld schon in Bitcoin umrechnet.
Aus seiner Perspektive ist es nämlich ein feiner Zug des Beitragsservice, daß sie immer günstiger werden…! 😉
[Dies ist der vierte Artikel zu einer kleinen aber feinen Kryptogeld-Artikelserie und der zwölfte zur GEZ-Artikelserie.]