06. Oktober 2023

Waldorfschulen zwischen Identitätskonflikt und der Suche nach ihrer wahren Zielgruppe

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So wie es Ahrimans Ziel ist, daß der Mensch die eigenen geistigen Wurzeln nicht mehr erkennt, laufen auch die Waldorfschulen Gefahr, die eigenen geistigen Wurzeln mehr und mehr zu leugnen.
Wie im Kleinen, so im Großen …

In den vorigen drei Teilen dieser 6-teiligen Artikelserie hatte ich bereits die Ahrimanisierung unser Gesellschaft dargelegt.
Die Themen waren u.a., daß Ahriman die großen anthroposophischen Institutionen kapern will und bereits gekapert hat, wie aufrichtige von unaufrichtigen Anthroposophen unterschieden werden können und daß sich die Frage stellt, ob bei dem Trend von Pornographie, Pädophilielegitimierung und rituellem Kindesmißbrauch einige Repräsentanten der Anthroposophie womöglich ein Doppelleben führen.

Letztlich habe ich mit den vorigen Artikeln dargelegt, mit welchen ahrimanischen Narrativen sich nicht nur die Gesellschaft sondern natürlich auch die anthroposophische Bewegung sowie die Waldorfschulen im Speziellen u.a. auseinanderzusetzen haben.

Daher möchte ich dem quereinsteigenden Leser empfehlen, zuvor die obigen drei Artikel nacheinander zu lesen.
So können etwaige Mißverständnisse besser vermieden werden.

Warum die Auseinandersetzung mit Ahriman für den Organismus Waldorfschule so wichtig ist

Ganz nüchtern betrachtet, existiert die Idee der Waldorfpädagogik doch nur, weil der Standard-IST-Zustand von Gesellschaft und Pädagogik ein unbefriedigender ist.

Gleiches gilt auch für alle weiteren alternativen Pädagogik-Ansätze – ganz egal ob es sich um Montessori, Freilernerei oder andere Ideen handelt.

Sie alle vereint der Gedanke, daß der staatliche pädagogische Ansatz als Ganzes nicht richtig ist.
Die Kinder sollen ein anderes WIE und WAS des Lernens erfahren.

„Das Was bedenke, [noch] mehr bedenke Wie.“
Johann Wolfgang von Goethe

Es stellt sich somit die Frage von welchem Geist der staatliche pädagogische Ansatz geprägt ist.
Weitergedacht stellt sich sogar die Frage, ob dieser Geist, der bereits pädagogische Irrwege geht, überhaupt dafür berufen sein kann, einen menschenwürdigen Rechtsstaat zu organisieren.

So oder so wird dieser Geist von einigen alternativen Pädagogik-Ansätzen also hinterfragt.
Wie groß aber kann das Interesse dieses Geistes sein, daß Menschen nicht nur seine Pädagogik sondern auch den von ihm organisierten „Rechtsstaat“ und womöglich sogar ihn hinterfragen?
Wie könnte er ggf. „die verlorenen Schäfchen“ wieder einfangen und würde er es tatsächlich tun?

Falls Ahriman die Seelen der Kinder also zunächst an alternative Pädagogik-Ansätze abgeben muß, stellt sich für ihn die Frage, ob er nicht doch von hinten durch die Brust ins Auge an die Seelen der Kinder herankommt.
Schule für die Kinder, „staatliche“ und mit dem „Staat“ kooperierende Medien für die Erwachsenen – ganz egal bei welchem Thema …

Der einzelne Waldorflehrer ist ein Erwachsener, der also Gefahr läuft, den ahrimanisierten Medien aufzusitzen und das an ihm herangetragene Gedankengut an die Kinder weiterzugeben …

Wenn sich nun die Lehrer, die für den Organismus Waldorfschule tätig sind, nicht mit Ahriman und seinem Wirken näher auseinandersetzen, setzen sich Waldorflehrer und Waldorfschule dem unmittelbaren Risiko aus, sich a) selbst ahrimanisieren zu lassen und somit zum ahrimanischen Mittäter zu werden sowie b) in logischer Konsequenz die geistigen Wurzeln der Waldorfpädagogik mehr und mehr leugnen zu müssen.

Deshalb nochmal:
Wer mit diesem Artikel in meine Artikelserie einsteigt, dem seien zunächst die drei oben genannten Artikel über Ahrimans Wirken in unserer Gesellschaft und der anthroposophischen Bewegung ans Herz gelegt, bevor er hier weiterliest.

Beziehungen – Zielgruppe – Authentizität

Der Zielgruppen-Begriff wird gerne in Vertrieb und Vermarktung verwendet.
Dabei geht es letztlich darum, welche Menschen hauptsächlich (nicht ausschließlich!) angezogen werden sollen und daß zu dieser Zielgruppe eine passende Kommunikation gewählt werden muß, die letztlich auch authentisch ist und daher eben genau jene Menschen anzieht.

Die gleiche Frage hat letztlich auch jede Waldorfschule für sich zu bewegen:

Was für eine Elternschaft möchte unsere Waldorfschule anziehen?
Was für eine Lehrerschaft soll sich in unserer Waldorfschule etablieren?

Diese beiden Fragen können allerdings nur dann authentisch beantwortet werden, falls sich die jeweilige Waldorfschule dessen bewußt ist, wessen Geistes Kind sie ist.
D.h., daß jede Waldorfschule für sich klären muß, welche Beziehung sie zu Rudolf Steiner und seinem Werk pflegt.

Sollte man bei dieser Klärung zu dem Ergebnis kommen, daß man sich von Rudolf Steiner und seinem Werk distanziert, dann hätte dies bei konsequentem Handeln letztlich die logische Folge, daß die Waldorfschule ihren Namen ablegen sollte.
Es bestünde ansonsten ein Etikettenschwindel, weil man mit dem geistigen Vater der Waldorfpädagogik und seinem Menschenbild nichts zu tun haben möchte.

Zugleich soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, daß solcherlei Etikettenschwindel ein ahrimanisches Phänomen ist, bei welchem letztlich eine Täuschung angewandt wird, welche wiederum ein Element der Lüge ist.
D.h. also, daß in einem solchen Fall Ahriman der geistige Vater dieser Schule wäre.

Merke deshalb generell:

Wo Waldorfschule drauf steht, ist nicht immer Waldorfpädagogik drin.
Wo Anthroposophie drauf steht, ist nicht immer Anthroposophie drin.
Wo Freiheit drauf steht, ist nicht immer Freiheit drin.
Wo Calvin Klein drauf steht, ist nicht immer ein Calvin Klein drin. ?
usw.

Mir ist klar, daß bei der Frage nach der Zielgruppe wahrscheinlich viele Waldorflehrer spontan sagen würden, daß die Waldorfschule eigentlich für alle Menschen da sein sollte.
Das mag ja sein und deshalb wird sich ein solcher Waldorflehrer vermutlich dagegen wehren, sich intensiver mit der Zielgruppenfrage auseinanderzusetzen.

Doch darum sei nochmals erwähnt, daß die Zielgruppendefinition keine Menschen ausschließt sondern daß es dabei darum geht, sich auf die Menschen zu konzentrieren, die mit dem Geist hinter der Waldorfpädagogik am besten in Beziehung treten können.

Denn wie will man als Waldorfschule gesund wachsen, wenn es keinen stabilen Kern gibt, der die Beziehung zum geistigen Fundament der Waldorfpädagogik pflegt?
Wie will man als Waldorfschule langfristig existieren können, wenn zu viele und/ oder zu starke Kräfte im Waldorfschulorganismus tätig sind, die gegen den geistigen Vater der Waldorfpädagogik arbeiten?

Kulturelle Integration kann nur dann funktionieren, wenn es überhaupt noch eine eigene Kultur gibt.
In welche Kultur sollte denn noch jemand integriert werden können, wenn es keine eigene Kultur mehr gibt?

?

Kommen wir nach der Frage um die Beziehung zu Rudolf Steiner zur zweiten Achse für die Zielgruppenermittlung.

Auch hier geht es um eine Beziehungsfrage.
Und zwar geht es bei der zweiten Achse um die Beziehung zu Staat und Medien:

Ist die Zielgruppe eher staats- und mediengläubig oder eher staats- und medienkritisch?

Dies mag eine sehr sensible Frage sein, weil sich viele Waldorfschulen gegen die Darstellung wehren, ein Sammelbecken für sogenannte Querdenker, Verschwörungstheoretiker und Reichsbürger zu sein.
Doch muß nun einmal ehrlich reflektiert werden – und das habe ich in den vorigen drei Artikeln bereits ausführlich gemacht – wo denn die ahrimanischen Narrative herkommen, die auch auf jede Waldorfschule einen sozialen Druck auszuüben versuchen.

Letztlich steckt in der Frage nach Staats- und Mediengläubigkeit indirekt abermals eine Frage nach der Beziehung zu Rudolf Steiner.

Denn wie in diesem Artikel bereits umschrieben, kritisiert jeder alternative pädagogische Ansatz jene Pädagogik, welche vom Staate ausgeht und von den Medien gestützt bzw. kaum bis gar nicht hinterfragt wird.
Gleichzeitig – und da sei noch einmal an das Stiefkind der anthroposophischen Bewegung erinnert – hat Rudolf Steiner mit der Dreigliederung des sozialen Organismus einen Impuls in die Welt gesetzt, der den IST-Zustand jedes gegenwärtigen Staates hinterfragt.

Hier konkurriert also etwas geistig miteinander.
Reibungen, wie sie sich beispielsweise in diesem von mir analysierten ARD-Dreiteiler über Anthroposophie und Waldorfpädagogik zeigen, sind daher selbsterklärend.

Falls es einer Waldorfschule darum geht, wahrhaftig und authentisch zu sein – also falls die Waldorfschule nicht-ahrimanisch(!) sein möchte –, dann mag der Sensibilität bei der Frage nach Staats- und Mediengläubigkeit vielleicht eine gewisse Beachtung geschenkt werden, aber die Sensibilität dieser Frage darf nicht dazu führen, daß man sich selbst und seine wahren Überzeugungen der Anerkennung Willen verleugnet.

Werden die zwei Achsen bzgl. der Beziehung zu Rudolf Steiner als auch der Beziehung zu Staat und Medien nun übereinander gelegt, erhalten wir insgesamt vier Quadranten.

Jede Waldorfschule, die authentisch sein will, ist daher dazu aufgefordert, zu klären in welchem der vier Quadranten die eigene Zielgruppe gefunden werden kann.
Welche Art von Weltbild pflegen diese Menschen?

Die Wahl der richtigen Zielgruppe

Für die Menschen im III. Quadranten ist die Angelegenheit relativ klar:
Sie wollen mit Rudolf Steiner nichts zu tun haben und weiterhin an das glauben, was die bisherigen Orientierungsgeber (Staat und Medien) verkünden.
Menschen aus diesem Quadranten kommen daher als Zielgruppe überhaupt nicht in Frage.

Die Menschen im II. Qudranten hingegen bewegen sich bei genauerer Betrachtung in einem immer größer werdenden Konflikt:
Sie können nicht zugleich eine gute Beziehung zu Rudolf Steiner und zu den Narrativen von Staat und Medien pflegen.
Früher oder später werden sie sich für eine Seite entscheiden müssen.

Denn wenn wir davon ausgehen, daß die alten Staatsstrukturen und Medien einen gewissen Selbsterhaltungstrieb haben, dann „müssen“ sie Rudolf Steiner ab einem bestimmten Punkt bekämpfen, weil sein Werk den Menschen dazu ermächtigt, seine Obrigkeits- und Autoritätshörigkeit abzulegen und einen eigenen Weg zu gehen, der frei von jeder Manipulation ist.
Ein Tyrann (–> Mißbrauch von Autorität) möchte hingegen, daß ihm seine Untertanen gehorchen, daß sie „funktionieren“ und ihn als „Autorität“ nicht hinterfragen.

(So gesehen u.a. während der Corona-Monate, als kein wissenschaftlicher Diskurs über die angebliche Pandemie und deren Maßnahmen zugelassen oder gar gefördert wurde sondern mit angehefteten Moraletiketten [„brave und gute Bürger“ vs. „Querdenker, Coronaleugner, Verschwörungstheoretiker und Reichsbürger“] viel eher unterdrückt wurde.)

Wie weiter oben bereits erwähnt, ist allein Rudolf Steiners Ansatz zum dreigliedrigen sozialen Organismus („soziale Dreigliederung“) so revolutionär, daß die gegenwärtigen Staats- und (Medien-)Konzernkonstrukte in ihren Grundfesten erschüttert werden.
Hinweis: Die Waldorfschule ist ein Kind des dreigliedrigen sozialen Organismus und sollte sich dieser Beziehung ebenfalls bewußt sein, wenn sie sich in ihrer Identität nicht negieren möchte.

Die Menschen in dem II. Quadranten müssen sich also entscheiden, ob sie an den alten Strukturen festhalten oder sich für die Impulse Rudolf Steiners zunehmend öffnen möchten.

Entscheiden sich Menschen aus dem II. Quadranten für die Waldorfschule, haben ihre Staats- und Mediengläubigkeit allerdings noch nicht gründlicher hinterfragt, ist es wahrscheinlich, daß sie die staatlichen und medialen Narrative unbewußt übernehmen und sich über diesen Weg normativ und schließlich sozial kontrollieren lassen.

Die Menschen des zweiten Quadranten tendieren daher u.U. dazu Waldorfschulen, Anthroposophische Gesellschaft oder beispielsweise den Demeter-Verband früher oder später zu einem Etikettenschwindel zu verleiten, indem die Beziehung zu Rudolf Steiner Stück für Stück verwässert, aufgeweicht oder komplett getrennt wird.
Sie beteiligen sich also an der Ahrimanisierung der anthroposophischen Bewegung – auch wenn es ihnen womöglich nicht bewußt ist.

Von den Menschen aus dem II. Quadranten geht also die Gefahr aus, daß sie innerhalb der Waldorfschulen früher oder später direkt oder indirekt fordern und umsetzen werden, daß man sich vom geistigen Vater der Waldorfpädagogik distanziert.
Ein solches Handeln ist selbstzerstörerisch, weil dann auch die Waldorfpädagogik an der jeweiligen Waldorfschule keine Zukunft mehr haben kann.
U.a. die Art und Weise des Erkenntnisgewinns und letztlich auch das Menschenbild Rudolf Steiners wird dann nämlich abgelehnt.
Es würde also das geistige Fundament für die Waldorfpädagogik fehlen.

Vom erzeugten Bild der Medienkonzerne fühlen sich die Menschen aus dem II. Quadranten mitunter in ihrem Denken und Handeln bestätigt und bekräftigt bzw. sie nutzen dieses erzeugte Bild, um einen sozialen Druck auf die eigene Schule auszuüben.

Auf Grund einer teilweise noch vorhandenen Systemgläubigkeit, die letztlich auch zu der klassischen Arbeitswelt eine Beziehung aufrecht zu erhalten versucht, könnten sich Eltern aus diesem II. Quadranten dazu entscheiden, ihr Kind wieder von der Waldorfschule abzumelden.

Hier kann u.U. ein widersprüchliches Verhalten entdeckt werden:
Die Eltern wollten das eigene Kind einst davor bewahren, an einer Staatsschule zu einer systemkonformen und passenden Ware für den Arbeitsmarkt geistig-seelisch degradiert zu werden.

Gleichzeitig äußern die Eltern beispielsweise mit einer mein-Kind-lernt-nicht-genug-Abmeldebegründung eine womöglich unbewußte Angst davor, daß ihr Kind in System und Arbeitsmarkt nicht Fuß fassen könnte, falls in den ersten Schuljahren nicht genug Stoff in das Kind eingetrichtert wird.
(Hier wäre ein Verständnis von Steiners Menschenbild von Vorteil. Darin wird begründet, daß das Kind für gewisse Inhalte erst in späteren Lebensjahren bereit ist, weil es zunächst sehr viel Zeit und Kraft in den Aufbau der Leiber investieren muß. Ein „zu frühes Eintrichtern“ kognitiver Inhalte beeinträchtigt daher langfristig auch die Gesundheit des Kindes.)

Ein solches Phänomen á la mein-Kind-soll-kein-Systemsklave-werden-aber-dennoch-genug-lernen-um-nicht-den-Systemanschluß-zu-verlieren kann auch kognitive Dissonanz genannt werden.
Kognitive Dissonanz bekundet letztlich ein Verdrängen der Wirklichkeit.
Ahriman wird es allerdings gefallen, weil solcherlei „verloren gegangene Schäfchen“ wieder zu ihm zurückgefunden haben.

Anregung:

Um bei den Menschen aus dem II. Quadranten für mehr Bewußtsein in Bezug auf Waldorfpädagogik, Anthroposophie und/ oder Rudolf Steiner zu sorgen, könnte von der Waldorfschule beispielsweise auch so etwas wie eine Elternschule angeboten werden.
Bei Eltern, die ein solches Angebot annehmen, könnte dadurch die unbewußte Angst gemindert werden, daß das eigene Kind den „Systemanschluß“ womöglich verpaßt.

Kommen wir nun zu den Menschen aus dem I. und den IV. Quadranten.
Sie haben eins gemeinsam:

Menschen aus dem I. und dem IV. Quadranten hinterfragen den gegenwärtigen IST-Zustand unserer staatlich und medial gesteuerten Gesellschaft.
Ihnen ist mehr oder minder klar, daß die gegenwärtigen Gesellschaftsstrukturen die soziale Frage nicht lösen können (und womöglich auch gar nicht wollen).
Dabei finden Menschen während ihrer Neuorientierung den Zugang zu Rudolf Steiner (insbesondere im I. Quadranten), manchmal aber auch nicht (teilweise im IV. Quadranten).

Menschen aus dem I. und IV. Quadranten reagieren skeptisch bis „allergisch“ auf so ziemlich alle von Staat und Medien verbreiteten und übernommenen Narrative.
Dazu zählte u.a. das Wiederholen und Bestätigen des Corona-Narrativs, welches z.T. mit gleichzeitiger Diffamierung Andersdenkender („Verschwörungstheoretiker“, „Querdenker“ usw.) einherging.
Die für viele Menschen offensichtlicher gewordene Tyrannei lies keine Diskussion um Wahrheit und Wirklichkeit mehr zu.

?

Eltern, die in den IV. Quadranten einzuordnen wären, würden Ihr Kind zunächst noch nicht auf eine Waldorfschule schicken, weil sie noch keine Beziehung zu Rudolf Steiner, seinem Werk oder der anthroposophischen Bewegung geknüpft haben.
(Vielleicht ist diese Nicht-Beziehung auch von Vorurteilen ggü. Rudolf Steiner sowie seinem Werk und Wirken geprägt.)

Viele Freilerner-Eltern, die mitunter das sogenannte home schooling praktizieren, dürften beispielsweise im IV. Quadranten vorzufinden sein.

Sofern die anthroposophische Bewegung die Menschen aus dem IV. Quadranten für sich gewinnen möchte, geht es darum, sich um das Vertrauen dieser Menschen zu bemühen.
Die Menschen im IV. Quadranten wollen in Rudolf Steiner, seinem Werk und Wirken einen Verbündeten sehen.

Dieses Vertrauen kann allerdings nur schwerlich hergestellt werden, falls – wie in dieser Artikelserie bereits mehrfach ausgeführt – u.a. die Vorstände der großen anthroposophischen Institutionen in ihren Veröffentlichungen die ahrimanischen Narrative nachbeten.

[Ich bin] ein Teil von jener Kraft,
die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“
(Mephistopheles zu Faust; Johann Wolfgang von Goethe)

Die Menschen aus dem IV. Quadranten wollen sehen, daß die anthroposophische Bewegung Ahriman und seinen in die Welt gesetzten Narrativen Paroli bietet.

Diese Gelegenheit hat die anthroposophische Bewegung bislang nur unzureichend genutzt.

Stattdessen distanzieren sich die Menschen aus dem IV. Quadranten von Rudolf Steiner, weil diejenigen, die auf Grund ihrer Position in der anthroposophischen Bewegung eigentlich am ehesten eine Beziehung zu Rudolf Steiner haben sollten, die Beziehung zu Rudolf Steiner nicht aufrichtig und gewissenhaft pflegen.

Was hier deutlich wird: Daß diejenigen, die eine Beziehung zu Rudolf Steiner, seinem Werk und Wirken pflegen (möchten) und damit zugleich ein Beziehungsvermittler zu Rudolf Steiner sind, ein Stück weit mitverantwortlich dafür sind, ob Menschen aus dem II. oder IV. Quadranten tatsächlich die Beziehung zu Rudolf Steiner suchen und finden.
Hier geht es um Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit.
Ein Einknicken vor sozialem oder politischem Druck ist da wenig hilfreich!

Somit bleiben als letzte Zielgruppe die Menschen aus dem I. Quadranten.
Sie sind gegenüber Rudolf Steiner aufgeschlossen und zugleich sehen auch sie, daß Ahriman über Staat und Medien die Welt ins Chaos stürzt.
Sie sind daher die einzigen, die um die wahre Identität der Waldorfschulen kämpfen würden.
Es kann allerdings auch sein, daß sie jenen Kräften, die zu einer Gesichtslosigkeit der Waldorfschulen beitragen, das Feld überlassen, so daß Menschen aus dem IV. Quadranten sich in ihrer Skepsis ggü. Rudolf Steiner und den anthroposophischen Institutionen bestätigt sehen könnten.

Fazit

Jede Waldorfschule steht nun vor der Herausforderung, mehr oder minder das, was ich hier in den bisherigen vier Artikeln niedergeschrieben habe, für sich zu prüfen.

D.h. es wird zunächst interne Prozesse innerhalb einer jeden Waldorfschule geben müssen, in welchen man sich an den Schulen zunächst einmal selbst klar macht, wer oder was die eigene Waldorfschule wirklich ist bzw. zu wem oder was sich die eigene Waldorfschule von den ahrimanischen Narrativen hat machen lassen.
Es geht hier um die Frage nach der wahren Identität.

Bei dieser Klärung der eigenen Identität wird es für die Waldorfschule unweigerlich am Ende darauf hinauslaufen, sich selbst einem der vier Quadranten zuzuordnen.

Und dann ist es naheliegend, daß die Waldorfschule Menschen sucht, deren Weltbild ähnlich dem eigenen gestrickt ist.
D.h. Quadrant Weltbild Waldorfschule = Quadrant Weltbild Lehrer- und Elternschaft

Dazu eine abschließende Prognose:

Falls die einzelnen Waldorfschulen Rudolf Steiners Lehren treu geblieben sind und sich nicht von den ahrimanischen Narrativen haben beeinflussen lassen, werden sie zu der Schlußfolgerung gelangen, daß ihre Zielgruppe im I. Quadranten zu finden ist.

Die Waldorfschule wird nach Außen also eine entsprechende Kommunikation wählen müssen, von welcher sich gerade die Menschen aus dem I. Quadranten angezogen fühlen.

Dies wiederum erhöht das Risiko, daß dadurch alle Waldorfschulen einen noch größeren sozialen und politischen Druck auf sich ziehen, weil den Waldorfschulen teilweise ja bereits nachgesagt wird, daß es Sammelbecken oder gar Brutstätten von den sogenannten „Verschwörungstheoretikern“, „Querdenkern“ und „Reichsbürgern“ seien …

Das ist einer der Hauptgründe, warum es deshalb lokale geisteswissenschaftliche Räte braucht!

Dies war der vierte Artikel einer 6-teiligen Artikelserie.

Martin Matzat

Martin Matzat ist Philosoph, Referent, Autor sowie Erkenntnis- und Ideologieforscher. Der Dipl. Wirtschaftsingenieur, den die Lösung der sozialen Frage umtreibt, ist bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


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