Februar 2019.
Ich hatte anlässlich des hundertsten Geburtstages der Dreigliederungsbewegung gerade diverse Persönlichkeiten zu einem Onlinekongress über die Dreigliederung des sozialen Organismus eingeladen.
Eine besondere Frage, die ich in jener Zeit mit den eingeladenen Gesprächsgästen klären wollte, war jene nach dem Grundeinkommen – ein Streitthema in der Dreigliederungsbewegung.
Zu diesem Onlinekongress kam es aber nie.
Ich muß wohl ein wenig naiv gewesen sein, weil ich Menschen einlud, die politisch teilweise recht gegensätzliche Ansichten hatten.
Neben äußerlich recht systemtreu erscheinenden Menschen hatte ich u.a. auch Axel Burkart, Ken Jebsen oder Daniele Ganser eingeladen.
(Anm.: Beim Onlinekongress geht es darum, Reichweite zu erzielen und dann werden auch Menschen eingeladen, die nicht direkt etwas zum Thema beisteuern können. Dann reicht es, wenn beispielsweise ein Ken Jebsen oder ein Daniele Ganser auf einer Waldorfschule waren. ?)
Ich wollte mit jedem reden.
Doch mit einem Mal sagten fast alle ab.
In jenen Moment verstand ich die Welt nicht mehr.
Ich telefonierte daraufhin mit Henning Kullak-Ublik, mit welchem ich schon einen Termin für die Gesprächsaufzeichnung vereinbart hatte.
(Er war zum damaligen Zeitpunkt Pressesprecher des Bundes der freien Waldorfschulen.)
Seine Absagebegründung lag darin, daß ihm das Auftreten und die Ansichten von Axel Burkart & Co mißfielen.
Worauf ich ihm dann entgegnete, daß es schon spannend sei, wenn man sich als Dreigliederer oder Waldorfschulenvertreter FREIHEIT im GEISTESLEBEN auf die Fahnen schreibt, aber GLEICHHEIT im GEISTESLEBEN lebt …
Hier bin ich zwar nicht das erste Mal auf einen Widerspruch vermeintlicher Anthroposophen gestoßen.
Hier ist mir jedoch das erste Mal der Widerspruch innerhalb der anthroposophischen Bewegung bewußt geworden.
Und genau diese gelebten Widersprüche gilt es zu thematisieren, wenn man aufrichtige von unaufrichtigen Anthroposophen unterscheiden lernen will.
Angriff auf Rudolf Steiner
Zum Schluß äußerte ich darin das Gefühl zu haben, daß es sich dabei um einen Teil einer größeren Kampagne handeln könnte, welche den Anthroposophie-Begriff zu einem politischen Kampfbegriff wie beispielsweise Verschwörungstheoretiker, Querdenker usw. werden zu lassen.
Mit anderen Worten und bezugnehmend auf meinen vorigen Artikel über Ahrimans strategisches Vorgehen:
Ahriman (auch Teufel oder Satan genannt) muß die anthroposophische Bewegung und die deutschsprachigen Völker angreifen, weil gerade jene Menschen, die das Werk von Rudolf Steiner in der Originalsprache aufrichtig studieren, Ahrimans Vorhaben durchschauen können sollten.
Die zwei Lager und ihre Zwischentöne
Die luziferischen und auch die ahrimanischen Widersacher sind Wesenheiten, die bei vorigen Erdinkarnationen das jeweils anstehende Entwicklungsziel nicht erreicht hatten.
Sie sind zurückgeblieben, müssen – wenn man so will – nachsitzen und ihnen sind nun andere Aufgaben zugedacht, die letztlich nicht nur der gegenwärtigen Menschheitsentwicklung sondern dem gesamten Weltenplan dienlich sind.
Es mag nun hart klingen:
Aber auch in der gegenwärtigen Erdinkarnation wird es Wesenheiten geben, die das gegenwärtig anstehende Entwicklungsziel nicht erreichen werden.
Es sind Menschen.
…
Wie die luziferischen und ahrimanischen Widersacher zu damaligen Zeiten wird auch ein gewisser Teil der Menschheit immer offensichtlicher einen anderen Weg gehen (müssen).
Sie werden die Reise zu einem souveränen eigenen ICH, die Entwicklung zu einem wahrhaftigen und aufrichtigen Menschen nicht weitergehen können …
Nicht nur in der anthroposophischen Bewegung lassen sich daher die Menschen in zwei Lager unterteilen:
Die einen, die der Wahrheit und die anderen, die Ahriman dienen.
„Von dem Vater des Widersachers stammt ihr, und dieses eures Vaters Begierden leben in eurem Willen und in eurem Tun. Vom Urbeginne her will er das Menschenwesen vernichten. Am wahren Sein habt ihr keinen Anteil, weil das wahre Sein nicht in ihm ist. Wenn er den trügenden Schein verkündigt, so spricht er aus seinem eigenen Wesen, denn er ist der Bringer und Vater des Truges. Mir, der ich euch das wahre Sein verkünde, verschließt ihr euch. Wer von euch kann mich denn einer Irrung überführen? Warum verschließt ihr euch vor mir, der ich euch das wahre Sein verkünde? Wer aus Gott ist, der vernimmt die göttlichen Worte. Und ihr vernehmt sie nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.“
(Johannes 8, 44-47, nach Emil Bock)
Einige Menschen werden sich womöglich zu keinem Lager dazuzählen können und/ oder wollen – doch wem die Wahrheit nicht am Herzen liegt, der wird langfristig ein Anhänger Ahrimans werden müssen und letztlich beim Erreichen des gegenwärtigen Entwicklungsziels auf der Strecke bleiben.
„Ich durchschaue dein Tun, du bist weder kalt noch warm.
Wärest du wenigstens kalt oder warm!
Da du aber lau und weder kalt noch warm bist, speie ich dich aus.“
(Offenbarung 3, 15-16, nach Emil Bock)
Es ist ganz egal, wie das Ziel heißt.
Beim Erreichen eines Ziels gibt es am Ende keine Zwischentöne:
Entweder man hat das Ziel erreicht oder eben nicht.
Ein bißchen schwanger geht ebenfalls nicht – auch wenn in Zeiten des Transhumanismus uns die ahrimanische Verdrehung dies womöglich einmal weismachen möchte …
Wie das ahrimanische Lager innerhalb der anthroposophischen Bewegung (nicht) ausfindig gemacht werden kann
Mal ganz doof gefragt:
Wenn wir einen Lügner und Betrüger fragen würden, ob er lügt, was wird er dann wohl sagen?
Etwa die Wahrheit?
Etwa, daß er lügt?
Würde das seinem Wesen als Lügner entsprechen?
Also, er kann gar nicht anders als uns mehr oder minder zu sagen:
„Nein, ich lüge nicht!“
?
…
Es wäre also ziemlich naiv zu glauben, daß wir einen Vertreter von Ahrimans Truppen innerhalb der anthroposophischen Bewegung über eine solche Frage entblößen könnten.
Wenn wir außerdem die beiden Lager gegenüberstellen – diverse Vorstände der anthroposophischen Institutionen auf der einen und die sogenannten Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger oder Querdenker auf der anderen Seite – dann behauptet jeder von sich auf der richtigen Seite zu sein, während die andere Seite dem Bösen dienen würde …
?♂️
Dieses Baden in Unschuld hat aber auch eine zeitliche Komponente.
Während die Vorstände tendenziell behaupten, daß mit den sogenannten Verschwörungstheorien oder Reichsbürgerphantasien Ahriman die Herrschaft über die anthroposophische Bewegung erlangen wollte, behaupten diejenigen, die den sogenannten Verschwörungstheorien anhängen, daß Ahriman in Person der Vorstände schon längst an den größten Hebeln der anthroposophischen Bewegung angekommen sei.
Welche von beiden Seiten hat da nun also Recht?
?
…
Runde 1: Vorstände großer anthroposophischer Institutionen vs. „Verschwörungstheoretiker“
Bleiben wir zunächst einmal dabei, die zeitliche Komponente näher zu untersuchen.
Das gesamte Werk Rudolf Steiners ist – wenn man es als Anthroposoph tatsächlich ernst nimmt – letztlich die Korrektur eines gesellschaftlichen Irrwegs.
D.h., daß die anthroposophische Bewegung nur dann die gesellschaftlichen Auswüchse mehr oder minder ohne Widerworte hinnehmen kann, falls sich der soziale Organismus auf dem richtigen Weg befände.
Frage:
Werden die sozialen Konflikte auf der Welt gegenwärtig eher immer größer oder eher immer kleiner?
Der Fisch stinkt bekanntlich immer vom Kopfe her.
Falls die sozialen Konflikte immer kleiner geworden sein sollten, könnte man womöglich sagen, daß die Vorstände in den großen anthroposophischen Institutionen gute Arbeit geleistet hätten.
Offensichtlich werden die sozialen Konflikte allerdings eher immer größer.
Jetzt sollten wir jedoch noch nicht zu schnell urteilen.
Denn dies bedeutet im Umkehrschluß noch lange nicht, daß die anthroposophischen Vorstände eine schlechte Arbeit gemacht hätten.
Da sollte noch etwas Entscheidendes ebenfalls mit angeguckt werden:
Denn vielleicht hatten sich die Vorstände der großen anthroposophischen Institutionen ja in das politische Gebaren während dieser zunehmenden sozialen Konflikte eingemischt und hatten beispielsweise die deutsche Politik auf ihre Irrtümer hingewiesen.
Wie zum Beispiel während der Corona-Monate …?
Wie war das noch?
(Möge der noch unwissende Leser selbst recherchieren.)
?
…
Die Vorstände der großen anthroposophischen Institutionen könnten nun in der Selbstverteidigung behaupten, daß die sozialen Konflikte während der Corona-Monate erst durch das Auftreten von den sogenannten Verschwörungstheoretikern, Reichsbürgern, Q-Anon, Querdenkern usw. zugenommen haben.
Nach diesem Standpunkt wären also Verschwörungstheoretiker & Co die Ursache der zunehmenden sozialen Konflikte während der Corona-Monate gewesen…
Gut, nehmen wir ein anderes Thema zunehmender sozialer Konflikte, welches nichts mit Corona zu tun hat:
Nehmen wir die sich immer weiter öffnende Armutsschere.
Vergegenwärtigen wir uns, daß allseits bekannt immer weniger Menschen immer mehr Reichtümer anhäufen, während immer mehr Menschen um den Rest des Kuchens konkurrieren.
Aus welcher dieser beiden Gruppierungen würde sich über den IST-Zustand eher jemand beschweren und etwas verändern wollen, weil er es als sozial ungerecht empfindet?
Wird es eher ein Mensch aus der Hochfinanz sein, der Geld und andere Menschen für sich arbeiten lassen kann oder eher jemand, der weniger Geld hat und sein Leben als ein modernes Sklavendasein empfindet?
Nächste Frage:
Kommen die vermeintlichen Verschwörungstheoretiker eher aus der Hochfinanz oder klagen sie eher die Hochfinanz und „ihre politischen Marionetten“ an?
Noch eine Frage:
Sind die vermeintlichen Verschwörungstheoretiker daher wirklich die Ursache ALLER sozialen Konflikte oder sind sie eher die unbequemen Zeitgenossen, die den Mut haben, das soziale Konfliktpotential und den Betrug an dem Großteil der Menschheitsfamilie anzusprechen?
Runde 2: Stiefkind Dreigliederung
Wie weiter oben bereits erwähnt, hatte ich in dem ersten Teil dieser Artikelserie Ahrimans Strategie näher beleuchtet, warum er u.a. die anthroposophischen Institutionen als auch die deutsche Politik und Medienlandschaft kapern muß.
Gleichzeitig hat Rudolf Steiner mit der Dreigliederung des sozialen Organismus einen Weg aufgezeigt, wie die gegenwärtigen sozialen Konflikte gelöst werden können.
Ein Thema, welches die anthroposophische Gesellschaft sogar schon seit Rudolf Steiner recht stiefmütterlich behandelt …
Spielt die anthroposophische Gesellschaft – und insbesondere dessen Vorstände als Kopf des Fisches –Ahriman in die Karten, wenn sie um die soziale Frage weiterhin einen großen Bogen macht?
…
So wie innerhalb der anthroposophischen Bewegung gibt es auch in einer ihrer Untergruppierungen – der Dreigliederungsbewegung – gewisse Meinungsverschiedenheiten.
Ein sehr heißes Thema ist die Frage nach der BRD-Souveränität.
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Einige vermeintliche Dreigliederer stößt diese Frage ab, weil diese Frage nach ihren (aufgeprägten?) Überzeugungen nur von „rechts“, von den sogenannten Reichsbürgern kommen kann.
Diese Frage darf für sie auf Grund einer politisch-medialen Etikettierung und einer daher angeblichen moralischen Unkorrektheit nicht bewegt werden.
Als vermeintliche Dreigliederer bezeichne ich solche Menschen deshalb, weil sich bei diesem Thema zeigt, daß sie es mit der Dreigliederung des sozialen Organismus nicht ernst meinen können.
Sie bewegen die Dreigliederung des sozialen Organismus höchstens in der Theorie, wollen die Dreigliederung jedoch nie in der Praxis bewußt gelebte Wirklichkeit werden lassen.
Es ist ein Widerspruch, wenn solcherlei Menschen sagen, daß nur die Dreigliederung des sozialen Organismus die soziale Frage lösen kann, aber die Souveränität der BRD nicht angezweifelt werden darf, so daß am Ende doch alles beim Alten bleiben soll …
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Ein aufrichtiger Dreigliederer, der würde es spontan doch als ein Geschenk betrachten, falls sich herausstellen sollte, daß die BRD tatsächlich kein souveräner Staat ist.
Denn dann könnte man allen Landsleuten sagen: „Seht her, wir haben mit der Dreigliederung eine Lösung!“
Zwischenfazit:
Jene Menschen, die die BRD-Souveränitätsfrage stellen, stellen eine Identitätsfrage auf persönlicher als auch gesellschaftlicher Ebene.
Jedes anthroposophische Wort über das Suchen und Finden des wahren eigenen ICH verkommt zu einem leeren Geschwätz, wenn andere Identitätsfragen wie jene zur BRD-Souveränität nicht gestellt werden dürfen.
Der vermeintliche Anthroposoph macht sich dann einfach nur unglaubwürdig!
Wer die BRD-Souveränitätsfrage verteufelt, dient dem Teufel – auch weil Ahriman strategisch kein Interesse an wirklich freie und souveräne deutsche Menschen haben kann.
Und wer Ahriman dient, kann kein wahrhaftiger und aufrichtiger Anthroposoph sein.
Exkurs zur Diskussion über die BRD-Souveränität
Jetzt mag bei der BRD-Souveränitätsfrage ein Streitpunkt in den Formalitäten liegen:
Die einen sagen, daß die BRD formal sehr wohl ein souveräner Staat sei, die anderen behaupten das Gegenteil.
Man wirft sich gegenseitig irgendwelche Gesetzestexte und Verträge an den Kopf, interpretiert diese Texte womöglich nur nach dem eigenen Gusto und der zuhörende Laie, der sich mit solcherlei Gesetzestexten noch nicht beschäftigt hatte, ist danach sehr wahrscheinlich genauso schlau wie zuvor.
Es gibt da allerdings eine sehr bekannte Redewendung:
Papier ist geduldig!
Auf Papier – also auch auf Gesetzestexten und Verträgen – kann so vieles stehen und am Ende ist es nicht wahr …
(Ahriman läßt grüßen.)
Es müssen Fragen gestellt werden, die an dem wirklich Erlebbaren überprüft werden können.
Es müssen praktische Fragen gestellt werden.
Ich würde folgende fünf Schritte mittels Fragen gehen:
1. „Wie findest Du Lobbyismus?“
Bei dieser Frage wird höchstens ein überzeugter Lobbyist sich getrauen „Ja“ zu sagen.
Der Befragte wird zunächst über sein Empfinden in die nun folgende sachlich-logische Argumentationskette hineingezogen und ggf. mit einem von ihm gelebten Widerspruch konfrontiert.
2. „Gibt es im deutschen Bundestag und im EU-Parlament Lobbyisten? Hast Du schon einmal davon gehört, daß sich da viele Lobbyisten herumtummeln?“
Falls bei dieser Frage ein „Nein“ oder ein „Weiß ich nicht“ die Antwort sind, verwehrt etwas im Antwortgeber sich mit der Wirklichkeit näher auseinanderzusetzen.
Du kannst dann vielleicht noch einmal eine weitere Frage einbauen wie:
„Hältst Du es für wahrscheinlich, daß aus einem kapitalistischen Denken früher oder später lobbyistische Gruppierungen entstehen?“
Falls auch diese Frage wieder mit „Nein“ oder „Weiß ich nicht“ beantwortet wird, kannst Du ihm noch eine letzte Abschlußfrage stellen, ohne die Antwort abzuwarten:
„Wie soll ich mit Dir über das reden, was Wirklichkeit ist, wenn Du Dich für das, was Wirklichkeit ist, nicht interessierst bzw. die Augen verschließt?“
Stelle gleich danach die Frage, ob es in Bundestag und EU-Parlament Lobbyisten gibt, stattdessen dem Publikum und lass ab jetzt das Publikum stellvertretend die Antworten geben.
3. „Behauptet die BRD von sich selbst eine Demokratie zu sein?“
„Ja.“
4. „Was heißt Demokratie? Herrschaft des Volkes oder Herrschaft der Lobbyisten?“
„Herrschaft des Volkes.“
5. „Wie kann das Volk der Souverän – also der Herrscher – in einer vermeintlichen BRD-Demokratie sein, wenn Volk und Demokratie permanent und offensichtlich von kapitalistischen Lobbyisten unterwandert werden? Erkläre mir bitte diesen Widerspruch.“
„Hmm …“
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Warte die Antwort ab.
Vielleicht wird er diesen Widerspruch schön zu reden versuchen, Stichwort kognitive Resonanz.
Vielleicht sagt er so etwas wie: „Nun ja, aber wenn wir Lobbyismus haben, dann heißt das ja noch lange nicht, daß die BRD kein souveräner Staat ist.“
Du: „Verstehe ich das richtig? Du redest den Lobbyismus, den Du wie die meisten anderen Menschen instinktiv ablehnen, gerade schön?“
Vielleicht weicht er dann auf die o.g. Argumentation über Formalitäten aus, anstatt sich mit der Wirklichkeit tatsächlich näher auseinander zu setzen.
Doch auch dann stellt sich die Frage, warum der Lobbyismus nicht im Widerspruch zur formal niedergeschriebenen Souveränität steht.
Die Erklärung bliebe der Befragte weiterhin schuldig.
Dann könntest Du nachhelfen, indem Du beispielsweise fragst:
„Ist die BRD bzw. das Volk für Dich u.a. wegen dem Lobbyismus vielleicht nicht ganz sondern eher ein bißchen souverän?“
Wenn er dann bei ein bißchen souverän anbeißt, ist folgende Frage zu stellen:
„Gibt es ein bißchen souverän überhaupt? Ist das genauso möglich, wie ein bißchen schwanger zu sein?“
„Hmm …“
?
„Der Widerspruch zwischen Volkssouveränität, BRD-Demokratie und Lobbyisten ist nur aufzulösen, wenn
entweder a) das Volk nicht wirklich der Souverän ist, was in der Konsequenz auch heißt, daß die BRD keine wirkliche Demokratie und auch kein souveräner Staat sein kann, weil der angeblich souveräne Staat von Lobbyisten herumgeschubst wird.
Oder b) wenn wir uns irren und doch keine Lobbyisten im Bundestag herumturnen.
Da die Lobbyisten im Bundestag aber eine Tatsache sind, bleibt nur Antwort a).
Daher abschließend noch einmal die Frage: Ist die BRD nun ein souveräner Staat? Ja oder Nein?“
?
Das Faß, daß die BRD gar kein Staat ist und daß beispielsweise das angeblich souveräne deutsche Volk nicht darüber abstimmen kann/ darf, ob die Amerikaner ihre militärischen „Niederlassungen“ in Deutschland abbauen sollen, würde ich erst an einem anderen Tag näher thematisieren.
(vgl. u.a. Ramstein und andere Militärbasen → u.a. zur Besatzung und Überwachung eines nicht souveränen Volkes?)
Der Befragte hat mit obigem für sich innerlich schon genug zu bewegen.
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Runde 3: Der christliche Konter
Wenn Fragen wie die oben erwähnte BRD-Souveränitätsfrage gestellt werden, gibt es für diejenigen, die diese Frage im ahrimanischen Sinne verschleiern und verstecken wollen, ein relativ häufig zu beobachtendes Verhalten:
Die anders denkenden Menschen werden – wie politisch-medial immer wieder „vorbildlich“ inszeniert – ausgegrenzt.
Es wird einfach nachgemacht, was Ahrimans Tyrannen im Großen bereits vorgemacht haben.
Hier gilt dann das Phänomen von GLEICHHEIT statt FREIHEIT im GEISTESLEBEN.
…
Gerade vor einer größeren Zuhörerschaft fordert die Frage nach der BRD-Souveränität denjenigen, der sie unter den Teppich kehren möchte, besonders heraus.
Der Fragesteller wird dann oftmals lautstark aber mit einer sich immer weiter abnutzenden Nazi-Keule vom Befragten in die vermeintlich böse Ecke gestellt.
Der Rest des Publikums erlebt diese Ausgrenzung dann gerade mit, so daß dabei mal mehr mal weniger bewußt die Entscheidung getroffen wird, daß man selbst eine solche Ausgrenzung nicht erfahren möchte.
Deshalb stimmt man dem Nazi-Keulen-Schwinger zu oder man schweigt einfach nur und läßt die Ausgrenzung geschehen.
Wenn ein vermeintlicher Anthroposoph nun in etwa in diesem Maße auf die BRD-Souveränitätsfrage reagieren sollte, steht dies nicht nur im Widerspruch zu einem gesunden dreigliedrigen sozialen Organismus sondern auch zum Wesen von Jesus Christus.
Noch einmal:
Grenzt der vermeintliche Anthroposoph einen BRD-Souveränitätsfragesteller aus, dann widerspricht er sich nicht nur aus Dreigliederungssicht sondern auch aus Sicht eines wahrhaftigen und aufrichtigen Christen.
(Rudolf Steiner hebt in seinem Werk die Bedeutung des Christentums immer wieder sehr stark hervor.)
Wer eine solche Ausgrenzung erlebt, sollte daher den vermeintlichen Anthroposophen vor den Zeugen im Publikum folgende Frage stellen:
„Ist das etwa christlich, was Sie da gerade machen?
Hätte Jesus Christus genauso gehandelt?“
Dann gilt es abzuwarten, was von dem vermeintlichen Anthroposophen oder aus dem Publikum kommt.
„Wissen Sie, für mich ist es offensichtlich, daß Sie mit Jesus Christus gerade auf Kriegsfuß stehen.
Und wenn ich das auf mich wirken lasse, dann komme ich zu dem Schluß, daß sie von Anthroposophie entweder überhaupt gar keine Ahnung haben, oder aber daß Sie sehr wohl davon Ahnung haben und dieses Wissen nutzen, um das hier anwesende Publikum zu täuschen und auf die ahrimanischen Irrwege zu führen.“
Ab dann sollten keine weiteren Worte mehr notwendig sein.
Es kann geschwiegen werden und ggf. kann man sich auch ohne weiteren Kommentar „des Raumes verweisen“, sprich rausschmeißen und ausgrenzen lassen.
Beim Publikum bleibt ein nachdenkliches Erlebnis zurück, welches bei so einigen Teilnehmern nachwirken dürfte …
Falls ein solches Ereignis einen noch stärkeren Eindruck beim Publikum hinterlassen soll, empfehle ich Elemente aus Corona-Ideologie vs. Freiheit (2/2): Eine Anleitung zur Revolution von unten zu übernehmen.
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Abschlußworte
Eigentlich könnte ich es an dieser Stelle mit einem Steiner-Zitat belassen:
„Es wird gar nicht lange dauern, wenn man das Jahr 2000 geschrieben haben wird, da wird nicht ein direktes, aber eine Art von Verbot für alles Denken von Amerika ausgehen, ein Gesetz, welches den Zweck haben wird, alles individuelle Denken zu unterdrücken.“
(Rudolf Steiner, GA 167)
Aber um dieses Steiner-Zitat nochmals in den Zusammenhang mit dieser Artikelserie zu stellen:
Welches Interesse könnten Ahriman und seine (z.T. unbewußte) Gefolgschaft haben, die BRD-Souveränitätsfrage nicht zuzulassen?
Ein Nachdenken könnte sich lohnen. ?
Dies war der zweite Artikel einer 6-teiligen Artikelserie.