Ausführlich hatte ich in den vorigen fünf Artikeln dieser Artikelserie umschrieben, in welcher mißlichen Lage sich unsere Gesellschaft befindet, mit welchen Machenschaften sich die Menschheit inkl. der anthroposophischen Bewegung auseinanderzusetzen hat und warum wir deshalb geisteswissenschaftliche Räte brauchen.
Nach dem ausführlichen Warum folgt nun das Wie und Was.
Doch ich komme wieder einmal nicht drum herum, erneut den quereinsteigenden Lesern zu empfehlen, den Quereinstieg an dieser Stelle zu beenden und am Anfang dieser Artikelserie einzusteigen.
Ansonsten wird der Quereinsteiger womöglich keinen Sinn in diesem Artikel finden können und sich über die Zeit ärgern, die er mit dem Lesen dieses Artikels „verschwendet“ hatte …
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Wie sich ein geisteswissenschaftlicher Rat zusammensetzt
Eines vorweg:
Wer sich noch nicht mit Rudolf Steiners Werk auseinandergesetzt hat, kommt für einen geisteswissenschaftlichen Rat nicht in Frage.
Er wird i.d.R. zu oft „Betriebsbremse“ sein, weil sein materialistisches Denken wie der platonsche Höhlenwandbeobachter nur das für die Wirklichkeit und diskutabel hält, was er mit seinen physischen Sinnen wahrnehmen kann.
Er wird sein Denken deshalb zunächst an Rudolf Steiners Werk läutern müssen.
Insofern kommen nur Menschen für den geisteswissenschaftlichen Rat in Frage, die bereits den einen oder anderen Impuls von Rudolf Steiner umgesetzt haben oder umzusetzen versuchen.
Es muß ein anthroposophisches Fundament und Engagement klar erkennbar sein.
(Außerdem sei an dieser Stelle nochmals angemerkt, daß die geisteswissenschaftlichen Räte auch deshalb von Menschen aus der anthroposophischen Bewegung gegründet und belebt werden sollten, weil die großen anthroposophischen Institutionen ihrer Verantwortung als Orientierungsgeber nicht nachkommen. Anstatt also darauf zu warten, daß Dornach nun doch endlich einmal seiner Verantwortung nachkommen sollte, geht es für die anthroposophische Bewegung darum, vor Ort in die Eigenverantwortung zu kommen.)
…
Wie ich in einigen der vorigen Artikel dieser Serie angedeutet habe, ist nicht überall, wo beispielsweise Anthroposophie oder Dreigliederung drauf steht, auch wirklich Anthroposophie oder Dreigliederung drin.
Es gibt einige Menschen innerhalb der anthroposophischen Bewegung, die die ahrimanischen Narrative stützen und auch deshalb das tun, was die übrige ahrimanische Gefolgschaft so gerne macht:
So ziemlich jeder, der das ahrimanische Narrativ hinterfragt, wird mit den üblichen moralischen Etiketten (vgl. u.a. Begriffe wie Verschwörungstheoretiker, Querdenker usw.) gebrandmarkt.
Ein solcher Mensch, der trotz seines anthroposophischen Interesses die ahrimanischen Narrative stützt, soll nicht von vornherein aus einem geisteswissenschaftlichen Rat ausgeschlossen werden.
Aber nüchtern betrachtet, sollte es den erkenntnis-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Ansprüchen eines geisteswissenschaftlichen Rates nicht ausreichen, wenn die These „Das ist eine Verschwörungstheorie!“ in den Raum gestellt wird und damit jede weitere tiefergehende Diskussion im Keim erstickt wird bzw. erstickt werden soll.
In einem geisteswisschenschaftlichen Rat geht es um einen wissenschaftlichen Diskurs und da trägt eine Verschwörungstheorie-These nur dann zu einem Diskurs bei, falls ausführlicher darüber diskutiert wird, wie es zu einer solchen Behauptung überhaupt kommt.
(z.B. sollte vielleicht derjenige, der eine Verschwörungstheorie-These aufstellt, zunächst darlegen, wann und wie der Verschwörungstheorie-Begriff entstanden ist.)
Es ist also nicht ausgeschlossen, daß es selbst innerhalb eines geisteswissenschaftlichen Rates auch mal zu schmerzlichen aber hinterher wohltuenden Prozessen kommen kann – sowohl im Persönlichen als auch im Sozialen.
…
Ein geisteswissenschaftlicher Rat könnte in der Theorie nur aus einem einzigen Menschen bestehen.
Der Gründung eines geisteswissenschaftlichen Rates sollte also keine Mindestmitgliederzahl im Wege stehen.
Denn es geht darum, daß es getan wird.
Aber bezüglich Organisation und Bekanntgabe der öffentlichen Veranstaltungen sollte ein solcher Alleingang gut überlegt sein.
Denn es könnte problematisch werden, wenn es niemanden gibt, der den geisteswissenschaftlichen Rat bei seinem Tun unterstützt. (s.u.)
Vor der Gründung eines lokalen geisteswissenschaftlichen Rates sollte also bereits eine gewisse soziale Vernetzung vor Ort bestehen – am besten zu Menschen, die bereits in anthroposophischen Kreisen aktiv sind oder sich zumindest für Rudolf Steiners Werk beginnen zu interessieren.
Falls noch keine Lebenszeit in solche Sozialkontakte investiert wurde, sollte dies zuvor also noch nachgeholt werden.
(Ich selbst beispielsweise lebe seit rund zwei Jahren im Kanton Schaffhausen und bin nun seit fast einem Jahr dabei, auch zwischen den verschiedensten anthroposophischen Strömungen rund um Schaffhausen stärkere Beziehungen herzustellen und zu etablieren. Ich versuche – auch wenn ich kein wirklicher Netzwerker bin – Menschen zusammenzubringen.)
Denn um es ganz direkt zu sagen:
Ein geisteswissenschaftlicher Rat, der keine Unterstützung und somit auch keine Anerkennung bekommt, ist im Grunde wertlos.
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Da der geisteswissenschaftliche Rat nicht nur intern ein Thema bearbeitet sondern auch öffentlich den erkenntnis-, geistes- und oder sozialwissenschaftlichen Standpunkt vortragen muß (s.u.), wird es auf jeden Fall jemanden im geisteswissenschaftlichen Rat brauchen, der vor größeren Menschenmengen sprechen mag und kann.
D.h. nun im Umkehrschluß allerdings nicht, daß nur „Rampensäue“ in den geisteswissenschaftlichen Rat gehören.
Introvertierte Menschen sehen so manches Mal das, was der extrovertierte Mensch nicht (mehr) sieht …
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Sofern es Menschen gibt, die daran interessiert sind, an der inhaltlichen Arbeit eines geisteswissenschaftlichen Rates mitzuwirken, die aus diversen Gründen aber kein Mitglied des geisteswissenschaftlichen Rates sein können (zu selten vor Ort, wegen Unkenntnis bzgl. Steiners Werk nicht qualifiziert, usw.), dann könnte es sinnvoll sein, auch über so etwas wie eine „unverbindliche(re) Vorgruppe“ nachzudenken, zu welcher der geisteswissenschaftliche Rat ebenfalls eine Beziehung pflegt.
In einer solchen „Vorgruppe“ kann nämlich der geisteswissenschaftliche Nachwuchs gefordert, gefördert und beobachtet werden.
Bevor der geisteswissenschaftliche Rat zu einem Thema das erste Mal tagt und die verschiedensten Gesichtspunkte zusammenträgt, könnte er dieses Thema der „Vorgruppe“ geben und sich die verschiedensten Vorträge und Gedanken dazu anhören.
Wer in einer solchen „Vorgruppe“ immer wieder durch qualifizierte Beiträge hervorsticht, empfiehlt sich folglich auch für den geisteswissenschaftlichen Rat.
Themenmethodik: Mit dem Aikidō-Prinzip zu einer wissenschaftlichen Fragestellung
Bei der Kampfkunst Aikidō geht es nicht darum, sich im Angriff zu üben oder eine Art Widerstandshaltung aufzubauen.
Nein, beim Aikidō geht es darum, bewußt den Impuls des Angreifers aufzunehmen, die Angriffsenergie umzuleiten und ohne größere Kraftanstrengung wieder geschickt zurück zum Absender zu schicken.
Das spannende:
Das geht nicht nur auf physischer sondern auch auf geistiger Ebene.
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Während der Coronajahre war gut zu erkennen, daß überwiegend emotional und vor allem moralisch diskutiert wurde.
Die sachlich-logische Ebene wurde staatlich-medial ignoriert, diffamiert oder auch verboten.
Beim geistigen Aikidō werden nun solcherlei Themen aufgegriffen, die vorzugsweise emotional und moralisch diskutiert werden.
Diese Impulse werden auf eine sachlich-logische und somit wissenschaftliche Ebene umgeleitet, indem eine entsprechende Frage formuliert wird, die genau darauf abzielt.
Anstatt also beispielsweise „Sollte man gendern?“ oder „Warum ist gendern gut/schlecht?“ zu fragen und dabei womöglich einen gewissen sozialen Druck erzeugen zu wollen, damit sich der Befragte einer gewissen Moralvorstellung unterordnet (vgl. nochmals Asch-Konformitäts-Experiment), wird danach gefragt, ob Gendern ein Phänomen des geistigen Verfalls oder des geistigen Wachstums ist.
Das ist eine ganz andere Frage und lädt alle Menschen, die emotional-moralisch bislang gegen oder für das Gendern argumentiert haben, auf eine ganz andere Ebene ein.
(Anm.: Außerdem hat eine Tyrannei ein Interesse an einer geistigen Degenerierung und insofern sollten die Fragen vermehrt eher gen geistiges Wachstum abzielen – siehe dazu auch letzten Artikel.)
Sofern eine Seite komplett vom Bewegen dieser Frage fernbleibt, ergibt sich die Antwort auf die sachlich-logische Frage i.d.R. von selbst.
Es kann nämlich angenommen werden, daß in einem solchen Fall eine indirekte Bestätigung vorliegt.
Beim Aikidō wäre das jener Zeitpunkt, in welchem der Angreifer erkennt, daß er alle Kraft, die er für seine Angriffe aufbringt, letztlich gegen sich selbst richtet.
🙃
Falls die Frage bzgl. des Genderns also lautet „Steht gendern für geistigen Verfall oder für geistiges Wachstum?“, dann bleibt es jedem Menschen selbst überlassen, ob er nach der dazugehörigen (wissenschaftlichen) Antwort nun gendert oder es bleiben läßt.
Jeder Mensch muß sich danach sein eigenes moralisches Urteil bilden dürfen, weil ansonsten auch die Ausbildung eines freien Willens nur Wunschdenken bliebe.
Wann wird der geisteswissenschaftliche Rat in welcher Form tätig?
Das Ziel des geisteswissenschaftlichen Rates ist es am Ende immer, daß die Ergebnisse des geistigen Ringens veröffentlicht werden.
Dabei wird am Ende zwei Mal das Ergebnis zu einer bestimmten Fragestellung veröffentlicht:
a) Das Ergebnis, zu welchem der geisteswissenschaftliche Rat nach einem internen geistigen Ringen gekommen ist.
b) Das Ergebnis, zu welchem der geisteswissenschaftliche Rat nach einem öffentlichen geistigen Ringen gekommen ist.
Sobald sich der geisteswissenschaftliche Rat vor Ort etabliert hat und sich deren Mitglieder mehr oder minder in Vollzeit der Ratstätigkeit widmen können, wird das interne geistige Ringen abgehalten, sobald das erste Mal eine Frage zu einem Thema an den geisteswissenschaftlichen Rat herangetragen wurde.
Dabei ist es auch legitim, daß diese Fragen aus dem geisteswissenschaftlichen Rat selbst kommen.
Zu Beginn der Ratstätigkeit sollten die zu behandelnden Themen gezielter ausgewählt werden. (s.u.)
Das interne geistige Ringen ist vor dem öffentlichen Ringen notwendig, weil der geisteswissenschaftliche Rat ja gemeinsam um Erkenntnis ringt.
D.h., daß i.d.R. eine gemeinsame Antwort nach allen ausgetauschen Herleitungen, Argumenten, Trugschlüssen und Irrtümern vorliegen sollte.
Mit dieser Position geht der geisteswissenschaftliche Rat auf die lokalen Medien (sowie die Verwaltungsinstitutionen) zu, sobald das Thema eine größere mediale Präsenz bekommt.
Denn dann lohnt es sich auch, um zu einer größeren öffentlichen Veranstaltung und Auseinandersetzung zu diesem Thema einzuladen.
Nicht selten wird es dabei wohl vorkommen, daß die Position des geisteswissenschaftlichen Rates den Lokalmedien (und der Verwaltung) unsympathisch ist.
Diese Antipathie kann dann genutzt werden, um die Medien (und die Verwaltung) dazu zu motivieren ihre Reichweite und ihre Beziehungen zu nutzen, um Menschen zu finden, die auf der öffentlichen Veranstaltung des geisteswissenschaftlichen Rates die Gegenposition bekleiden würden.
Den Lokalmedien (und der Verwaltung) obliegt es dann unter den sich bereit erklärenden Menschen, einen Menschen auszuwählen, der tatsächlich bei der öffentlichen Veranstaltung auftritt.
Er wird dann vor Publikum mit einem Vertreter des geisteswissenschaftlichen Rates in einem Wechselspiel um Erkenntnis ringen. (s.u.)
Das öffentliche geistige Ringen findet etwa drei bis sechs Monate nach dem Zeitpunkt statt, an welchem der geisteswissenschaftliche Rat an die Medien (und die Verwaltung) herangetreten ist.
In diesem Zeitfenster sollte es zumutbar sein, jemanden zu finden, der sich dem geistigen Ringen stellt.
Welche Themen sich eigenen und mit welchem begonnen werden sollte
Es sollten Themen sein, welche politisch-medial nicht zu heiß sind.
(An heißere Themen kann man sich ggf. dann heranwagen, wenn es mehrere etablierte lokale geisteswissenschaftliche Räte gibt und man regelrecht spüren kann, daß die anthroposophische Bewegung deutlich an Kraft gewinnt.)
Themen, die sehr wohl innerhalb der Gesellschaft diskutiert werden, medial allerdings irgendwo auf den Plätzen 8 bis 10 vielleicht rangieren.
Themen, die eigentlich gar keine aus der Sphäre des Rechtslebens sondern welche des Kultur- und Geisteslebens sind. (vgl. Dreigliederung des sozialen Organismus)
Themen, die mit Hilfe der Medien im Sinne eines Einheitsstaates allerdings zu politisch-rechtlichen Themen gemacht werden (sollen).
Das Thema, mit welchem vor Ort begonnen werden sollte, ist gleichzeitig auch ein Kommunikationsthema.
Das ist u.a. auch für Waldorfschulen sehr wichtig, weil sie die richtige Kommunikation finden müssen, um ihre wahre Zielgruppe ansprechen zu können.
Und?
Schon eine Idee, auf welches Thema ich hinausmöchte?
Halte mal kurz inne:
Welches Thema ergibt (nach der ganzen von Dir gelesenen Artikelserie nun) für Dich einen Sinn?
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Falls Du die Artikelserie noch nicht gelesen haben solltest, beginne hier.
😉
Deutsch als Weltsprache und des Teufels Interesse dies zu verhindern …
Na, fällt der Groschen?
🤗
Ich habe es oben bereits gemacht (und Dich womöglich damit beeinflußt?):
Die erste Frage, die ein geisteswissenschaftlicher Rat vor Ort bewegen sollte, ist die Frage, ob Gendern ein Phänomen des geistigen Wachstums oder des geistigen Verfalls ist.
Falls eine Waldorfschule gendert und Gendern ein Phänomen des geistigen Verfalls ist, könnte sich ihre wahre Zielgruppe von der Schule distanzieren.
Falls Gendern ein Phänomen des geistigen Wachstums ist, wird es die Aufgabe der anthroposophischen Bewegung sein, eine solch womöglich unangenehme Wahrheit sachlich-logisch an die Aufklärungsbewegung heranzutragen.
Das könnte sehr spannend werden …
😎
Für wen schreiben die Medien?
Bevor man nach einem internen geistigen Ringen eine mögliche Einladung zu einem öffentlichen Diskurs über das Gendern oder auch irgendein anderes Thema an die Lokalmedien und die Verwaltung heranträgt, sollte – falls der geisteswissenschaftliche Rat beispielsweise zum Ergebnis kommen sollte, daß Gendern ein Phänomen des geistigen Verfalls ist – geprüft werden, ob es sinnvoll ist, zuvor eine bestimmte Frage zu stellen:
„Hat Ihr Verlag ein Interesse am geistigen Wachstum Ihrer Leserschaft?“
oder
„Hat die Gemeinde- oder Kreis-, Bezirks- bzw. Kantonsverwaltung ein Interesse am geistigen Wachstum der Bürger?“
😏
Wer auch immer aus Lokalmedien oder Verwaltung eine solche Frage bei einer persönlichen Begegnung(!) beantwortet, wird sich schwertun zu sagen, daß einem dumme Menschen sympathischer wären.
„Sehr gut. Wir, der geisteswissenschaftliche Rat XY wollen nämlich in einem öffentlichen wissenschaftlichen Diskurs die Frage bewegen, ob Gendern ein Phänomen des geistigen Wachstums oder des geistigen Verfalls ist. Und wir haben beobachtet, daß ihre Zeitung gendert. Stimmt doch, oder?“
„Ja … Warum?“
„Nun, wir sind zu dem Ergebnis gekommen, daß Gendern ein Phänomen des geistigen Verfalls ist. Wir suchen nun – um dem wissenschaftlichen Diskurs gerecht zu werden – für die öffentliche Veranstaltung am XX.YY. noch jemanden, der die Gegenposition öffentlich vertreten kann und will. Ihr Verlag hat ja ein Interesse am geistigen Wachstum Ihrer Leserschaft, richtig?“
„Richtig.“
„Sehr schön. Sie gendern und haben ein Interesse am geistigen Wachstum Ihrer Leserschaft. D.h. Ihr Verlag sollte ein Interesse daran haben auch nachzuweisen, warum Gendern ein Phänomen des geistigen Wachstums ist. Ansonsten würde sich Ihr Verlag ja widersprechen und irgenwie unglaubwürdig machen, nicht wahr? Haben Sie jemanden oder können Sie jemanden suchen, der öffentlich die Gegenposition bei unserer Veranstaltung bekleiden kann und will? Sie können auch gerne die Reichweite und das Netzwerk ihres Verlags nutzen, um den besten Repräsentanten für das Gendern zu finden.“
„…“
„Eine Bitte hätten wir noch. Wir wollen einfach sicherstellen, daß Sie es wirklich ernst meinen. Und zwar hätten wir ganz gerne innerhalb der nächsten 7 Tage eine schriftliche Bestätigung, daß Ihr Verlag wirklich aktiv nach einem sochen Menschen sucht. Als Bestätigung würde uns auch ein entsprechender Zeitungsartikel, der nach einem Vertreter der Gegenposition sucht, ausreichen – daraus können wir dann eine solche Absicht klar erkennen. Andernfalls müssen wir nämlich davon ausgehen, daß Sie genausowenig wie wir darlegen können, daß Gendern ein Phänomen des geistigen Wachstums ist. Dann würde sich allerdings die berechtigte Frage stellen, warum Ihr Verlag noch gendert, wenn Sie doch ein Interesse am geistigen Wachstum Ihrer Leserschaft haben?“
😇
Wie die Vorgruppen-Veranstaltung genutzt werden kann
Die Pflege einer Vorgruppe kann verschiedene Vorteile haben.
Zum Einen, wie oben bereits erwähnt, um dadurch den Nachwuchs für den geisteswissenschaftlichen Rat sichten zu können.
Gleichzeitig können in einer solchen Vorgruppe Menschen gefunden werden, die sich für die Vorgruppen- und Ratsveranstaltungen mit einbringen wollen, indem sie organisatorisch mitwirken.
Ob es um das Austeilen von Flugblättern und/ oder Anbringen von Plakaten geht, die Begrüßung und Betreuung der einzelnen Gäste auf den jeweiligen Veranstaltungen oder auch um irgendwelche anderen administrativen Aufgaben im Hintergrund zu erledigen.
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Die anthroposophische Bewegung braucht schließlich eine funktionierende Hintergrundlogistik, wenn an der geistigen Front den ahrimanischen Truppen die Grenzen aufgezeigt werden sollen.
Keine Front kann dauerhaft aufrechterhalten werden, wenn die Logistik im Rücken (Verpflegung usw.) nicht funktioniert.
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Da die Vorgruppen-Veranstaltung noch vor dem internen als auch dem öffentlichen geistigen Ringen stattfindet, kann eine einfache und nüchterne Pressemitteilung verfaßt werden, die u.a. bei den Lokalmedien eingereicht wird.
(Diese eingereichte Pressemitteilung könnte die Haltung der Lokalmedien u.U. ein erstes Mal auflockern, so daß das spätere obige Gesprächsbeispiel nicht ganz so konfrontativ empfunden wird. Es ist wahrscheinlicher, daß die Lokalmedien bei der Suche nach einem Referenten für die Gegenposition helfen, falls sie bereits eine solche Pressemitteilung veröffentlicht haben.)
Darin heißt es dann, daß der geisteswissenschaftliche Rat – um beim o.g. Thema zu bleiben – um die Frage ringen möchte, ob Gendern ein Phänomen des geistigen Wachstums oder des geistigen Verfalls ist.
Dazu lädt der geisteswissenschaftliche Rat zu einer Vorveranstaltung ein, zu welcher jeweils ein Referent der beiden Gegenpositionen aus der Bevölkerung vor Ort gesucht wird.
Die Referenten sollen vor Publikum innerhalb von etwa einer halben Stunde sachlich-logisch darlegen können, warum Gendern für geistiges Wachstum oder geisten Verfall steht.
Nach diesen beiden Impulsvorträgen wird am XX.YY. um XY Uhr in XYZ außerdem noch eine Diskussionsrunde angeboten.
Interessierte Referenten können ihre formlose Bewerbung unter xy@beispieladresse.de einreichen.
Es wird allerdings darum gebeten in dieser formlosen Bewerbung mit anzugeben, welche These der Referent zum Gendern vertritt.
Die Zeitfenstervergabe erfolgt nach Zeitpunkt des Bewerbungeingangs.
(U.U. ist es auch empfehlenswert diese Pressemitteilung an die Schulleitung der örtlichen Waldorfschule weiterzureichen. Allerdings sollte zuvor auch das eine oder andere gut verlaufene persönliche Gespräch mit der Schulleitung stattgefunden haben (vielleicht über die wahre Zielgruppe einer Waldorfschule und den Konflikten, die sich daraus ergeben?), so daß einerseits eine gewisse Beziehung aufgebaut wird und andererseits, damit sich die Schulleitung durch eine solche Pressemitteilung nicht vor den Kopf gestoßen fühlt.)
…
Nach der kurzen und knappen Pressemitteilung wird der Bewerbungseingang beobachtet.
Dabei werden spätere Bewerbungen auf eine Warteliste gesetzt.
Alle Bewerber werden darüber informiert, ob sie als Referent vorgesehen sind oder ob sie auf die Warteliste gesetzt wurden.
Alle Bewerber werden darüberhinaus 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn zu einer Vorbesprechung erwartet.
Sofern die beiden ersten Bewerber dazu nicht pünktlich(!) erscheinen sollten, rutschen die Kandidaten auf der Warteliste entsprechend nach.
In der Vorbesprechung werden die Bewerber darüber informiert, daß sie ggf. nochmals die Gelegenheit haben werden zu referieren, sofern der geisteswissenschaftliche Rat zu einer Gegenansicht kommt.
Es geht schließlich um den wissenschaftlichen Diskurs.
Sollten nur Bewerbungen zu einer Position eingegangen sein, wird der Veranstaltungstag mit zwei Vorträgen zu ein und derselben Position abgehalten.
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Diese Vorveranstaltung erfüllt letztlich die Aufgabe einer Vorveröffentlichung (engl. pre-launch).
Damit wird vor Ort bereits ein gewisses Grundrauschen erzeugt und es können Menschen gefunden werden, die ein ernsthaftes Interesse daran haben, daß ein solches Thema ausführlicher diskutiert wird.
Daher ist es eine Überlegung wert, auf der Veranstaltung auch gleich Kontaktformulare auszulegen, in welchen die Menschen ihre Netzpostanschrift angeben können.
Denn nach dem internen geistigen Ringen des geisteswissenschaftlichen Rates können die Menschen der Vorgruppen-Veranstaltung wieder kontaktiert werden, um bei Interesse bei der Hauptveranstaltung mitzuhelfen, die Hauptveranstaltung mitzubewerben oder auch um sich ggf. als Referent für die Gegenposition zu bewerben.
(Eine vorige Kontaktaufnahme könnte zu Komplikationen führen, weil zunächst klar sein sollte, zu welcher These der geisteswissenschaftliche Rat gekommen ist.)
Außerdem bekommen die Mitglieder des geisteswissenschaftlichen Rates während dieser Veranstaltung bereits interessante Einblicke:
a) Sie bekommen ein Gefühl für die Positionen innerhalb der Bevölkerung.
b) Sie bekommen Hinweise, welche sie ggf. auch bei ihrem weiteren geistigen Ringen verwenden oder berücksichtigen können/ sollten.
Hinweise zur Vermarktung der öffentlichen Hauptveranstaltung
Es ist auf Grund diverser Erfahrungen nicht unwahrscheinlich, daß die Medien und Verwaltungen vor Ort die Einladung(en) des geisteswissenschaftlichen Rates ignorieren und demzufolge auch nicht bewerben werden.
(Hinweis:
Das bedeutet gleichzeitig auch, daß die Lokalmedien den Bewerbungsprozeß für die Gegenposition vom geisteswissenschaftlichen Rat demzufolge ebenfalls nicht übernehmen werden.
In einem solchen Fall ist es ratsam, ggf. jemanden auf der Vorveranstaltung ausfindig zu machen, der ein Bewerbungs- und Auswahlverfahren für die Gegenposition organisiert.)
Neben den sozialen Medien gibt es allerdings die Möglichkeit über die Post Flugblätter oder eigene Informationszeitungsformate in die Haushalte vor Ort senden zu lassen.
(ggf. sollte man – falls die Lokalmedien diese Veranstaltung nicht unterstützen sollten – sich mit dem Ersatzorganisator für die Gegenposition absprechen, weil auch noch Bewerber für die Gegenposition gesucht werden.)
Die öffentliche Veranstaltung könnte außerdem als Crowdfundig-Projekt vermarktet werden, so daß über diesen Weg nicht nur Zuschauerplätze für die Veranstaltung beworben werden können sondern ebenfalls, um Spenden zu bekommen.
Denn auch Menschen, die entweder keine Zeit haben oder die nicht aus der Region kommen, könnten ein Interesse daran haben, daß auf solchen öffentlichen Veranstaltungen unter den Themen ein Haken gesetzt werden kann.
Sie werden die Tätigkeit geisteswissenschaftlicher Räte fördern wollen.
(Gedanke: Im Rechtsleben bezieht man sich gerne auf vergangene Urteile, die bereits in einem ähnlichen Fall ausgesprochen wurden. Im Geistesleben entsteht schon in jenem Moment etwas Ähnliches, wenn sich beispielsweise eine Waldorfschule bzgl. der Kommunikationsfrage auf eine solche öffentliche Veranstaltung bezieht. Jedem Menschen steht die Möglichkeit offen, auf das zu verweisen, was einst thematisiert wurde.)
Die öffentliche Veranstaltung wird außerdem im Sinne der Transparenz nach Möglichkeit via Live-Stream ausgestrahlt.
Der Ablauf der öffentlichen Veranstaltung
Für die öffentlichen Veranstaltungen werden zwei Tage eingeplant und sie finden i.d.R. an einem Wochenende statt.
Ein Münzwurf vor Publikum entscheidet darüber, welcher Protagonist mit seinem Vortrag beginnt.
Am ersten Tag wird den beiden geistigen Ringern jeweils ein Zeitfenster von drei Stunden für ihren Vortrag zur Verfügung gestellt.
Zwischen den beiden Vorträgen liegt eine Mittagspause und jeder geistige Ringer darf in seinem ihm zur Verfügung stehenden Zeitfenster auch eine Pause von maximal einer halben Stunde einbauen.
Der zweite Tag beginnt mit der möglichen Widerlegung der Vorträge vom Vortag.
Dabei beginnt nun derjenige, der am Vortag den zweiten Vortrag gehalten hat.
Beide Widerlegungen haben ein Zeitfenster von maximal anderthalb Stunden (ohne Pause) zur Verfügung.
Zwischen den beiden Widerlegungen gibt es für alle Anwesenden eine halbstündige Pause. Nach der zweiten Widerlegung folgt die Mittagspause.
Der Nachmittag beginnt mit einem zweistündigen Dialog ohne Moderator.
Darauf folgt eine halbstündige Pause ehe die beiden Protagonisten nochmals jeweils ein Zeitfenster von einer Stunde ohne Pause bekommen, um auf das bislang Gesagte zu reagieren.
Ein weiterer Münzwurf entscheidet darüber, wer mit seiner Abschlußreaktion beginnt.
Zwischen den beiden Abschlußreaktionen liegt eine viertelstündige Pause.
Der Stundenplan könnte schematisch wie folgt aussehen:
Tag 1
08:00 Uhr: Empfang und Begrüßung, einführende Worte zur Veranstaltung sowie Vorstellung der Protagonisten A und B
09:00 Uhr: Vortrag (Protagonist A)
12:00 Uhr: Mittagspause
13:00 Uhr: Vortrag (Protagonist B)
16:00 Uhr: Ende Tag 1
Tag 2
08:00 Uhr: Empfang und Begrüßung, einführende Worte zum Tagesablauf
08:30 Uhr: Widerlegung (Protagonist B)
10:00 Uhr: Pause
10:30 Uhr: Widerlegung (Protagonist A)
12:00 Uhr: Mittagspause
13:00 Uhr: Dialog
15:00 Uhr: Pause
15:30 Uhr: Abschlußreaktion (Protagonist A/B)
16:30 Uhr: Pause
16:45 Uhr: Abschlußreaktion (Protagonist B/A)
17:45 Uhr: Ende Tag 2
Sollte sich kein zweiter Protatonist finden, wird Tag 1 genutzt, um das Ergebnis des geisteswissenschaftichen Rates zu präsentieren und danach mit dem Publikum in Beziehung zu treten. Tag 2 fiele dann aus.
Nach der öffentlichen Veranstaltung
Die öffentliche Veranstaltung wird auf einer Netzpräsenz dokumentiert.
Sollte bei einer solchen Veranstaltung keine gemeinsame Erkenntnis gefunden worden sein, wird sich der geisteswissenschafltiche Rat danach nochmals intern zusammensetzen, um sich mit der Gegenposition erneut auseinanderzusetzen.
Das Ergebnis dieser internen Nachbesprechung wird ebenfalls veröffentlicht.
Ein letztes Gebet zum Schluß
Machen wir uns nichts vor:
Dieser geistige Kampf, der auf allen Ebenen derzeit geführt wird, ist nicht ohne.
Für die Gründung eines geisteswissenschaftlichen Rates braucht es daher Mut.
Bei der Suche nach Unterstützung könnte deshalb auch so manches Gebet empfehlenswert sein.
Vielleicht mag das hier eingebettete Video wegen der finalen Szenen für den einen oder anderen Leser zum Abschluß verstörend wirken.
Gleichzeitig zeigt es einen gewissen Ernst der Lage, in welchem es letztlich um den Kampf für die gesamte Menschheitsentwicklung geht.
Es geht tatsächlich um Leben und Tod.
Als Nordmann, dessen Vorname übersetzt sogar „der Krieger“ heißt, erlaube ich mir deshalb an dieser Stelle abschließend das Wikingergebet plus Vorgebet aus dem Film Der 13. Krieger mit einzubauen.
In der Hoffnung auf viele Mitstreiter für die gemeinsame Sache ziehe ich mich aus der digitalen Welt vorerst wieder zurück und verbleibe mit den besten Grüßen in der realen Welt.
Denn dies war der letzte Artikel einer 6-teiligen Artikelserie.