Wir sind super darin an Gewohntem festzuhalten.
Egal ob es die Tagesroutinen sind oder unsere Glaubenssätze.
Es ist ein Schutz der eigenen Komfortzone.
Doch so manches Mal befinden wir uns in einer Situation, in welcher das Verteidigen der eigenen Komfortzone aufwendiger ist, als die Komfortzone einfach aufzugeben und sie zu verlassen.
Momente, in welchem jeder Versuch der Verteidigung der eigenen Denkmuster und Verhaltensweisen einfach zu schwer ist.
Nehmen wir deshalb nun einmal an, Du glaubst nicht an Wiedergeburt:
Wenn Du Dir nun allerdings andere und sehr alte Religionen der Gegenwart wie z.B. Hinduismus und Buddhismus anschaust, wenn Du Dich mit den Religionen der alten Naturvölker wie z.B. jener der Wikinger auseinandersetzt oder gar mit der alten Lehre des Christentums, in welcher auch von Wiedergeburt gesprochen wird…
Was weißt Du mit Deinen wenigen Jahrzehnten an Lebenserfahrung über Wiedergeburt, was jene Religionen nicht wissen?
Die Wiedergeburt als Feindbild einer materialistisch-rücksichtslosen Welt
„Man lebt schließlich nur einmal!“
Ein so salopp daher gesagter Satz, der nicht nur impliziert, daß es keine Wiedergeburt gibt.
Sondern auch ein Satz, mit welchem man sich durchaus einreden könnte, daß man in einem späteren Leben den Müll nicht aufzuräumen bräuchte, den man in diesem Leben selbst hinterlassen hat.
Das soll nun nicht heißen, daß Menschen, die an die Wiedergeburt nicht glauben, keine Rücksicht auf Mutter Erde, die Mitmenschen oder nachfolgende Generationen nehmen.
Aber es verführt zu einem Leben von „Nach mir die Sintflut.“
Greifen wir deshalb als Extrembeispiel rücksichtslose Herrscher heraus, die für ihren materiellen Reichtum über Leichen gehen.
Und gehen wir außerdem davon aus, daß die „Herrscherclique“ stets darum bemüht sein würde diesen Status Quo zu halten – was ihr überdies auch recht gut gelingt.
An diesem Punkt stellen sich zwei Fragen, falls der einzelne oder ein jeder von ihnen an die Wiedergeburt glauben würde:
a) Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß nicht nur das nächste sondern sämtliche Folgeleben auf der Seite der „Herrscherclique“ gelebt werden können?
Schließlich ist die Zahl der Nichtherrscher oftmals um ein vielfaches größer…
b) Gilt in diesem Fall womöglich „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“?
Ich gehe mal davon aus, daß Du niemand bist, der gerade in dieser „Herrscherclique“ sein Leben lebt.
Die Wahrscheinlichkeit ist schließlich eher gering.
Und ich gehe mal davon aus, daß Du gerade für jene Menschen die Frage beantwortet hast.
Du gehst davon aus, daß sie mit einem Glauben an die Wiedergeburt ihr gegenwärtiges Handeln definitiv überdenken würden.
Jetzt aber zur Bonusfrage falls Du die Taten der „Herrscherclique“ gerade verurteilst:
Könnte es womöglich sein, daß Du in Deinem letzten Leben zu dieser materialistisch-rücksichtslosen „Herrscherclique“ gehört hast?
Die Rechnung kommt. Immer?!?
Um nicht rücksichtslos mit seiner Umwelt umzugehen, braucht es zumindest eine Vermutung, daß das, was man macht, für einen selbst nicht ohne Folgen bleiben wird.
Ungewiß ist dabei allerdings sehr oft wann und in welchem Ausmaß jenes Ereignis eintritt, welches die eigene Tat „begleicht“.
Denn es könnte durchaus sein, daß die eigene Tat nicht unbedingt in den nächsten 5 Minuten sondern in den nächsten 5 Tagen, in den nächsten 5 Jahren oder in den nächsten 5 Leben einen „Ausgleich“ erfahren wird.
Ein Hinweis darauf, daß eine „schlechte Tat“ nicht ohne Folgen bleiben wird, könnte zum Beispiel im eigenen GeWISSEN zu finden sein.
Doch diese erlebte Resonanz muß sich nicht unbedingt auf die weniger guten Taten beschränken.
Denn schließlich ist es umgekehrt auch möglich, daß die Früchte einer guten Tat erst im nächsten Leben geerntet werden könnten.
Verlangt das Leben eine Reinvestition der Ernte?
Etwas, was bei den Gedanken um mögliche Wiedergeburten nun offensichtlich wird, ist die Tatsache, daß sich unser Verhältnis zu Zeit verändert und damit auch zu unseren (höheren) Zielen sowie unserem Bewußtsein für Verantwortung.
Sofern wir nämlich über den Sinn des Lebens philosophieren und nur das gegenwärtige Dasein betrachten, denken wir sehr wahrscheinlich zu kurz.
Stellen wir uns dazu das Leben eines Bauern vor:
Kein Bauer wird Bauer, weil er es nur für eine Ernte sein möchte.
Spätestens zu der Zeit des Jahreswechsels überlegt er wie viel er von der alten Ernte im neuen Jahr dem Boden wieder zurückgibt, um damit auch im nächsten Jahr sich und sein soziales Umfeld versorgen zu können.
Anstatt von Ernte zu Ernte könnte dieses Prinzip von Leben zu Leben gedacht werden.
Nur hakt dieses Prinzip an einer bestimmten Stelle, wenn wir es 1 zu 1 auf unser materielles Dasein übertragen:
Die in einem Leben angehäuften materiellen Reichtümer können nur schwerlich mit ins Jenseits und ins nächste Leben mitgenommen werden.
Doch sehr wohl gibt es die Möglichkeit das Materielle in etwas Anderes zu transformieren.
Die gebundene Energie der starren Materie könnte zum Beispiel in positive Emotionen und Gefühle umgewandelt werden, indem materielle Geschenke an das soziale Umfeld gemacht werden.
Aus einer materiellen Saat – verbunden mit einer nichtmateriellen Absicht(!) – würde sich sodann eine nichtmaterielle Ernte ergeben.
Und wenn gilt, daß wir ernten, was wir säen, dann hätten wir mit einer solchen Tat mit Sicherheit auch schon mal etwas für unser nächstes Erdenleben getan.
Das klingt so weit ganz gut.
Nur hat der Glaube an die Wiedergeburt am Ende für so manchen noch einen entscheidenen Pferdefuß:
Die Bereitschaft Eigenverantwortung zu übernehmen!
Weitere Artikel zu den Wechselbeziehungen zwischen Geld, Mensch und Gesellschaft findest Du HIER.
Ich glaube an Wiedergeburt
Wieso muss es unbedingt Wiedergeburt sein, das Leben kann doch in einer anderen Form weitergehen ?
Hallo Bernd,
na klar.
Warum nicht?
Ist ja durchaus möglich… 🙂
Liebe Grüße
Martin