Kennst Du Veganer?
Also vielleicht nicht unbedingt Veganer, die deshalb Veganer sind, weil es ihnen um ihre Gesundheit oder ihre eigene spirituelle Entwicklung geht. Sondern in diesem Fall meine ich eher die Veganer, die das Tierleid auf dieser Welt gerne vermindern wollen.
Sie vermeiden daher nämlich alle Produkte, die irgendwie aus Tier hergestellt wurden. Sie nehmen dadurch Einfluß auf die Wertschöpfungketten, so daß sich Unternehmen verändern müssen, wenn sie diese Menschen als Kunden wieder zurückgewinnen wollen.
So versuchen viele Veganer bei ihren Einkäufen eine immer souveränere Konsumentenbasis aufzubauen.
Und weißt Du was?
Nutzen Menschen wie Du und ich bei ihrem Einkauf so oft es geht Regionalwährung, dann kommen wir noch viel schneller zu unserer Konsumentensouveränität! 😉
1. Mit Regionalwährung förderst Du regionale Wirtschaftskreisläufe
Vielleicht hast Du in Deiner Kleinstadt auch schon beobachtet, daß immer mehr Läden in der Einkaufsstraße schließen. Ein trauriges Bild. Es fehlt nur noch der Wind, der einen kleinen, vertrockneten und rollenden Busch durch die Straße rollen läßt und das Szenario einer verlassenen Wild-West-Stadt wäre perfekt.
All die verlassenen Läden konnten sich nicht mehr halten, weil Kapitalismus und Globalisierung schon in Deiner Nachbarschaft ihre Opfer fordern.
Denn wenn die Menschen in einer Region bereits wenig Geld haben, dann werden sie ihr Geld auch so gut es geht zurückhalten. Und das bedeutet dann nicht nur für den örtlichen Handwerker oder auch den kleinen Ladenbesitzer, daß sie weniger Umsatz machen – es zieht sich durch die ganze Region, weil alle Geldbeutel nur den Einkauf von Billigware aus dem Ausland erlauben.
Angestellte müßten dann womöglich auf Gehalt verzichten, wenn sie ihre Arbeit nicht verlieren wollen. Und wenn sie dann noch weniger Geld im Portemonnaie haben, haben sie noch weniger Geld um damit die regionalen Unternehmen zu unterstützen.
Diesen Teufelskreis, kannst Du durch die Nutzung von Regionalwährungen unterbrechen.
Nutzen und Auswirkungen für Dich und Dein Umfeld:
- Das Geld bleibt in der Region, so daß damit zum Beispiel nicht an der Börse spekuliert werden kann.
- Durch ihre Regionalgeld-Umsätze unterstützen sich die regionalen Unternehmer gegenseitig, weil sie dann wie Du ebenso in der Region mit Regionalwährung einkaufen werden.
2. Regionalwährungen sind oftmals mit einer Umlaufgebühr ausgestattet
Wird die Möglichkeit des Geldhortens gefördert (Zins und Zinseszins), wird damit ein gesellschaftlicher Infarkt provoziert. Genaugenommen tritt ein solcher Gesellschaftsinfarkt sogar ein, wenn lediglich Zins und Zinseszins verboten werden, weil es immer Menschen geben wird, die mit Geld besser umgehen können als andere.
Das Geld, welches sie in Massen anhäufen, fehlt dann anderen Menschen, um ihre Waren und Dienstleistungen untereinander austauschen zu können.
Das Grundprinzip eines jeden Zahlungsmittels sollte es daher sein, daß es den Menschen dient und nicht daß die Menschen letztlich dem Geld dienen. Und dies wird mit einer Umlaufgebühr möglich gemacht.
Nutzen und Auswirkungen für Dich und Dein Umfeld:
- Du förderst ein Zahlungsmittel, welches Dir als Mensch dienen möchte.
- Du erlebst eine gesunde Gesellschaft, die zunehmend bereit ist vom Geld selbst loszulassen und somit für die eigene Evolution offen ist.
3. Je mehr Umsätze „Pioniere“ mit Regionalwährungen machen, desto attraktiver wird dies auch für weitere Unternehmen
Letztlich rennen wir doch fast alle irgendwie Geld und Besitztümern hinterher.
Wenn ein Unternehmer zum Beispiel merkt, daß seine Euro-Umsätze einbrechen, weil der Konkurrent Regionalwährung ausprobiert, kann er sich überlegen, ob er nun auch Regionalwährung akzeptieren soll oder ob er sein Geschäft schließt.
Wahrscheinlicher ist wohl die erste Überlegung.
Nutzen und Auswirkungen für Dich und Dein Umfeld:
- Durch Deine intensive Unterstützung für Menschen und Unternehmen, die bewußt handeln und wirklich nachhaltig denken, hast Du bei diesen Menschen ein Stein im Brett. Beziehungen schaden schließlich nur dem, der keine hat! 😉
- Wenn jemand seine Umsätze durch die Annahme von Regionalwährung vergrößern kann, wird eine solche frohe Botschaft natürlich die Runde machen. Weitere Unternehmen werden dem Beispiel der Pionier-Unternehmen folgen. Dadurch erhöht sich das Waren- und Dienstleistungsangebot in der Region, so daß es noch attraktiver wird mit Regionalgeld einzukaufen. Dadurch werden noch mehr Unternehmen auf dieses Zahlungsmittel aufmerksam. Usw. Das geht dann irgendwann halt ab wie „Schmidt’s Katze“. 😉
4. Du förderst nachhaltige und ökologische Absichten
Hast Du Dich auch schon mal gewundert, wie es sein kann, daß selbst in einem Bioladen Äpfel aus Argentinien und Neuseeland angeboten werden, während Du in Deiner Nachbarschaft beobachtest, daß dort die Äpfel an den Bäumen verfaulen?
Wie ökologisch ist unser Denken und unser Konsum, wenn wir Äpfel über den ganzen Globus zu uns kommen lassen, während die Äpfel an den heimischen Bäumen ungenutzt bleiben?
Nutzen und Auswirkungen für Dich und Dein Umfeld:
- Macht der Bioladen wegen Menschen wie Dir überwiegend mit Regionalgeld seinen Umsatz, so wird es ihm auch zunehmend erschwert überregional einzukaufen. Gut, so manche Regionalwährung läßt sich unter Zahlung einer Rücktauschgebühr auch wieder in Euro wechseln – aber dieser Umweg kostet Zeit und Geld. Der Fokus wird daher noch stärker auf kurze Transportwege gesetzt.
- Wenn Unternehmen wie der Bioladen nicht den Wünschen ihrer Kunden nachkommen, machen sie pleite. Das heißt, daß jemand wie Du schon zeigen muß, daß Du erkannt hast, daß Erdbeeren im Winter unnatürlicher Luxus sind, die die Umwelt eher belasten als sie zu schonen.
- Als Veganer, der Tierleid vermindern möchte, kannst Du so noch bessere Impulse gegen Massentierhaltung setzen.
5. Du förderst das menschliche Miteinander und das Gemeinwohl
Irgendwie ist es schon interessant zu beobachten wie manche Menschen über Dinge wild diskutieren, um am Ende immer wieder festzustellen, daß das Geld vorne und hinten nicht reicht. Das fängt schon bei kleineren Gemeindesitzungen an.
Der einzelne und auch Gemeinschaften haben in einem verzinsten Geldsystem echte Probleme das Geld zusammenzuhalten oder gar welches zu bekommen. Dieser erzeugte Mangel fördert den Egoismus, so daß jeder erstmal an sich denken muß.
Wenn aber eine Regionalwährung mit einer Umlaufgebühr ausgestattet ist, dann steht das Geld letztlich jedem schneller wieder zur Verfügung, weil das Geldhorten unattraktiv wird.
Dann heißt es in Gemeindesitzungen nicht mehr „Wo können wir noch sparen?“ sondern „Wer braucht noch etwas, wer hat noch nicht?“
Nutzen und Auswirkungen für Dich und Dein Umfeld:
- Du brauchst Dich weniger vor Kriminalität zu fürchten, weil niemand einen echten Mangel erfährt.
- Wenn die Menschen weniger zu Egoismus gezwungen sind, sind sie für ein Gemeinschaftsleben offener. Die Hilfsbereitschaft um Dich herum wird wachsen.
6. Nimmst Du selbst Regionalwährung an, wirst Du dieses Geld schneller wiedersehen als Euro
„Das schlechtere Geld ist das bessere Geld!“
Das klingt jetzt vielleicht paradox. Aber wenn Du bei dem einen Geld Zinsen bekommen kannst und bei dem anderen eine Gebühr bezahlen mußt, wenn Du es nicht ausgibst – welches Geld wirst Du dann wohl eher benutzen wollen, um einzukaufen?
Und wie werden wohl andere Menschen sich verhalten, wenn schon Du keine Gebühr bezahlen möchtest?
Irgendwie ist eine Regionalwährung mit Umlaufgebühr dann doch ein „Schwarzer Peter in Engelsgestalt“, wenn er immer wieder zurückkommt und Dir zu stetigen Umsätzen verhilft, oder?! 🙂
Nutzen und Auswirkungen für Dich und Dein Umfeld:
- Deine eigenen Umsätze werden sich erhöhen und Du kannst gleichzeitig immer wieder aufs Neue mit Deinen Einkäufen Impulse für die Region setzen.
- Das verzinste Geldsystem wird irgendwann als leere Hülle zurückbleiben, weil es von den Menschen gar nicht mehr genutzt wird. Hinzu kommt, daß auch ein Sicherheitsdenken á la „Geld-auf-die-hohe-Kante-legen“ bei einem Geld mit Umlaufgebühr tatsächlich irgendwann nicht mehr vorhanden sein wird.
7. Du unterbindest mit Regionalwährung „Etikettenschwindel“
Vielleicht ist Dir der neue Marketing-Trend schon aufgefallen. Nachhaltig, sozial und irgendwie grün sollten Werbung und Imagekampagnen sein.
Vielleicht noch irgendein Nachhaltigkeitssiegel für die Produkte und der immer kritischer werdende Kunde sollte überzeugt sein.
Mag sogar sein, daß einige dieser Nachhaltigkeitssiegel „verwaschen“ sind, weil diese Siegel in gewisser Weise wiederum ein Interesse daran haben, daß möglichst viele Unternehmen mitmachen, damit auch das Siegel bekannter wird. Und dann müssen zum Teil faule Kompromisse geschlossen werden.
Außerdem stellt sich die Frage wie wahrhaftig solcherlei Marketingaktionen und Siegel sind, wenn das einzige Geld, welches jene Unternehmen annehmen, für ein gesellschaftliches Ungleichgewicht und Umweltzerstörung sorgen?
Nutzen und Auswirkungen für Dich und Dein Umfeld:
- Mit Deinem „doppel-bewußten Konsum“ (Was konsumierst Du? Womit bezahlst Du?) bestimmst Du, was für Dich ein wahrhaftiges Nachhaltigkeitssiegel ist.
- Du sorgst dafür, daß die Annahme von Regionalwährung oder anderen alternativen Zahlungsmitteln zum wahren Nachhaltigkeitsmerkmal für ein Unternehmen wird.
- Wird regional produziert, kannst Du besser nachvollziehen, ob die angepriesene Nachhaltigkeit in den Unternehmen tatsächlich gegeben ist.
8. Du verführst andere Menschen dazu sich über Geld tiefere Gedanken zu machen
Hast Du zum Beispiel schon mal in einem großen Super- oder Baumarkt gefragt, ob Du dort auch mit Regionalwährung bezahlen kannst? Dann zeigst Du den Schein und verlierst kein weiteres Wort. 😀
Nutzen und Auswirkungen für Dich und Dein Umfeld:
- Du hast ein wenig Spaß und kannst in verdutzte Gesichter schauen.
- Menschen erleben in ihrem „alternativlosen“ Schlaf einen merkwürdigen Traum, der vielleicht tatsächlich etwas in ihnen wachrüttelt.
9. Du förderst eher Kleinunternehmer als Großkonzerne
„Sie sind zwar groß und stark, aber wir sind klein und beweglich!“ Das sagte Gene Hackman zu Will Smith im Film „Staatsfeind Nr. 1“.
Echt klasse, wie diese Aussage immer wieder zutrifft.
Denn die großen Player lassen sich auf so einen „Spielkram“ gar nicht ein. Und wenn da mal ein Mitarbeiter das Potential von einer Regionalwährung erkannt hat, dann dauert es immer, bis dies durch alle nötigen Konzernebenen und bei allen Mitarbeitern durchgedrungen ist. Und dann muß da noch die riesengroße Buchführung für diesen „Furz“ angepaßt werden. Willkommen in der Komfortzone! 😀
Großkonzerne sind außerdem tendenziell eher Freunde der Globalisierung.
Nutzen und Auswirkungen für Dich und Dein Umfeld:
- Wenn die regionalen Kleinunternehmer größere Umsätze machen, werden sie irgendwann Hilfe brauchen, um die Aufträge allesamt abzuarbeiten. Sie werden gut bezahlte Mitarbeiter beschäftigen müssen. Und wenn ihnen das nicht gelingt, werden Existenzen gegründet, die diese Lücke füllen werden. Gehälter und Umsätze werden in Deiner Region zunehmen, so daß Du so (als Selbstständiger) oder so (als Angestellter) zu diesen Nutznießern gehören wirst.
- Das Kräfteverhältnis zwischen Kleinunternehmern und Großkonzernen verschiebt sich gen Kleinunternehmertum, so daß Großkonzerne zunehmend ihre Daseinsberechtigung verlieren.
10. Du setzt Impulse für mehr Autarkie
Immer mehr Menschen fangen an zu begreifen, daß es um den Euro nicht wirklich gut bestellt ist. Es wird zum Beispiel von Sparerenteignung zu Gunsten verschuldeter Banken und der Abschaffung von Bargeld gesprochen. Und die Spatzen pfeifen es daher schon seit geraumer Zeit von den Dächern, daß der Euro-Crash und „der totale Überwachungsstaat“ nicht mehr weit weg sein können.
Doch wie willst Du die immer fester werdenden Daumenschrauben umgehen, wenn Du immer wieder die Systeminfrastruktur nutzt?
Wie widerstandsfähig ist Dein wirtschaftliches Umfeld bei einem Euro-Crash, wenn doch jeder Hans und Franz den Euro nutzt?
Nutzen und Auswirkungen für Dich und Dein Umfeld:
- Durch die Nutzung von Regionalwährung werden neue Zahlungsinfrastrukturen in der Region aufgebaut, so daß die Region krisenunabhängiger wird.
- Ist die Region weniger krisenabhängig ist sie auch weniger systemabhängig.
Zusammenfassung:
Den Nutzen, den Du bei Deinem Einkauf in Regionalwährung erfahren wirst, siehst Du nicht sofort. Du brauchst also ein klein wenig Geduld und Vertrauen.
Doch genau darum geht es ja bei den alternativen Zahlungsmitteln:
Über den Tellerrand hinausschauen und langfristig Denken und Handeln.
Kennst Du noch einen Grund, warum wir öfter mit Regionalwährung einkaufen sollten?