03. November 2017

GEZ-Inspirationskurs: 2.6. Creditreform Mainz – Erfahrungsbeispiel Inkassobüro

6  Kommentare

Ich habe schon mehreren GEZ-Verweigeren beratend zur Seite gestanden.

Und ich gebe hiermit auch zu, daß ich selbst ebenfalls zu jenen Beratern der GEZ-Verweigerer gehört habe, die geschrieben haben bzw. die den Verweigerern gesagt haben, was zu schreiben wäre, um das Unrecht in Bezug auf den Rundfunkbeitrag immer wieder klar darzulegen.

Im Nachhinein fasse ich mir jetzt jedoch an den Kopf – gerade deshalb, weil mir durch folgende Erfahrung klar wurde, daß ich mit Computern und „Holzköpfen“ versuche zu kommunizieren, wo ich niemals irgendeine Form von Einfühlungsvermögen (Empathie) und ggf. Logik werde erwarten können.

Doch diese Erfahrung war notwendig und dafür bin ich dankbar.

 

Zur Erfahrung:

Mein „Kunde“ bekam nach einem gut verlaufenen Gespräch mit einer Angestellten der Amtverwaltung bezüglich einer anstehenden Zwangsvollstreckung auf einmal Post von einem Inkassobüro.

(hier: Creditreform Mainz Albert & Naujoks KG)

Auf jenes Schreiben haben wir nicht innerhalb der von dem Inkassounternehmen vorgegebenen Frist von 2 Wochen reagiert.

Sprich, unser Schreiben ist 3 oder 4 Tage verspätet eingegangen.

Daraufhin entgegnete uns Creditreform Mainz, daß nun alles „rechtlich festgenagelt“ sei, weil unser Schreiben verspätet eingegangen ist.

Wir hätten keine Chance mehr uns unserer Zahlungsverpflichtung zu entziehen.

 

Laß Dir das mal auf der Zunge zergehen:

Du schreibst diverse Male und machst jedes Mal die moralisch-ethischen sowie die offensichtlich rechtlichen Widersprüche und Ungereimtheiten deutlich.

Und im Nachgang kommt nochmal jemand daher, der all diese Kommunikationsversuche vom Tisch wischt und Dir mehr oder minder sagt:

„Schreibe alles nochmal – und zwar rechtzeitig, denn ansonsten sind all Deine Vorbehalte gegenüber der GEZ in der weiteren und sich gegenseitig verpflichtenden Kommunikation nicht weiter beachtenswert!“

 

Was für eine Ohrfeige auf all meine Bemühungen im vorigen Schriftverkehr!

Denn wenn vor dem Schriftwechsel mit dem Inkassobüro der Rundfunkbeitrag „rechtlich auf sehr wackeligen Füßen“ stand, wie kann denn dann durch einen einzigen Brief die zuvor nicht gegebene Rechtmäßigkeit auf einmal gegeben sein? 

 

In mir kam dabei das Bild hoch, daß nach jener Logik jemand auch einen Mord verüben könnte und dieser sogleich den Angehörigen ein Schreiben in den Briefkasten steckt.

Und in diesem Schreiben wiederum werden die Angehörigen dazu aufgefordert sich zum Vorfall innerhalb von 2 Wochen – ganz egal, ob sie sich vielleicht gerade am anderen Ende der Welt aufhalten und gar nicht davon wissen, daß sich in ihrem Briefkasten auf einmal ganz wichtige Post befindet – zu äußern, weil sie ansonsten den Mörder rechtlich nicht mehr belangen können.

Und falls auf dieses erste Schreiben von den Angehörigen rechtzeitig reagiert wurde, schickt man ein wenig später nochmal den eigenen Anwalt mit einem ähnlichen Schreiben vor.

Und danach noch ein Anwalt und danach noch einer…

Bis die Angehörigen die immer wieder gesetzte 2-Wochen-Frist verpasst haben und den Mord dadurch indirekt anerkannt haben.

 

Ein anderes Beispiel.

Stell Dir vor, ich schicke Dir auch Monat für Monat Post mit einer Forderung von z.B. 100 Euro für eine Leistung, die ich Dir gegenüber nie erbracht habe, die ich ungenügend erbracht habe oder die Du nie bestellt hast. 
Und jedes Mal hast Du die Möglichkeit innerhalb von 14 Tagen meiner Forderung zu widersprechen. 
Nun widersprichst Du noch beim ersten Mal in der Dir gegebenen Frist. 
Aber ich addiere dennoch die von Dir nicht gezahlten 100 Euro auf meine nächste Monatsforderung, so daß ich auf 200 Euro komme. 
Du widersprichst wieder innerhalb der 14 Tage. Also addiere ich auf meine nächste 100-Euro-Monatsforderung um die bislang nicht gezahlten 200 Euro. 

Und irgendwann wirst Du die 14-Tage-Frist nicht halten können, weil Du vielleicht gerade im Urlaub bist. 

Das hieße nach der obigen Rechtslogik dann, daß all Deine Widersprüche nicht gelten würden und Du mir dennoch den vollen Betrag bezahlen müßtest, der sich nach meiner Rechnung über die Monate angesammelt hat. 

Ich hätte dann ein Geschäftsmodell, bei welchem ich meine Mitmenschen nach Belieben mit irgendwelchen (unrechtmäßigen) Forderungen permanent belästigen könnte und genau in jenem Moment mein Geld verdiene, wenn die Belästigten mal keine Lust oder Zeit haben meiner Forderung zu widersprechen…

 

Was für eine Logik und was für eine kranke Auffassung von Recht?!?

Ich weiß nicht wie es Dir geht.

Aber mir ist klar geworden, daß ich

a) keine Lust habe solchen „Menschen“ noch Energie zu schenken

und b) daß der Weg des Rechts in einem Möchtegernrechtsstaat wie der BRD nicht weiter beachtenswert ist!

 

P.S.: Den gesamten GEZ-Inspirationskurs findest Du HIER.

Martin Matzat

Martin Matzat ist Philosoph, Referent, Autor sowie Erkenntnis- und Ideologieforscher. Der Dipl. Wirtschaftsingenieur, den die Lösung der sozialen Frage umtreibt, ist bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


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  • Ich verstehe Deinen Missmut, aber an dieser Stelle sollte auf jeden Fall einmal festgehalten werden, dass das Inkassobüro keine Schuld trifft. Ein Inkassounternehmen ist nicht dazu verpflichtet, die Rechtmässigkeit der Forderung zu prüfen. Ein Inkassodienst funktioniert als verlängerter Arm des Gläubigers. Es tut das, wozu es vom Gläubiger beauftragt wurde. Übeltäter ist also das beauftragende Unternehmen, und davon gibt es nun leider mehr als eine Hand von schwarze Schafe. Man sollte hier auch unseriöse Abos im Hinterkopf haben, die ebenfalls nur dazu gedacht sind, ahnungslosen Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch es ist auch keine Lösung den Kopf in den Sand zu stecken und diese Ungerechtigkeit über sich ergehen zu lassen… Ich glaube, dass die eingesetzte Energie langfristig nicht vergebens ist, es müssten sich nur mehr Menschen öffentlich gegen solche Ungerechtigkeiten erheben.

    • Hallo,

      einerseits verstehe ich Deinen Kommentar.
      Du wirbst für einen Inkassovergleich und mußt daher relativieren.

      Andererseits frage ich mich, ob das wirklich Dein Ernst sein kann.
      „Ich bin ja nicht schuldig. Ich führe nur aus…!“
      Als ob Inkassounternehmen dazu gezwungen wären jeden Auftrag anzunehmen…
      Wieso kann man nicht auch mal Nein sagen, weil der Auftraggeber gegen die moralischen und ethischen Prinzipien des Inkassounternehmens verstößt?

      Mag aber auch sein, daß Inkassounternehmen keine wirklichen moralischen und ethischen Prinzipien haben und alles nehmen, was sie kriegen können.

      Ein solch unreflektiertes Ausführen hatten wir vor ein paar Jahrzehnten schon einmal.

      • Ist es direkt ersichtlich, dass ein Gläubiger gegen moralische oder ethische Prinzipien verstösst, wird ein seriöses Inkassounternehmen den Auftrag sicher auch nicht annehmen. In der Praxis ist es jedoch eben so, dass die Plausibilität der offenen Forderungen nicht geprüft wird. Es ist ja nicht die Aufgabe eines Inkassounternehmens dafür zu sorgen, das Unternehmen seriöse Geschäfte abwickeln. Darum passiert es eben, dass Inkassobüros auch Forderungen eintreiben, die möglicherweise sind gerechtfertigt sind. Eine Prüfung des gesamten Sachverhaltes in jedem Einzelfall würde zu weit gehen. Wer würde diese zusätzliche Arbeit dem Inkassoanbieter bezahlen?

      • Es ist ja nicht die Aufgabe eines Inkassounternehmens dafür zu sorgen, das Unternehmen seriöse Geschäfte abwickeln.

        Richtig, das Inkassobüro ist Handlanger und Ausführender seiner Auftraggeber und darf nicht zu sehr nach dem eigenen Gewissen fragen, weil es ansonsten Umsatz- und Auftragsverluste bedeuten würde.

        Wer würde diese zusätzliche Arbeit dem Inkassoanbieter bezahlen?

        Ihr bezahlt mit Eurem Ansehen als seriöse Dienstleister, wenn Ihr stumpf Aufträge ausführt ohne auf die Seriosität Eurer Auftraggeber zu achten.

  • Ich denke, man sollte – wie in jeder anderen Branche auch – nicht alle in einen Sack packen. In jeder Branche gibt es schwarze Schafe. Es gibt eben Dienstleister, wie Inkassounternehmen oder auch Versicherungen, die einen schweren Stand in der Gesellschaft haben. Dafür gibt es aber ja offizielle Organe, die die Seriosität eines Unternehmens überprüfen und auch bewachen. Wie beispielsweise der VGIS in der Schweiz.

    • Es stellt sich allerdings die Frage, ob der Überprüfer wirklich unabhängig und neutral ist.

      Wenn der Überprüfer beispielsweise vom Staat unterstützt wird, der Staat an sich allerdings durch und durch korrupt ist und kein Interesse daran hat, daß seine dubiosen Machenschaften in Frage gestellt werden, dann würden es wirklich neutrale und objektive Überprüfer schwer haben überhaupt zugelassen zu werden.

      Denn es bestünde durchaus die Gefahr, daß staatskritische Inkassounternehmen vom Staat zwar keine Anerkennung bekämen, vom Überprüfer allerdings dennoch als äußerst seriös eingestuft werden.
      Doch wenn das Inkassounternehmen von staatlicher Seite keine Zulassung hat, wie kann es dann als Inkassounternehmen überhaupt tätig werden?

      Ganz schön tief der Sumpf…!

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