22. September 2017

Die Inflationsangst der Deutschen als ein Indiz auf ein viel tiefer liegendes kollektives Trauma

4  Kommentare

Die Inflationsangst ist dem deutschen Volke auf Grund geschichtlicher Ereignisse eingebrannt.

Und deshalb könnte man nun glauben, daß dann jeder einzelne Deutsche eine sehr sensible Antenne für ein nahendes Ereignis wie dem Euro-Zusammenbruch hat und sich deshalb darauf vorbereitet.

 

Wer jedoch die Menschen auf der Straße zu diesem Thema befragt, dem wird sehr oft verängstigt entgegnet, daß man nicht darüber reden wolle.

Die Angst lähmt allen Tatendrang – auch wenn Indikatoren wie Kryptogeld zunächst noch ganz sanft darauf hinweisen, daß sich ein Tsunami auf unsere Gesellschaft zubewegt.

(vgl. Warum Kryptogeld die Angst vor Inflation in Deutschland heraufbeschwört)

Es zeigt sich eine Art kollektives Trauma, welches nie wirklich aufgearbeitet wurde, so daß das deutsche Volk immer wieder in seinem Glauben an Staatsführung, Geld und Vermögen in seinen Grundfesten erschüttert wird.

 

Um sein Trauma nicht aufarbeiten zu müssen, versucht der Patient nichts und niemanden an dieses Trauma heranzulassen.

Das ist in gewisser Weise verständlich.

Und deshalb werden auch alle Vorankündigungen ignoriert, in welchem einem das Leben zeigt, daß es zunehmend an der Zeit ist sich mit seinen blockierenden Traumata näher zu beschäftigen.

 

Das Problem unseres traumatisierten Volkes ist jedoch, daß die gesamten gesellschaftlichen Veränderungen, die nicht nur unsere Geldwelt betreffen, immer lauter werden:

Denn der Finger bohrt sich immer weiter und unerbittlich in die offene Wunde des nie geäußerten Gefühls betrogen worden zu sein.

 

Wie Menschen mit Betrug und Traumatas umgehen

Für jeden Menschen ist es ein schwerer Schock wenn sich jene Menschen, denen man einst vertraute, offenbaren und direkt oder indirekt zugeben, daß man die gute Tugend des Vertrauens am anderen nur ausgenutzt hat.

Wer beobachtet, daß der beste Freund von seiner Liebe hintergangen wird, sollte es sich vorher gut überlegen, ob er seinem treuen Gefährten die Illusion des Glücks wirklich nehmen möchte.

Denn der beste Freund wird die Warnungen wohl kaum wahrhaben wollen, die Freundschaft kündigen und einen zum Teufel jagen.

Was also tun?

Reden oder schweigen?

Eine besch… Situation!

 

„Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“

Napoleon

 

Es ist verständlich daß sich Menschen zurückziehen, sobald sie sich ihrer Ent-Täuschung und ihrer Fehleinschätzung bewußter werden.

Das gebrochene Herz will schließlich erst einmal geheilt werden.

Doch es gelingt nicht jedem Menschen dieses Beziehungstrauma auch wirklich zu bearbeiten und aufzulösen.

Manchmal bekommen solcherlei Menschen Kinder und geben ihre Traumata an die nachfolgenden Generationen weiter.

 

Wo das Gefühl von Betrug durch Inflation seinen möglichen Anfang nahm

[Anm.: Ich selbst war mit meinem jetzigen Körper und Bewußtsein nicht dabei und kann deshalb nur mutmaßen, was sich in der Vergangenheit einst abspielte.

Auch hier geht es um Vertrauen – Vertrauen in die Gewissenhaftigkeit historischer Überlieferungen.]

 

Zwei Inflationen brandmarken die Angst der Deutschen vor dem Verlust von Hab und Gut.

Es ist die sogenannte Hyperinflation von 1923 zu Zeiten der Weimarer Republik und die Inflation 1945, die sich vor der Währungsreform 1948 ereignete.

Ist es Zufall, daß diese Inflationen kurz nach Kriegsende das deutsche Volk heimsuchten?

Als seien die Deutschen – wie andere Völker natürlich auch! – durch den Krieg nicht schon genug gebeutelt worden, schlägt das Leben dem deutschen Volk mit dem Knüppel nochmals auf den Kopf.

Woher und warum dieses Schicksal?

 

Die Schicksalsfrage führt das deutsche Volk an das Resonanzgesetz heran.

Wir dürfen uns mit den eigenen gesetzten Ursachen und deren Auswirkungen noch näher auseinandersetzen.

Spontan könnte der eine oder andere nun meinen, daß die Deutschen diese Ursache mit den beiden Weltkriegen gesetzt habe.

Schließlich sei man an jenen Kriegen schuld.

Doch was ist, wenn Napoleons These über das deutsche Volk an dieser Stelle (auch) zutrifft?

Wenn die Geschichte der beiden Weltkriege eine Lüge ist, dann liegt die Ursache für dieses kollektive Schicksal noch viel tiefer.

So wie es sich für ein anständiges Trauma nun mal gehört…! 😉

 

Auf jeden Fall gibt es Menschen, die wie Gerd Schultze-Rhonhof die Geschichte der beiden Weltkriege hinterfragen und eine andere Perspektive anbieten.

Und es gibt Menschen, die in der deutschen Kriegsgeschichte noch weiter zurückgehen und den tieferen Sinn der 3 Kriege gegen Dänemark, Österreich und Frankreich suchen.

Es sind genau jene Kriege, die 1871 unter der Federführung von Otto von Bismarck zur Gründung des Deutschen Reichs geführt hatten.

 

Was wäre, wenn die Seele des deutschen Volks kränkelt sobald sie sich einer Staatsführung unterordnet?

Braucht der deutsche Geist eine irdische Führung oder hat dieser Volksgeist einfach nur ANGST davor sich seiner selbst zu vertrauen, sich selbst zu fühlen und sich selbst wahrzunehmen?

 

Inflationsangst als Symptomträger

Zu schnell sind wir dazu geneigt die Schuld, für etwas, was uns im Außen widerfährt, jemand anderem zu geben:

Der dubiosen Zentralbank, dem menschenverachtenden Geldsystem oder auch einer heuchlerischen Staatsführung gedeckt von korrupten Journalisten der sogenannten Lügenpresse.

Nicht zu vergessen der besch… Lebenspartner, der mich betrogen hat.

„Alle doff, außer mich!“ 😉

 

Sobald die Schuld jemand anderem für ein gewisses Schicksal gegeben wird, gibt man jedoch auch die Macht am eigenen Schicksal in die Hände Dritter.

[Anm.: Dieses Phänomen äußert sich u.a. auch alle paar Jahre bei einer jeden Bundes- oder Landtagswahl!]

Es fällt schließlich einfach leichter mit dem Finger auf andere zu zeigen, als sich jene 3 Finger anzugucken, die auf einen selbst zeigen.

 

Die Welt- und Finanzpolitik ist mit all seinen Randthemen absoluter Wahnsinn, ja.

Aber wer Inflationsangst hat, sollte auch bei sich selbst genauer hinschauen:

Habe ich beispielsweise Angst mein Vermögen zu verlieren, weil ich mich über mein Ego (-> „Ich bin, was ich besitze!“) definiere?

Dann würde ich ein falsches Selbst verteidigen und den Selbstbetrug an meinem wahren Wesen leugnen.

 

 

[Dies ist der dritte Artikel zu einer kleinen aber feinen Kryptogeld-Artikelserie.]

 

Martin Matzat

Martin Matzat ist Philosoph, Referent, Autor sowie Erkenntnis- und Ideologieforscher. Der Dipl. Wirtschaftsingenieur, den die Lösung der sozialen Frage umtreibt, ist bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


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  • Hallo MArtin,

    du hast die heimliche Inflationen von DM auf Euro nicht erwähnt.
    Hier war ja auch das Geld nur noch die Hälfte Wert, denn die Einkaufs- und andere Preise
    wurden zwar am Anfang auch halbiert, aber stiegen schneller an als der Wert des Euros.

    • Liebe Maria Magdalena,

      ja, die von Dir genannten Preissteigerungen habe ich nicht erwähnt, weil sie ein alter Hut sind.;)

      Liebe Grüße
      Martin

  • Wenn man über Inflation diskutiert, sollte zuvorderst das Wesen des Geldes analysiert und verstanden haben. Und man sollte zur Erkenntnis kommen, das Geld weder böse noch gut ist. Inflation wird immer mit Angebot und Nachfrage erklärt. Auch dort wird das böse Geld in Verbindung gebracht, obwohl das Geld nichts aber auch gar nichts dafür kann. Der Meter ist auch nicht böse, nur weil manchen Menschen der Umgang mit dem Meter nicht so richtig gelingt. Viele Phänomene um das Geld sind in den Tauschhandlungen zu finden. Auch in den Begrifflichkeiten des Kreditierens sind für viele ein Mysterium. Die Gleichsetzung von Kredit und Darlehen bringt weiteren Nebel um das Geld. Kann ein Wertmaß in eine Krise gelangen, oder ist es der Umgang mit dem Wertmaß?

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