06. Oktober 2017

Wie Kryptogeld die Menschheit auf eine geldlose Gesellschaft vorbereitet

3  Kommentare

Es mag für viele Menschen eine Utopie sein.

So fern erscheint die Vorstellung, daß die Menschheit ihr Bewußtsein so weit entwickelt, so daß sie schließlich gar kein Geld mehr nutzt.

 

Denn wenn es nicht mehr Euro ist, dann wird es womöglich Bitcoin sein, womit gezahlt wird.

Und wenn es nicht Bitcoin ist, dann ist es vielleicht Monero oder irgendein anderer Altcoin.

Wer der digitalen Welt nichts abgewinnt, könnte zum Tauschhandel zurückkehren, wobei sich möglicherweise herausstellt, daß Alkohol und Zigaretten die beliebtesten Tauschwaren sind und somit geldlicher sind als andere Waren.

 

Der Großteil der Menschheit erliegt schlicht und einfach dem Glauben, daß man für etwas Gegebenes auch etwas verlangen sollte.

Und hier beginnt einer von vielen Irrtümern, die wir noch immer mit uns herumtragen.

 

Das Mangeldenken im Verlangen eines „Energieausgleichs“

Wenn ich mit einer bestimmten Ware oder einer bestimmten Dienstleistung einem Mitmenschen etwas Gutes tun kann, stellt sich für viele von uns immer wieder die Frage welchen Preis wir dafür verlangen wollen.

Nehmen wir an, ich würde für eine Dienstleistung XY 100 Euro verlangen.

Das ist im ersten Moment lediglich ein Angebot, welches meine Mitmenschen ablehnen oder annehmen können.

Doch in welchen Fällen wird ein solches Angebot denn überhaupt angenommen?

 

Mein Angebot wird in jenem Moment angenommen, wenn derjenige, der meine Dienstleistung nachfragt, subjektiv für sich empfindet, daß ihm meine Dienstleistung mindestens 100 Euro wert ist.

Er würde möglicherweise also auch 120 oder 150 Euro dafür zahlen.

Ok, jene Menschen, die mein Angebot ablehnen, hätten es womöglich angenommen, wenn ich nur 80 oder gar nur 60 Euro verlangt hätte.

Doch jeder von ihnen nimmt das Angebot an ohne vorher wirklich zu wissen, wie sie sich nach dem Erhalt meiner Dienstleistung wirklich fühlen.

 

Bin ich nicht überzeugt von mir selbst, wenn ich mit meinen Kunden schon vorher einen Preis bzw. Vertrag aushandel?

Limitiere ich mich selbst, wenn ich einen Preis X für eine Dienstleistung XY verlange?

Schließlich könnte er nach dem eingetretenen Ergebnis auch bedeutend mehr zahlen wollen, weil sich eine Zahlung von 237 Euro für ihn bedeutend besser anfühlt…

 

Ein weiterer Aspekt des Mangeldenkens liegt darin zu glauben, daß ich von demjenigen, dem ich gerade etwas gegeben habe, einen „Energieausgleich“ zu verlangen hätte.

Denn wer kann denn schon beweisen, daß es so etwas wie Gott nicht gibt, der beobachtet und mir über den Umweg dritter Menschen einen „Energieausgleich“ zukommen läßt.

Und dieser „Energieausgleich“ könnte dann in meinem subjektiven Wertempfinden bedeutend größer sein als 100 Euro.

 

Nehmen wir an ich sei depressiv und jemand nimmt mich ganz herzlich in den Arm.

Woher kommt dieser Mensch?

Wer hat mir diesen Menschen geschickt, der mir in meiner Traurigkeit Halt gibt?

Wieviel würde ich dafür bezahlen?

Wäre es mit 100 Euro getan?

Aber vielleicht ist diese Umarmung für mich auch unbezahlbar, weil alles Geld auf der Welt dieses Gefühl, welches ich gerade empfinde, niemals aufwiegen könnte.

Und falls ich jenem Menschen, der mich mit seiner Herzenswärme gerade berührt, Geld für seine wohltuende Tat gäbe, würde sich dieser sehr wahrscheinlich beleidigt fühlen, weil er mich wegen seines inneren Bedürfnisses und nicht des Geldes wegen umarmt hat.

Bezahlte ich Geld für eine solche Umarmung, müßte ich mir eingestehen, daß ich mich auf Gefühle nicht wirklich einlassen will.

Meine Programmierung Ich-muß-für-jene-Dinge-die-ich-erhalte-etwas-bezahlen bringt mich also dazu diese reichhaltige Energiequelle aus meinem gefühl- und empathielosen Leben auszuschließen…

 

Wie Kryptogeld-Systeme einen Übergang zu einer geldlosen Gesellschaft vorbereiten

Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens finde ich an sich sehr sympathisch.

Mich stört allerdings der Gedanke daran, von einer zentralen Instanz abhängig zu sein, die mir dieses Geld gibt.

 

Wer beispielsweise Millionär ist und von den Zinserträgen lebt, hat im weiteren Sinne auch sein persönliches Grundeinkommen.

Es ist eine Quelle für passives Einkommen.

Und sobald eine solche Quelle stark genug ist, kann sich jeder Mensch die Frage stellen, ob er nach noch mehr Geld giert oder ob er nun die Freiheit hat, jedem Menschen ohne Gegenleistung eine Dienstleistung zu geben, die von Herzen kommt.

Denn in jenem Moment braucht es den „direkten Energieausgleich“ nicht mehr wirklich, weil der „Energieausgleich“ permanent über dritte Quellen zu einem kommt.

 

Wer nun auf Kryptogeld setzt, erlebt im Verhältnis zu den eurofixierten Mitmenschen, daß sich nicht nur sein Vermögen langfristig immer weiter vermehrt.

Sobald er Geld auf Basis von Bitcoin denkt, erlebt er nämlich auch, daß alle Waren und Dienstleistungen auf Eurobasis immer günstiger werden.

Was für eine Fülle.

(Vgl. u.a. Warum die GEZ-Gebühr immer günstiger wird)

 

Als wäre dem nicht genug, entwickeln sich auf Basis der Blockchain-Technologie auch gerade soziale Netzwerke wie Steemit, die mit ihrem aus dem Nichts geschöpften Kryptogeld dafür sorgen, daß wir den Weg der kostenlosen Inhalte noch einfacher gehen können.

(Vgl. Ist Content Marketing ein Trend zu einer Gesellschaft ohne Geld?)

 

Nächster Schritt: Kryptogeld-Grundeinkommen

Für den Anfänger ist es relativ schwer die richtigen Zeitpunkte zu finden wann die Kryptogelder an der Börse zu kaufen und wann sie zu verkaufen wären, um ein ähnliches Gefühl von Grundeinkommen zu bekommen.

Dazu ist es einfach zu volatil und keine konstante wiederkehrende Zahlung.

Das Mining einiger Kryptogelder könnte hier Abhilfe schaffen, wobei auch hier darauf geachtet werden sollte, ob es sich nicht doch um Betrugssysteme handelt.

 

Der Grantcoin (Bonus Referral Code: uf13t7qzk0) ist ein erster Versuch über Kryptogeld weltweit ein Grundeinkommen zu ermöglichen.

Ob er langfristig Erfolg haben wird, ist eine berechtigte Frage.

Doch sobald die richtige Idee technisch richtig umgesetzt wird und auch im Sinne des Marketings richtig kommuniziert wird, dann werden Prozesse in den Gang gebracht, die Utopien wahr werden lassen.

(Beim Gradido denkt man beispielsweise auch gerade darüber nach, wie jenes Modell als Kryptogeld funktionieren könnte.)

 

Denn angenommen ich selbst könnte von meinem Grundeinkommens-Kryptogeld sehr gut leben, müßte also kein weiteres Geld mehr verdienen und ich gebe bei meinem Bio-Laden im Schnitt 347 Euro monatlich aus.

Der Bio-Laden kennt das Grundeinkommens-Kryptogeld noch nicht.

Ich biete ihm aber beispielsweise an, daß ich dafür sorge, daß er aus einer dritten Quelle umgerechnet 500 Euro im Monat bekommt, wenn ich mich kostenlos an den Regalen bedienen darf.

Ich zeige ihm wie das Kryptogeld-Grundeinkommen funktioniert.

Wird er interessiert sein?

Wenn ja, dann bräuchte ich monatlich ab sofort 347 Euro weniger zum Leben.

Was könnte ich mit diesen monatlichen 347 Euro machen, für die ich keine Verwendung habe?

Schließlich reicht mir mein Kryptogeld-Grundeinkommen…

 

Hmm… vielleicht finanziere ich damit gleich die nächsten Grundeinkommen für meinen Heilpraktiker und meine Yoga-Lehrerin?! 😉

 

Fazit

Es warten spannende Prozesse auf uns…! 😉

 

[Dies ist der siebte Artikel zu einer kleinen aber feinen  Kryptogeld-Artikelserie.]

 

Martin Matzat

Martin Matzat ist Philosoph, Referent, Autor sowie Erkenntnis- und Ideologieforscher. Der Dipl. Wirtschaftsingenieur, den die Lösung der sozialen Frage umtreibt, ist bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


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