13. Januar 2017

Was ist Materie?

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Es ist schon ein echtes Bewußtseinsdilemma.

Sobald wir ein wenig mehr darüber nachdenken, ob wir mehr als nur ein physischer Körper sind, wird uns klar, daß unser unbewußtes Handeln sehr oft noch nach dieser Programmierung abläuft:

 

Alles physisch.

Alles materiell.

 

Was aber ist das denn?

Was ist Materie?

 

Bevor ich diese Frage nun mit einem beliebten Zeichentrickfilm zu beantworten versuche, gehe ich zurück in unsere Schulzeit und betrachte Physik und Chemie mal aus einer philosophischen Perspektive.

 

Die Aggregatzustände

Generell gibt es bei jedem Element drei Aggregatzustände.

 

Am Beispiel ‚Wasser‘ können wir es sehr gut erkennen:

Fest als Eis, das Wasser selbst ist flüssig und wenn die Temperatur mindestens 100 Grad Celsius beträgt, ist Wasser gasförmig.

Physisch können wir dieses Element also immer weniger greifen, je höher die Temperatur wird.

 

Das liegt daran, daß die atomaren und molekularen Teilchen, die ein solches Element ausmachen, sich mit zunehmender Temperatur immer schneller bewegen.

Daraus wiederum können wir ableiten, daß wir mit zunehmender Geschwindigkeit dieser atomaren und molekularen Teilchen die Existenz von Materie immer schwerer wahrnehmen können.

 

Doch gilt eine solche Wahrnehmung absolut oder eher relativ?

 

Der Aufbau des Atoms

Als kleinstes Materieteil haben wir das Atom kennengelernt.

 

Uns wurde beigebracht, daß jedes Atom einen Kern und eine Hülle hat.

Der Kern besteht aus Protonen und aus Neutronen.

Die Hülle aus Elektronen, die um den Kern umhersausen.

 

Nun ist es bei Atomen allerdings so, daß die Hülle nicht unmittelbar auf dem Kern liegt.

 

Um Dir die Distanz zwischen Kern und Hülle besser vorstellen zu können, stell Dir vor, daß Du eine Erbse als Atomkern in die Mitte eines Fußballfeldes legst.

Die Elektronen würden dann auf einer Kreisbahn um diese Erbse umherfliegen, die das gesamte Fußballfeld umschließt.

 

So definiert sich das kleinste Materieteilchen…!

 

Jetzt allerdings zur Masterfrage:

 

Was ist zwischen Atomkern und Atomhülle?

 

Irgendetwas muß doch dazwischen sein.

 

Luft vielleicht…?

Nein, das ergibt keinen Sinn, weil die sich darin befindlichen Gase auch wiederum aus sich schnell bewegenden Atomen bestehen.

 

Dann vielleicht ein Vakuum…?

Wird auch schwierig.

Denn wenn sich ‚Nichts‘ zwischen Kern und Hülle befindet, wie kann es dann eine Distanz geben?

 

Physikalisch gesehen würde der Begriff ‚Potential‘ einen gewissen Sinn ergeben, weil der Kern über die Protonen positiv geladen ist, während die Elektronen, die die Hülle bilden, eine negative Ladung haben.

Wenn wir nun von den Fliehkräften der Elektronen auf Grund ihrer Geschwindigkeiten mal absehen, müßten diese sich nämlich anziehen und somit immer weiter annähern.

 

Ein weiterer Begriff, der ansatzweise umschreiben könnte, was sich zwischen Kern und Hülle befindet, wäre vielleicht ‚Platz‘.

 

Interessant wird nun die Überlegung, wenn wir diesen ‚Platz‘ mit Kern und Hülle in ein Verhältnis setzen:

 

Kern und Hülle sind nur ein Bruchteil dessen, was das Atom in seiner Gesamtheit ausmacht.

Denn wenn wir uns daraufhin vergegenwärtigen, daß auch unser physischer Körper aus sehr vielen einzelnen solcher Atome besteht und wir dabei zum Beispiel auf unsere Hand schauen, dann könnten wir vielleicht auf den Gedanken kommen, daß das, was wir sehen (→ wahr-nehmen), nur ein Bruchteil dessen ist, was wir wirklich sind.

 

 

Werfen wir darüber hinaus noch einen kurzen Blick auf Kirsche, Pflaume, Weintraube, Avocado, Pfirsich…

Wenn wir solcherlei Lebensmittel betrachten, dann gibt uns das Prinzip von Kern und Hülle außerdem noch eine weitere Tatsache zu denken:

 

Zwischen Kern und Hülle befindet sich als Platzhalter das leckere Fruchtfleisch – der Grund, weswegen wir Kirsche & Co so gerne essen.

 

König der Löwen – mehr als nur ein einfacher Film

Dieser äußerst bekannte und erfolgreiche Zeichentrickfilm von Walt Disney erzählt die Geschichte von dem kleinen Löwen Simba, der als zukünftiger König sich selbst und seinen Platz im Leben sucht.

Gleich zu Beginn lehrt ihm sein weiser Vater Mufasa die Zusammenhänge im ewigen Kreis des Lebens:

 

Mufasa:

„Alles, was Du siehst, lebt in einem empfindlichen Gleichgewicht zusammen.

Als König mußt Du ein Gespühr dafür haben und alle Geschöpfe respektieren.

Von der winzigen Ameise bis hin zur graziösen Antilope.“

Simba:

„Aber wir fressen die Antilopen doch.“

Mufasa:

„Sicher Simba, aber laß mich erklären.

Wenn wir sterben, werden unsere Körper zu Gras.

Und die Antilopen fressen das Gras.

Und somit sind wir alle eins im ewigen Kreis des Lebens.“

 

Das, was Mufasa in diesem kleinen Dialog anspricht, ist, daß sich Materie in seiner Gestalt wandelt.

Wenn man so möchte ein natürlich ablaufender und mitunter auch alchemischer Prozeß.

 

Ein Teil unseres physischen Körpers war vorher also mal ein Apfel, davor wiederum Erde und davor vielleicht Teil eines anderen physischen Körpers, der noch nicht einmal der eines Menschen gewesen sein muß.

 

Jedes einzelne Atom könnte also diverse Geschichten von vielerlei Erfahrungen, Erkenntnissen und Transmutationen erzählen.

Ein Atom ist demnach über Milliarden von Jahren bespickt worden mit unzähligen Informationen, die wir in bzw. an uns tragen und auf welche wir vielleicht auch irgendwie Zugriff haben könnten.

Wir können – aus welchen Gründen auch immer – diese Erinnerungen allerdings nicht abrufen.

 

Daß es eine Beziehung zwischen solcherlei Informationen und Materie gibt, mag im ersten Moment dennoch recht abwegig erscheinen.

Wenn wir nun allerdings noch einen kleinen Abstecher in den Biologieunterricht machen, dann sind auch wir allein in unserer physischen Existenz mit einer ersten Information ausgestattet worden:

 

Die Erbinformationen der DNA, die mindestens den Bauplan für eben jene physische Existenz bereithält.

 

Ein Punkt, an welchem auch Rafiki anzuknüpfen wußte, um den ewigen Kreis zu schließen:

 

Denn Simba hatte nicht nur vergessen, wer er ist, sondern auch woher er kommt.

(Rafiki und Simba: Teil 1 & Teil 2)

 

Weitere Artikel zu den Wechselbeziehungen zwischen Geld, Mensch und Gesellschaft findest Du HIER.

 

Martin Matzat

Martin Matzat ist Philosoph, Referent, Autor sowie Erkenntnis- und Ideologieforscher. Der Dipl. Wirtschaftsingenieur, den die Lösung der sozialen Frage umtreibt, ist bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


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  • Mir gefällt diese einfache Erklärung, die den Verstand weiten kann. Mir gefällt auch das Schriftbild, also die Großzügigkeit der Zwischenräume und Absätze zwischen geschriebenem und Hintergrund. Inspirierend.

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