28. September 2015

Wie nicht nur Dir umlaufgesichertes Geld dabei hilft raus aus der Komfortzone zu kommen

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Was haben die Schwerkraft und das Geld gemeinsam?

Richtig!

Beide werden von vielen Menschen für „Naturkonstanten“ gehalten. Also für etwas, was mehr oder weniger für unveränderbar und nicht beeinflußbar gehalten wird.

Und was ist der Unterschied zwischen der Schwerkraft und dem Geld?

Daß es bei der Schwerkraft höchstwahrscheinlich zutreffen mag, daß sie eine Naturkonstante ist – denn sie kommt ja in der Natur vor. Bei einem Geld ist es hingegen ganz klar nicht der Fall.

Das heißt also, daß viele Menschen in Bezug auf Geld Vorurteile haben dürften, die nicht wahr sind.

Warum deshalb auch nicht jede Form von Geld pauschal schlecht ist

Nun mag es in manchen Situationen wirklich hilfreich sein in Schubladen zu denken oder gar das Wissen um die Schubladen für sich zu nutzen. (Das beschreibt Anneli zum Beispiel sehr schön.)

Es allerdings generell zu tun, würde bedeuten, daß Du gewisse Dinge nie sehen oder erleben wirst.

Du verschließt Dich also für Möglichkeiten, die Dein Leben durchaus sehr bereichern könnten.

Und genau so ist es auch beim Geld.

Denn Geld ist nicht pauschal schlecht. Es verdirbt nicht pauschal Deinen Charakter, es zerstört nicht pauschal Umwelt und Gesellschaft. Auch kannst Du nicht pauschal sagen, daß Geld Dich nicht glücklich machen würde.

Denn wenn Du zum Beispiel in einer vorigen Beziehung von einer Frau mal betrogen wurdest, kannst Du deswegen doch noch lange nicht behaupten, daß deshalb alle Frauen so etwas machen würden. Oder wäre eine solche Vorverurteilung allen anderen Frauen gegenüber fair? Daß Dich Liebesbeziehungen zu Frauen dann nie wirklich glücklich machen werden, versteht sich fast von selbst…

Ok, wenn Du also zum Beispiel mit einer bestimmten Art von Geld erfahren hast, daß es Dich unglücklich macht, kannst Du dann wirklich sagen, daß es auch für alle anderen Gelder gilt?

Wo die Unterschiede und Zusammenhänge zwischen den Begriffen „Geld“ und „Geldsystem“ liegen

Das schwierige daran ist im ersten Moment vielleicht für viele Menschen zu erkennen, daß es ein System hinter dem Geld gibt.

Und in einem solchen System wird dann unter anderem festgelegt, wie Geld zum Beispiel entsteht (Geldschöpfung) oder wer ein solches Geld überhaupt schöpfen bzw. ausgeben kann.

Mit anderen Worten: Ein Geldsystem ist nichts anderes als ein künstlich geschaffenes Regelwerk für ein bestimmtes Geld.

Doch wenn ein Geldsystem wie zum Beispiel der Euro ein künstlich von Menschen geschaffenes Regelwerk ist, welches Menschen und Natur kaputt macht, dann müßte es doch auch möglich sein, daß wir als Menschen ein künstliches Regelwerk für Geld erschaffen, welches Menschen und Natur in die Heilung bringt.

Warum sollte so etwas also nicht funktionieren?

Welches Geldsystem uns in der Komfortzone hält und welches uns dazu ermutigt sie zu verlassen

Wenn also ein verzinstes Geldsystem wie jenes des Euros uns in der Komfortzone hält, dann müßte es doch auch möglich sein ein Geldsystem zu entwickeln, welches Menschen raus aus der Komfortzone holen könnte.

Der Zins bewirkt innerhalb unserer Gesellschaft eine Vermögensumverteilung, wodurch wir uns einem uns krank machenden Konkurrenzkampf aussetzen und uns gleichzeitig einlullen lassen, so daß wir uns weiterhin in unserem Leid suhlen.

Ein Geldsystem mit einer Umlaufgebühr – also ein umlaufgesichertes Geld – hingegen bewirkt Kooperation statt Konkurrenzkampf und fordert Dich zudem dazu auf aus Deiner Komfortzone herauszukommen.

Und die Geschichte der Umlaufgebühr hat sowohl im Mittelalter (Brakteaten) als auch beim Wunder von Wörgl bereits eindrucksvoll gezeigt, daß Geld tatsächlich zu einer nachhaltigen Menschheitsentwicklung beitragen kann.

Welche Grunderkenntnis die Befürworter der Umlaufgebühr bewegt

Während das Zeitalter der Brakteaten eher „zufällig“ entstand, entstand das Wörgler Freigeld-Experiment aus den Theorien und Ideen von Silvio Gesell.

Die Grunderkenntnis dabei ist, daß eine Hortung von Geld („Geld auf die hohe Kante legen“) dazu führt, daß eine Gesellschaft ins Ungleichgewicht gerät.

Wer Geld hat, der bestimmt, wo es lang geht. Wer kein Geld hat, der kuscht und funktioniert, weil er ja vom Geld abhängig ist.

Und so entsteht bei vielen Menschen das Gefühl, daß sie dem Geld oder der Wirtschaft dienen müssen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Auf subtile Art und Weise wird ein Großteil der Menschen von einem verzinsten Geldsystem versklavt.

Geld ist dann nämlich eigentlich kein Werkzeug mehr, damit wir unsere Waren und Dienstleistungen schneller miteinander tauschen können. Sondern Geld ist dann zu einer Bedrohung – man könnte gar sagen zu einer Waffe – geworden.

Wie die Umlaufgebühr in einem Geldsystem funktioniert

Um Dir Sinn, Nutzen und Funktion einer Umlaufgebühr verständlich zu machen, ist der Vergleich zu einer Parkgebühr ganz praktisch. Die Gebühr kennst Du bestimmt, wenn Du für Dein Auto hin und wieder ein Ticket lösen mußt.

Wenn Du ein Parkticket lößt, dann zahlst Du damit eine Art Nutzungsgebühr für den Parkplatz, auf welchem Dein Auto gerade steht.

Jetzt mag es sein, daß Du für Parkdauer von einer halben Stunde nichts bezahlen müßtest.

Aber letztlich ist es so, daß der Parkplatz für Dein Auto umso teurer wird, je länger Du Dein Auto auf dem Parkplatz stehen läßt. Und deswegen bist Du „motiviert“ möglichst schnell den Parkplatz wieder frei zu machen, damit Du selbst keine (weiteren) Parkgebühren bezahlen mußt.

Du stellst also den Parkplatz, den Du zuvor mit Deinem Auto für andere Autofahrer „blockiert“ hattest, für den nächsten Menschen zur Verfügung.

Und da auch dieser Autofahrer eine Parkplatzgebühr zu bezahlen hätte, wenn er länger als eine halbe Stunde den Parkplatz für sich nutzt, wird er wohl ebenso bestrebt sein, den Parkplatz zügig wieder frei zu machen.

Somit kann ein Parkplatz an einem Tag viele Male genutzt werden, so daß viele Menschen in der Nähe die Dinge erledigen können, die zu erledigen sind.

Die Menschen werden also nicht durch irgendeinen Dauerparker davon abgehalten, etwas zu tun, was sie gerne tun möchten.

Und genauso funktioniert die Umlaufgebühr. Wenn Du zu lange auf dem Geld sitzt, mußt Du eine Nutzungsgebühr dafür bezahlen.

Sie motiviert daher die Menschen dazu das Geld wieder freizugeben, so daß es auch andere Menschen für sich nutzen können. Denn genau dann erfüllt das Geld seinen eigentlichen Zweck.

Geld ist nämlich kein Wertaufbewahrungsmittel, wie manch einer noch glauben mag, sondern es ist ein Werkzeug, welches es uns erleichtert unsere Fähigkeiten, die wir mit unseren Waren und Dienstleistungen zum Ausdruck bringen, einfach und schnell untereinander austauschen zu können.

Warum „schlechtes Geld“ das bessere Geld ist und uns allesamt raus aus der Komfortzone holt

Während ich immer mal wieder von Regionalgeldern schwärmte, die eine solche Umlaufgebühr verwenden, wurde mir auch immer mal wieder entgegnet, daß man dann doch gar nicht sparen könne.

Eine Anschaffung wie ein Auto oder ein Haus wäre dann schlichtweg nicht möglich.

Wenn auch nicht ganz so extrem, wie dieser Aspekt der Angst mir geschildert wurde, mag es zutreffen, daß Du mit Blick auf Großanschaffungen keinen „sofortigen Nutzen“ erhältst. Du mußt schon ein klein wenig Idealist und Visionär sein, um diese Hürde Deiner Komfortzone zu nehmen und das Paradies dahinter zu erkennen.

Denn stell Dir mal vor was passieren würde, wenn jeder Geldbesitzer zum Monatswechsel eine Gebühr zu bezahlen hätte – also im nächsten Monat weniger Geld zur Verfügung hätte.

Jeder einzelne Geldbesitzer würde entweder mehr konsumieren – ob dieser Konsum nun moralisch und ethisch korrekt ist, sei zunächst einmal dahingestellt – oder er würde sein Geld ohne Zinsen(!) bei all seinen Verwandten und Bekannten gerne verleihen.

Und er wird es deshalb ohne Zinsen verleihen, weil jeder andere Geldbesitzer sein Geld ebenso verleihen möchte, so daß sie um die Abnehmer des Geldes konkurrieren müssen.

Klasse, wie dann Wettbewerb auf einmal auch was Positives sein kann, oder? 😉

Das heißt im Umkehrschluß, daß Dir das Geld buchstäblich hinterhergeworfen wird, wenn Du mehr Geld für eine Großanschaffung wie zum Beispiel ein Auto oder ein Haus benötigen solltest.

Wenn Du vielleicht beobachtest, daß in gewissen Teilen unserer Gesellschaft der Trend zur Anonymität und Vereinzelung besteht, weil die Menschen – wenn überhaupt – nur oberflächlich miteinander reden oder sich für einander interessieren, dann bewirkt eine Umlaufgebühr genau das Gegenteil.

Sie fordert Dich, mich und alle anderen Menschen dazu auf sich füreinander zu interessieren und sich gegenseitig zu unterstützen.

Denn eine Umlaufgebühr sagt Dir liebevoll:

„Komm raus aus Deiner Komfortzone – hier draußen gibt es Menschen, die sich für Dich interessieren!“

😉

Zusammenfassung

Die Umlaufgebühr ist ein Element in einem Geldsystem, welches uns Menschen dazu bringt einen Prozeß des Loslassens zu beginnen.

Und zwar geht es dabei um das Geld selbst.

Es geht dann nicht mehr um unsere vermeintliche Sicherheit und die Befriedigung irgendwelcher Existenzängste.

Es geht dann darum, daß wir uns gegenseitig in unserem Tun und Wirken unterstützen.

Und das wirklich spannende daran ist, daß wenn Du von überall Unterstützung erfährst, es für Dich auch gar keinen Grund mehr gibt über irgendwelche Sicherheiten oder Existenzängste nachzudenken.

 

Kennst Du Dir schon vorstellen, wohin uns ein umlaufgesichertes Geld dann zwangsweise hinführen wird? 😛

 

Martin Matzat

Martin Matzat ist Philosoph, Referent, Autor sowie Erkenntnis- und Ideologieforscher. Der Dipl. Wirtschaftsingenieur, den die Lösung der sozialen Frage umtreibt, ist bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


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