14. Dezember 2015

Wie uns das Geldsystem beziehungsunfähig werden läßt

0  Kommentare

 

„Was sehen Sie?“

„EISBERG DIREKT VORAUS!!!“

 

Den Film kennst Du bestimmt, oder?

Es ist der Film, der Leonardo DiCaprio und Kate Winslet weltberühmt gemacht hatte – es ist Titanic.

 

Nun war die erste Panik unter Offizieren, Matrosen und Mechanikern vorüber, nachdem die Frontalkollision mit dem Eisberg vermieden werden konnte.

Doch wie wir in Titanic gesehen haben, sind die Eisberge unter der Wasseroberfläche bekanntlich noch viel größer als das Offen-sichtliche

 

Es kam, wie es also kommen mußte.

 

Alle Menschen auf dem Schiff und im Wasser kämpften um ihr Überleben.

Sie wurden zu Konkurrenten und zeigten sich auch von ihrer skrupellosesten Seite.

 

Im Wasser zogen und drückten sich die Menschen gegenseitig runter…

 

In einer Massenpanik ist für Mitgefühl halt kein Platz – genauso wie auch in einer konkurrierenden Unternehmenslandschaft, welche durch das verzinste Geldsystem geprägt wird.

 

Dabei ist die Preisgestaltung ein sehr beliebtes Mittel, um den Konkurrenten im Markt die Luft zum Atmen zu nehmen.

Aber der Reihe nach…

 

Ausgangsszenario: Wann Du Dich als Tischler Deiner Konkurrenz ergeben mußt

Nehmen wir einmal an Du bist Tischler und hast Dir eine kleine Werkstatt für 500€ im Monat gemietet.

 

Diese 500€ nennt man Fixkosten, da Du diese Kosten – ganz egal ob Dein Geschäft läuft oder nicht – auf jeden Fall am Monatsende zu bezahlen hast.

 

Als Tischler baust Du Tische.

 

Zunächst einmal baust Du immer nur einen Tisch im Monat.

 

Und für jeden Tisch kannst Du mit festen Materialkosten für Tischbeine und Tischplatte rechnen.

Sagen wir 100€ pro Tisch.

 

Diese Kosten nennt man variable Kosten, weil sie nur dann anfallen, wenn Du auch tatsächlich einen Tisch produzierst.

 

Wenn Du als Tischler nun also nur einen Tisch im Monat produzierst, dann fallen pro Tisch Gesamtkosten von 500€ + 100€ = 600€ an.

Du müßtest preislich also mindestens 600€ pro Tisch verlangen, um überhaupt Deine Kosten decken zu können.

 

Deine Konkurrenten bieten allerdings ihre Tische für etwa 150€ an.

 

Wie kannst Du da nur mithalten?

 

Wie Du als Tischler im Preiskampf beginnst beziehungsunfähig zu werden

Nehmen wir nun einmal an, Du fühlst Dich vom Konkurrenzkampf motiviert noch schneller zu arbeiten, so daß Du im Monat 5 Tische produzierst.

 

Dadurch hast Du insgesamt Materialkosten von 5 x 100€ = 500€ sowie die konstant bleibenden Fixkosten für die Werkstattmiete von ebenfalls 500€.

 

Im Monat hast Du somit Ausgaben von 500€ + 500€ = 1.000€.

 

Diese 1.000€ sind dann auf alle 5 Tische zu verteilen, so daß pro Tisch insgesamt 200€ Kosten angefallen sind.

Du kannst als Tischler nun im Preis für Deine Tische um ganze 400€ runtergehen.

 

Das, was hierbei passiert, ist, daß Du die Fixkosten für die Werkstattmiete auf möglichst viele gefertigte Produkte verteilst.

 

Die variablen Kosten von 100€ fallen immer an.

Und dann kommen halt noch anteilige Fixkosten dazu.

 

Wenn Du nämlich zum Beispiel 100 Tische im Monat fertigst, dann fallen pro Tisch nur noch Kosten von 105€ an.

(Wenn Du in Massen Ware bestellst, bekommst Du darüber hinaus oft auch noch Mengenrabatt. Das heißt in diesem Beispiel, daß selbst die variablen Materialkosten letztlich unter 100€ liegen könnten, so daß Du die Tische noch günstiger verkaufen könntest.)

 

Das Prinzip wird Dir klar, oder?

 

Je mehr Du fertigst, desto günstiger kannst Du Deine Waren anbieten.

 

Und falls Du den Wettbewerb nicht annimmst, also nicht bereit bist auf Masse zu produzieren, dann wirst Du preislich nicht mithalten können und mußt aufgeben.

 

Schade nur, daß Du Dir keine Zeit mehr nehmen kannst, um zu jedem von Dir gefertigten Tisch eine Beziehung aufzubauen.

All die Liebe zum Detail war einmal…

 

Warum es im Konkurrenzdenken „gesünder“ ist, beziehungsunfähig zu sein

Durch den Preiskampf werden also die Konzerne und Großbetriebe immer weiter zunehmen, während die kleineren Betriebe nach und nach vom Markt verdrängt werden und aufgeben müssen.

 

Dabei darf natürlich zum Einen kein Mitgefühl für die gescheiterte Konkurrenz empfunden werden.

Denn was gäbe es für einen Gewissenskonflikt, wenn man sich neben dem Geld auch für die Mitmenschen entscheiden könnte…?!?

 

Zum Anderen ist es allerdings auch so, daß jemand, der auf Masse produziert, den Bezug zu jedem einzelnen Produkt, das er herstellt bzw. zu jedem Tier, welches er aufzieht, verlieren muß.

Es ist letztlich nichts Anderes als ein emotionaler Schutz, den man sich damit aufbaut.

 

Denn wenn sich zum Beispiel ein Landwirt in den Tod jedes seiner Tiere hineinsteigern würde, dann würde er das psychisch nicht lange durchhalten.

 

Und so wird nicht nur das eigene Ego noch weiter genährt sondern es werden auch schon bestehende Traumata noch weiter verfestigt, weil der dahinterliegende Schmerz einfach zu groß ist um angeschaut werden zu können.

 

Im Konkurrenzdenken zwingen wir uns deshalb immer wieder einen Teil von uns zu ignorieren bzw. sterben zu lassen.

 

Wir identifizieren uns nicht mehr mit uns selbst, so daß wir auch unseren eigenen Bedürfnissen gegenüber eine immer größer werdende Gleichgültigkeit an den Tag zu legen versuchen.

Und bei einer solch fehlenden Selbstliebe ist es auch nicht weiter verwunderlich, daß wir nur noch zeitlich begrenzte und oberflächliche Beziehungen leben können – ganz egal zu wem oder zu was.

 

Und auch deshalb findest Du heile und emotional stabile Familien nur noch sehr selten.

 

Du kannst letztlich auch beobachten, daß viele Menschen wie Roboter nur noch gemäß ihrer Anweisungen funktionieren – meistens deshalb, weil sie ja das Geld brauchen…!

 

Warum Massentierhaltung ein sehr guter Spiegel unserer eigenen Beziehungsunfähigkeit ist

Ich fasse noch mal kurz zusammen:

Die Vermögensumverteilung durch das verzinste Geldsystem sorgt für ein Mangelbewußtsein (vgl. Warum ein Bewußtsein für Fülle in diesem Geldsystem unmöglich ist), welches wiederum bei jedem von uns für ein Konkurrenzdenken sorgt (vgl. Wie Dir das Geldsystem das Konkurrenzdenken beibringt).

 

Und durch dieses Konkurrenzdenken sind wir in Beziehungskonflikten

 – zu unserer Konkurrenz,

 – zu unseren Angestellten oder Arbeitskollegen,

 – zu unserer Familie,

 – zu den Produkten, die wir fertigen und konsumieren,

 – zu uns selbst,

 – und zu allem Überfluß sind wir ebenso unfähig eine Beziehung zu Gott aufzubauen, weil wir damit beschäftigt sind dem Goldenen Kalb – also dem Geld – zu dienen.

 

Massentierhaltung ist somit nur eines von mehreren Symptomen des verzinsten Geldsystems – und demnach lediglich die Spitze des Eisbergs.

 

Und daß unter einer Eisbergspitze noch viel mehr „Erkaltete Beziehungen“ zu finden sind, erfuhren bekanntlich auch die Menschen auf der Titanic… 😉

 

Exkurs: Warum Tierschützer den Fleischkonsum indirekt fördern

Dadurch, daß wir noch zu oft ein Geldsystem verwenden, welches den Konkurrenzkampf unter uns verschärft, leisten wir – wie bereits gesagt – alle einen Beitrag zu noch größeren Fabriken während kleine Betriebe aufgeben müssen.

 

Somit tragen wir auch gemeinsam dazu bei, daß Fleisch immer günstiger angeboten werden kann – von Subventionen, die insbesondere nur an die großen Konzerne verteilt werden, mal ganz abgesehen.

 

Wenn Du also bei der Frage Deines Konsums nicht auch darüber nachdenkst welches Zahlungsmittel Du „konsumierst“, dann beißt sich an dieser Stelle die Katze in den eigenen Schwanz.

 

Denn durch die Nutzung des Euros förderst Du Konkurrenzkampf, dadurch die Massentierhaltung und dadurch günstiges Fleisch.

 

Und weil die Menschen wegen der Vermögensumverteilung durch die Euronutzung immer weniger Geld zur Verfügung haben, greifen sie auch gerne schnell zu günstiger Ware – dem Fleisch.

 

Wer auf andere mit dem ausgestreckten Zeigefinger zeigt, der deutet mit drei Fingern seiner Hand auf sich selbst. Gustav Heinemann

 

Was unterscheidet also den „Hardcore-Veganer“ vom „tiermordenden Fleischesser“, wenn der „Hardcore-Veganer“ Fleischessern durch die Nutzung des Euros indirekt immer günstigeres Fleisch anbietet?

 

Ist das scheinheilig?

 

Ist das Doppelmoral?

 

Oder klagen Veganer damit vielmehr sich selbst an, weil die Massentierhaltung ein Spiegel unser aller Beziehungsunfähigkeit ist…? 😉

 

Was wir aus dem Phänomen der Massentierhaltung für unsere Beziehungen lernen dürfen

Die Beziehungen zu uns selbst und zu unserer Umwelt könnten besser sein, ja.

 

Allerdings stellt sich immer wieder die Frage, ob wir das wirklich wollen.

 

Denn letztlich bekommen wir hin und wieder auch Aufmerksamkeit, wenn wir über (unser) Leid klagen können – das ist eine Ego-Nummer unserer Komfortzone.

 

Es bringt nichts gegen ein SYMPTOM (hier u.a.: Massentierhaltung) zu kämpfen, welches wir selbst jeden Tag fördern, weil wir die Wurzel des Übels entweder nicht erkannt haben oder gar angehen.

 

Es ist letztlich auch eine Frage wie ehrlich wir zu uns selbst sind.

 

Du, ich und alle anderen Menschen dürfen lernen unsere Handlungen zu reflektieren.

 

Und wenn wir die Ursache erkannt haben, dann dürfen wir dieses neue innere Bewußtsein in unseren äußeren Handlungen umsetzen.

Würden wir nämlich unser inneres Bewußtsein nicht in einer äußeren Tat umsetzen, dann ignorieren wir zum wiederholten Male die Beziehung zu uns selbst.

 

Wenn ein ehrlicher Mensch erkennt, daß er irrt, dann wird er sich entweder seines Irrtums oder seiner Ehrlichkeit entledigen! Unbekannt

 

Wenn Du Dir also wieder tiefere Beziehungen wünschst, dann fordert Dich Dein „Bewußtseinsspiegel Massentierhaltung“ dazu auf vermehrt Regionalgeld und/ oder andere Wege der gegenseitigen Bezahlung zu nutzen.

Also Zahlungsmittel, die Kooperationsdenken statt Konkurrenzdenken fördern.

 

Du kannst allerdings auch tauschen oder – falls es Dein Bewußtsein und Deine finanzielle Situation möglich machen – auch schenken.

 

Fazit:

Nur allzu schnell sind wir dazu geneigt, in unserer Gesellschaft auftretende Symptome zu verurteilen, anstatt etwas tiefer zu gehen und der Ursache auf den Grund zu gehen.

 

Dabei ist es ganz egal, ob es sich dabei um Massentierhaltung handelt oder auch irgendeine Aktion im inner- sowie globalpolitischen Wahnsinn.

Jedes Mal sehen wir nur die Spitze des Eisbergs.

 

Das heißt, daß es unter der Wasseroberfläche noch zig Mal mehr zu entdecken gibt.

 

So kommen wir – wenn wir ehrlich zu uns selbst sind – schließlich nach dem Prinzip des ausgestreckten Zeigefingers (siehe obiges Zitat von Gustav Heinemann) immer wieder bei uns selbst an.

 

Daß also die Menschen, die Du und ich im Außen immer wieder erkennen, weder für die Natur noch für die Mitmenschen etwas übrig haben, liegt daran, daß wir selbst beziehungsunfähig sind.

 

Und deshalb ist es ein bewußter Schritt in Liebe zu uns selbst, wenn wir den Euro zunehmend weniger benutzen, damit die eigenen Beziehungen ein wenig mehr in die Liebesschwingung von Leonardo DiCaprio und Kate Winslet kommen… 😉

Martin Matzat

Martin Matzat ist Philosoph, Referent, Autor sowie Erkenntnis- und Ideologieforscher. Der Dipl. Wirtschaftsingenieur, den die Lösung der sozialen Frage umtreibt, ist bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


Artikel, die Dich ebenfalls interessieren könnten ...

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Anmeldung

Melde Dich an, um u.a.

  • zur ICH-Souveränität zu finden,
  • über meine Veranstaltungen auf dem Laufenden zu bleiben,
  • oder Manipulationen jeglicher Art frühzeitig zu erkennen.
>