09. Februar 2018

Bedingungsloses Grundeinkommen: Finanzierung ohne Steuern – So ginge es!

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Wir reden über Geld.

Im ersten Moment beschäftigt sich das Bedingungslose Grundeinkommen mit der Frage, wie Geld nach gewissen Vorstellungen von Moral und Ethik verteilt werden sollte.

Wer dann jedoch tiefer geht, der kommt um die Frage der möglichen Finanzierung des Bedingungslosen Grundeinkommens wohl kaum drumrum.

 

Ich wage zu behaupten, daß wohl die meisten Menschen dabei als erstes auf den Gedanken kommen an der Steuerschraube ein wenig zu drehen.

Es wird nach Geld gesucht, welches schon im Umlauf ist und sich demzufolge auf den Konten und in den Geldbeuteln unserer Mitmenschen befindet.

Wer sich allerdings nie die Frage stellt, wie die geliebten Euro entstehen, schließt womöglich einen Pakt mit dem Teufel!

 

Wie Geld entsteht

Tagtäglich haben wir mit Geld zu tun.

Den wenigsten Menschen ist allerdings klar, wie Euro oder US-Dollar entstehen.

Denn vielfach wird geglaubt, daß nur Zentralbanken wie die EZB für die Euro-Zone oder auch die FED in den USA Geld schöpfen können.

Hinzu kommt, daß der Laie sehr oft noch nicht einmal weiß, daß die sogenannten Zentralbanken in Wirklichkeit private Banken sind, die sich eher für die eigenen als die Interessen der Gesellschaft interessieren.

(Vgl. u.a. Wem gehören die Notenbanken wirklich?, Wer ist Eigentümer der Deutschen Bundesbank? und wenn die Deutsche Bundesbank dem „Bund“ gehört, dann stellt sich schließlich die Frage Wer oder was ist eigentlich der „Bund“?)

 

Wie gerade angedeutet hat aber nicht nur die dubiose EZB das Privileg Euro nach eigenem Gusto zu schöpfen.

Auch Geschäftsbanken wie die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Sparkasse oder die GLS können Geld schöpfen.

Wenn der unwissende Bürger bei seiner Hausbank einen Kredit aufnimmt, dann glaubt er, daß die Bank über das Geld des bewilligten Kredits schon verfügt.

Daß er darüber hinaus bei der Bank eine Sicherheit zu hinterlegen hat, welche sich die Bank im Falle der nicht mehr geleisteten Zahlungen von Zins und Tilgung einverleiben würde, erscheint normal und moralisch korrekt.

Das Bild wandelt sich jedoch, wenn wir beginnen zu verstehen, daß das Giralgeld bei der Kreditvergabe geschöpft wird.

Denn welchen Verlust hätte eine Bank dann wirklich erlitten, wenn die Zinszahlungen auf das finanzierte Haus ausbleiben? Inwieweit wäre das Haus dann noch „als Sicherheit“ auf eine Rückzahlung des Kredites zu betrachten?

 

 

Wenn der Staat sich jedoch immer wieder als Wohltäter hinzustellen versucht, kommt man nun unweigerlich zu den Fragen, warum er

A) diesen Betrug am eigenen Bürger gestattet,

B) warum er dieses Monopol der Geldschöpfung in private Hände gegeben hat,

C) warum er sich das Geldmonopol nicht wieder zurückholt

und D) ob man einem Staat, der diese Dinge duldet und unterstützt aber andererseits ein Grundeinkommen ausgibt, wirklich trauen kann.

 

Vorschlag #1: Finanzierung des Bedingungslosen Grundeinkommens in Euro oder DM

Der Staat, der direkt und indirekt bei allen geldschöpfenden Banken verschuldet ist und kaum noch hinterherkommt die Zinsen zu zahlen – wohlgemerkt auf Geld, welches vorher nicht existiert hatte – und deshalb indirekt mehr und mehr dem Bürger diese Zeche zahlen läßt, könnte sich unabhängiger machen, indem er beginnt eigenes Geld zu schöpfen.

Damit könnte sich der Staat nicht nur gewisser Geldprobleme entledigen, sondern er könnte diese Möglichkeit auch dafür nutzen dem eigenen Volk ein Grundeinkommen zu ermöglichen.

 

Warum sollten die Menschen nicht sofort am sonst üblichen Geldschöpfungsprozeß beteiligt werden?

Das wäre doch um einiges aufrichtiger als die Geheimniskrämerei um die bestehende Inflation mittels der Geldschöpfung, welche schließlich einen Kaufkraftverlust des Geldes nach sich zieht.

Denn der unwissende Bürger realisiert erst Jahre später, daß er trotz aller eigenen Arbeit und den geldlichen Versprechungen eines sogenannten Rechtsstaates in Wirklichkeit immer ärmer wird.

 

Dazu jedoch noch ein paar Hinweise:

1. Die Geldschöpfung – auch wenn sie in die Hände von „unabhängigen Zentralbanken“ gegeben wird – wird in erster Linie dazu genutzt um Kriege damit zu finanzieren.

Die Steuereinnahmen reichen dazu nämlich nicht aus.

Der Fantasie in welcher Form diese Kriege stattfinden – z.B. NATO-Kriegseinsätze, Bürgerkriege, Cyberkriege, Kriege um die Meinungshoheit usw. – lasse ich an dieser Stelle freien Raum.

 

2. Obwohl der Bürger schon 70 bis 80 Prozent seines Einkommens an den Staat in Form von Steuern und sonstigen Zwangsabgaben abzuführen hat, kann der Staat das eigene Volk über den Kaufkraftverlust der Geldschöpfung nochmals „melken“.

(vgl. u.a. Hamsterrad verlassen – Was verschwiegen und ignoriert wird)

 

3. Egal wie ein kommendes Modell zur Finanzierung eines Bedingungslosen Grundeinkommens auch aussehen mag – niemand sollte die Ausgabe eines BGE’s unkritisch hinnehmen und deshalb stets die Hintergründe zu hinterfragen lernen!

 

Vorschlag #2: Finanzierung des Bedingungslosen Grundeinkommens mit Kryptogeld

Die Staaten beäugen aufmerksam die Entwicklungen bei Bitcoin & Co.

Es mag zwar sein, daß hinter dem Synonym Satoshi Nakamoto, dem Erfinder des Bitcoins, in Wirklichkeit die NSA steckt um auch über die darauf folgenden Altcoins (Ethereum, Litecoin usw.) gewisse Impulse innerhalb unserer Gesellschaft in den Gang zu bringen, welche gewissen Gesellschaftskreisen von vermeintlichem Nutzen sein könnten.

Doch trotz aller Spekulation um diese Hintergründe ist es nun zu erwarten, daß mehr und mehr Staaten in Zukunft damit beginnen werden eigene Kryptogelder zu entwickeln und die Bürger dazu nötigen werden das staatliche Kryptogeld zu nutzen.

(vgl. u.a. Diskussion um die Bargeldabschaffung)

 

Der Verdacht, daß die Mitmachbedingungen für solcherlei Staatskryptogelder womöglich „unfreier“ sein könnten als bei so manch anderem Kryptogeld, ist sehr naheliegend.

Fakt ist allerdings auch, daß jeder Mensch, der von sich glaubt noch eine gewisse Zeit im materialistischen Kollektivbewußtsein verbleiben zu müssen, sich deshalb schon jetzt damit beschäftigen sollte was Kryptogeld ist und wie es funktioniert.

Auch wenn hinter Satoshi Nakomoto womöglich die NSA steckt…

 

Jedes Kryptogeld wird – wie Euro und US-Dollar auch – letztlich aus dem Nichts geschöpft.

Dabei ist es egal, ob sämtliche Digitalmünzen bei dem Start jenes Kryptogeldes schon sofort zu Verfügung stehen oder ob jene Coins erst mit der Zeit nach und nach geschürft werden. (vgl. u.a. Bitcoin)

Ein Staat könnte deshalb (fast) alle geschürften Coins des eigenen Kryptogeldes direkt an die eigene Bevölkerung weitergeben, um damit das bedingungslose Grundeinkommen zu finanzieren.

 

Folgen der Finanzierung eines bedingungslosen Grundeinkommens bei der Geldschöpfung

Die Diskussion des bedingungslosen Grundeinkommens würde nicht mehr als verkappte Neid-Debatte fortgeführt werden, weil niemand über Steuerzahlungen zu Abgaben gezwungen werden muß, die er eigentlich gar nicht leisten möchte.

Sofern die Finanzierung eines bedingungslosen Grundeinkommens über den Vorgang der Geldschöpfung von statten geht, wird mit offenen und ehrlichen Karten gespielt.

Dem Bürger wird gezeigt, worauf er sich einläßt, so daß er selbst bei geringeren Denkaktivitäten Rückschlüsse darüber gewinnen könnte, wie stabil der Wert des jeweiligen Geldes ist.

Denn wenn der am freien Markt gehandelte Preis für jenes Geld nicht dem eigenen subjektiven Empfinden – also dem eigenen beigemessenen Wert – entspricht, dann steht es jedem Bürger auch frei sein Vertrauen in ein „besseres Geld“ zu legen.

Ob der einzelne Mensch das „bessere Geld“ dann in Gold- und Silbermünzen oder auch Tulpenzwiebeln sieht, bleibt jedem selbst überlassen.

 

Vorschlag #3: Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommens ohne Steuern und ohne Staat

Wenn wir jedoch den gegenwärtigen Staatsstrukturen nicht trauen und womöglich bei allem „Staatsmarketing“ pro Menschlichkeit eher das Gefühl haben, daß dies nur eine Fassade ist, dann kommen wir zu dem Punkt, an welchem das Leben einen dazu auffordert selbstständig und erwachsen zu werden.

Wir haben uns also mit unserer Eigenverantwortung mehr und mehr auseinanderzusetzen als die Verantwortung für unser Leben beständig an Dritte – in diesem Falle einem Staat sowie dem dazugehörigen politischen System – abzugeben.

Und das gilt nicht nur auf der Ebene der Finanzen.

 

Bleiben wir jedoch nun beim Geld.

Wer erkennt, daß er für seine materiellen Befindlichkeiten selbst die Verantwortung übernehmen sollte, hätte diverse Möglichkeiten sich sein „eigenes Grundeinkommen“ zu generieren, welches beständig in seinen Geldbeutel fließt.

Sofern wir diesen Perspektivwechsel zulassen, sind die Möglichkeiten recht vielfältig.

 

Denn im Internet gibt es zum Beispiel haufenweise Möglichkeiten passives Einkommen zu generieren.

Affiliate Marketing macht’s möglich.

(Wobei sich allerdings auch die Frage stellt, ob passiv am Ende wirklich passiv bedeutet oder lediglich ein gut klingender Begriff aus dem Bereich des Online-Marketings ist.)

Wer will, kann in Kryptogeld investieren und darauf setzen, daß die Kurse steigen und parallel dazu gar einen Coin wählen, der beispielsweise über das Proof-of-Stake-Verfahren eine Art Zins abwirft.

Auch die klassischen Zinsen sind bei allem aufkommenden Neid eine Art privates Grundeinkommen.

Wer kann und wer mag, kann natürlich auch Immobilien vermieten und sich damit sein privates Grundeinkommen finanzieren.

 

Fazit

Egal ob von Seiten einer Staatsstruktur oder durch eigene Anstrengungen:

Da alle Geldströme mit einer gewissen Arbeit verbunden sind und wir die Risiken der Außenwelt abwägen müssen (vgl. u.a. Eurokrise oder Flüchtlingsdebatte), kommen wir früher oder später an einen Punkt, an welchem wir uns fragen müssen, ob Geld – und damit das Verbleiben im materialistischen Bewußtsein – wirklich das Ziel für unser Leben sein sollte.

Vielleicht sollten wir daher eher nach einem Grundeinkommen aus geistig-spirituellen Ebenen Ausschau halten.

Die „Finanzierung“ sehe hier nämlich nochmals anders aus.

 

Weitere Artikel und Gedanken rund um das bedingungslose Grundeinkommen findest Du hier.

 

Martin Matzat

Martin Matzat ist Philosoph, Referent, Autor sowie Erkenntnis- und Ideologieforscher. Der Dipl. Wirtschaftsingenieur, den die Lösung der sozialen Frage umtreibt, ist bis zur erkenntnistheoretischen Grundlage unserer Weltbilder vorgedrungen und sieht darin die Ursache gegenwärtiger und sich zukünftig wiederholender Ideologien.

Bisher veröffentlichte Bücher:
- Bewußtsein sucht Geld & Freiheit – Finanzielle Freiheit und Networkmarketing im gesellschaftlichen Kontext (2019)
- Die Matrjoschka-Matrix – Erkenntnis und Wahrheit (2020)


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